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und der Herr der Loewen

und der Herr der Loewen

Titel: und der Herr der Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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wirklich eisgekühltes Mineralwasser! Wir können damit Ihre Entlassung aus dem Krankenhaus feiern.«
    Kadi strahlte. »Wenn das nicht ein toller Vorschlag ist!«
    »Aber übertreiben Sie nicht gleich am ersten Tag!« warnte Dr. Kasonde streng.
    Tony grinste. »Ich verspreche, sie in fünfundvierzig Minuten zurückzubringen, denn - leider -
    muß ich zu diesem Coop-Treffen im Obosa-Dorf. Ich hatte vor, mich direkt
    dorthinzubegeben. Aber zuerst mußte ich doch Kadi zeigen, was ich gefunden habe. Und Ihnen allen« fügte er höflich hinzu.
    »Natürlich«, pflichtete ihm Mrs. Pollifax ebenso höflich bei.
    »Und sobald du zurück bist, Kadi, muß ich dir etwas Wichtiges geben. Eine Art Geschenk.«
    »Das ist ja ein richtiger Feiertag für mich!« freute sich Kadi und verließ, allen zuwinkend, das Krankenzimmer. Während sie mit Tony dahinschlenderte, empfand sie ungeheure Freude, ja ein absurdes Glücksgefühl, das nur durch Tonys Worte abgeschwächt wurde, »ich war ziemlich betroffen, als ich erfuhr, daß Sie nicht bis zu Sammats Krönung in vier Wochen hierbleiben.«
    »Oh, aber ich komme ja wieder zurück!« sagte sie rasch.
    »Diesmal bin ich gekommen - nun, Sammat bat um Hilfe. Viel konnte ich leider noch nicht für ihn tun«, fügte sie traurig hinzu.
    »Wo ich doch so viel kostbare Zeit im Krankenzimmer verbringen mußte.«
    »Aber Sie werden zurückkommen?« vergewisserte Tony sich.
    Kadi blickte zu ihm hoch und lächelte. »Das werde ich ganz bestimmt!«
    »Womit sollten Sie ihm denn helfen?« fragte er neugierig.
    »Mit einem bißchen Detektivarbeit. Weil er sich in Schwierigkeiten befindet.« Aber sie wollte nicht von Sammat reden oder davon, Ubangiba zu verlassen, jedenfalls nicht im Moment, deshalb wechselte sie rasch das Thema. »Ist Ihr Fund beim Bergwerk nicht aufregend? Wenn er wesentlich für die Frühgeschichte des Landes ist, wird man dann Ihnen die Leitung übertragen? Als verantwortlicher Archäologe mit allem, was dazu gehört?«
    »Langsam!« rief er aus und blickte lächelnd zu ihr hinab.
    »Archäologie kann man nicht so nebenbei betreiben. Außerdem bin ich vertraglich an World Aid gebunden. Im College war mein Hauptfach afrikanische Geschichte und Archäologie war ein Nebenfach - und ja, ich dachte, ich könnte sie vielleicht einmal zu meinem Lebenszweck machen. Aber jeder Sommer, den ich mit Dr. Gibbons in Ägypten verbrachte, zeigte mir, daß Archäologie eine Berufung ist und kein Beruf. Man kann nicht davon leben. Ich mußte immer den ganzen Winter sparen, um die Fahrtkosten nach Ägypten und zurück zu bezahlen. Und ich kam jedesmal völlig abgebrannt nach Hause.«
    »Sie wurden nicht bezahlt?«
    Tony lachte. »Sie würden staunen, wie viele Studenten geradezu begierig darauf sind, umsonst zu arbeiten, nur um Erfahrungen zu sammeln. Und Dr. Gibbons verbringt die Hälfte seiner Zeit damit, Zuschüsse von Stiftungen oder geologischen Gesellschaften oder Regierungen zu beantragen. Ich glaube nicht, daß ich das auf die Dauer machen könnte. Also habe ich beschlossen, eines Tages lieber afrikanische Geschichte zu unterrichten, doch zuvor wollte ich aus erster Hand Erfahrungen über Afrika sammeln, eine Zeitlang hier leben, afrikanische Sprachen lernen. World Aid ist dafür ideal - es hat eine so große Vielfalt zu bieten - jeden Tag etwas anderes, und obendrein werde ich auch noch bezahlt für das, was mir Spaß macht. Aber unterhalten wir uns über etwas anderes.« Er griff sanft nach ihrer Hand und sie spazierten am Treibhaus vorbei zum Lager.
    »Zum Beispiel, warum Sie so bald zurück müssen.«
    »Oh, ich darf nicht zu viel vom Unterricht versäumen ich gehe auf die Kunstakademie«, erklärte sie ihm. »Ich studiere Holzbildhauerei und Malerei. Ich schnitze schon seit Jahren.
    Esau Matoka hat es mich gelehrt, er ist aus unserem Dorf oder war es vielmehr. Sie müssen ihn kennenlernen. Er ist der Beste von allen!«
    »Das würde ich sehr gern«, versicherte Tony ihr und blieb vor einer Tür stehen. »Hier ist das Büro.« Er sperrte das riesige Vorhängeschloß auf, und sie betraten ein Zimmer, dessen Wände aus unbearbeiteten Brettern mit Tabellen, Bekanntmachungen, Notizen, Plänen, Landkarten, Listen und dergleichen bedeckt waren, die man mit weißen Reißzwecken befestigt hatte. Das Mobiliar bestand aus einem kleinen, gasbetriebenen Kühlschrank, einem Schreibtisch und drei Stühlen. Aber auf dem Schreibtisch sah sie dieses hierzulande so seltene Gerät, ein Telefon, und im

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