und der Herr der Loewen
mit zwei Durchschlägen, ah, für zwei Rolls-Royce, einen schwarzen und einen weißen; ein überdimensionales Himmelbett aus Rosenholz; fünf Paar Stiefel aus Krokodilleder.« Sie pfiff durch die Zähne. »Das Ganze kommt auf acht Millionen Gwar!«
Sammat entge gnete grimmig: »Ja, aber nicht wichtig genug, deshalb einen Tresor auszurauben. Ich würde sagen, das kommt in den Papierkorb.«
Mrs. Pollifax machte es sich einigermaßen bequem und begann die Unterlagen zu sortieren.
Eine Namensliste legte sie für Sammat zur Seite, bei den meisten Papieren handelte es sich jedoch um Quittungen und Bestellungen in dreifacher Ausfertigung für Waffen, Munition, Uniformen, kugelsichere Westen, eine verschließbare Metalltruhe, Kaviar, hundert Kisten Champagner. Der Mann hatte nicht schlecht gelebt!
Sie war mit dem Sortieren ihres Stapels fast fertig, als Sammat ein »Hoppla!« entfuhr.
»Was haben Sie gefunden?«
»Den Namen Hopkirk - ein Bericht über die Familie.« Er legte ihn vor Mrs. Pollifax auf den Tisch und beugte sich darüber. »Er ist nicht in englischer Sprache abgefaßt, aber ich übersetze für Sie: ›Hopkirks: mit Rebellenführer Willie Chiume befreundet...‹ Ich kannte Willie«, sagte Sammat überrascht, »hätte jedoch nie gedacht, daß er der Führer der Freiheitspartei war. Ist irgend etwas über Chiume in Ihrem Stapel?«
»Da sind ein paar Namen...« Sie deutete darauf. »Aber was steht da noch über die Hopkirks?«
»›6. Mai:‹«, übersetzte Sammat, »›Dr. Hopkirk schiente gebrochenes Bein von Verräter Reuben Matoka. 10. Mai: operierte nach Schußverletzungen die Rebellen M. Cho na und E.
Mutale. 3. Juni: hatten Picknick im Missionsgarten u.a. mit K. Matoka und D. Bonzou, beide als Verräter bekannt. 11. Juni: P. Msonthi betrat Missionskrankenstation gegen Mitternacht, nachdem er bei einem Hinterhalt in der Ortschaft Mapira verwundet worden war.«‹
»Aber wie hätte er schließlich als Arzt anders handeln sollen!« entrüstete sich Mrs. Pollifax.
»Und hier«, fuhr Sammat grimmig fort, »hier am Ende, in Simokos unbeholfener Schrift - er hatte nur eine rud imentäre Schulbildung - steht das Wort chherra: Falle stellen.«
»Für die Hopkirks?«
Sammat nickte. »Wo ist diese Namensliste, die Sie gefunden haben?« Sie händigte sie ihm aus. Er warf einen Blick darauf und fuhr zusammen. »Ich sollte Ihnen vielleicht zuerst sagen, daß das Wort pha töten bedeutet.« Er las die Liste nun laut:
»Reuben Matoka........pha
Willis Chiume..........pha
Martin Chona..........pha
Ernest Mutale..........pha
David Bonzou..........pha
P. Msonthi............pha
Diese Männer«, endete er, »wurden hingerichtet von...« Er runzelte die Stirn. »Von M, S, S2, Z und B.« Er blickte Mrs. Pollifax nachdenklich an. »Irgendwo - irgendwo hier - muß es eine Liste geben, auf der die Namen von M, S, S2, Z und B aufgeführt sind.«
Sammat machte eine kurze Pause. »Simokos Geheimpolizei wurde die Seketera genannt, das heißt soviel wie Hexenfänger, aber die Leute nannten sie nur die ›Henker‹.«
»Etwas wie ein Codebuch?« Mrs. Pollifax blätterte durch die restlichen Papiere. »Vielleicht finde ich hier etwas.«
»Ich werde auch danach suchen.« Sammat kehrte an seinen Tisch zurück. Einen Augenblick später rief er: »Hier ist mehr über die Hopkirks! ›2. Juli: Mrs. Hopkirk besuchte das Haus von Davidson Chona ‹. Es folgt eine den gesamten Juli umfassende Liste von Personen, die Dr.
Hopkirk zusammengeflickt hat und die Simoko für Angehörige der Freiheitspartei hielt, und -
o Gott!«
»Was?«
»Auf diese Liste hat Simoko ›mzondi‹ gekritzelt, das bedeutet Spion.« Sammat blätterte durch weitere Papiere, bis er stöhnte.
»Und hier ist der Hinrichtungsbefehl für Dr. und Mrs. Hopkirk, auszuführen durch XI2, X2
und X8 am 31. Juli.«
XI2, X2 und X8 - Kadis drei Männer, dachte Mrs. Pollifax.
Sammat reichte ihr das Papier. Obwohl sie die Sprache nicht verstand, starrte sie entsetzt auf die Worte, die den Mord an Kadis Eltern so kalt und skrupellos befahlen und deren Mörder nur durch Codes genannt waren. Doch etwas an diesem Papier erschien ihr merkwürdig: es hatte nicht das Gewicht ähnlicher Schriftstücke, die sie durchgesehen hatte. Stirnrunzelnd wandte sie sich an Sammat: »Das ist ein Durchschlag! Alle anderen Berichte und Dokumente waren in Dreiersets. Das Original des Hinrichtungsbefehls ist nicht hier!«
Sammat blickte über ihre Schulter. »Sie haben recht.«
»Dann
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