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und der Herr der Loewen

und der Herr der Loewen

Titel: und der Herr der Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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»Mein Wagen steht vor dem Tor. Wir sind gekommen, Sie zur Polizeistation zu fahren, wo Sie sich von selbst als erstes hätten sehen lassen sollen, um Ihre Aussage zu machen!«
    Mrs. Pollifax lächelte ihn freundlich an. »In ein paar Minuten, Inspektor Banda, in ein paar Minuten.« Sie machte sie auf den schattigen Platz unter der Markise aufmerksam. »Dort drüben stehen Bänke und es ist nicht ganz so heiß. Ich jedenfalls muß mich setzen - immerhin bin ich verletzt«, fügte sie betont vorwurfsvoll hinzu. Sie setzte sich und zwang sie damit, auf der gegenüberliegenden Bank Platz zu nehmen, während Moses sich wie beschützend hinter sie stellte.
    Inspektor Banda blickte Moses ärgerlich an und sagte barsch: »Sie können jetzt gehen!«
    »O nein«, widersprach Mrs. Pollifax auch jetzt freundlich, »denn in der Geschichte, die Sie jetzt hören werden, ist Moses eigentlich die Hauptperson - Sie beharren darauf, stehenzubleiben, Moses?«
    Moses wirkte amüsiert. »Yässs«, antwortete er gedehnt.
    »Genug des Dialekts!« rügte sie ihn. Dann wandte sie sich an Inspektor Banda: »Sie müssen wissen, er heißt Philimon.«
    »Philimon!« rief der Inspektor entrüstet. »Das ist also der Entführer, der Miss Hopkirk verschleppt hat?«
    »Wohl kaum«, entgegnete sie ruhig. »Er brachte sie außer Gefahr. Sie müssen wissen, als er in der Zeitung von dem Überfall auf Kadi las, war ihm klar, daß es nicht bei dem einen bleiben würde.« Sie konnte es sich nicht ganz verkneifen, ein Gefühl des Triumphes zu zeigen und schritt um die Bank herum, um sich neben Moses zu stellen. »Er hat sich jetzt einen anderen Namen zugelegt, aber ich würde Sie gern mit dem ehemaligen Polizeichef Inspektor Philimon Tembo bekanntmachen.«
    Inspektor Banda seufzte. »Genug! Das ist lächerlich - unmöglich! Tembo ist tot, und wenn dieser Mann behauptet, Tembo zu sein, ist er ein ausgemachter Schwindler!« Sammat runzelte die Stirn und sagte bedächtig: »Mein Vater kannte Inspektor Tembo, ich jedoch weiß nur, daß er sehr, sehr groß war. Daran erinnere ich mich. Aber ich kenne diesen Mann nicht.«
    Mrs. Pollifax lächelte nachsichtig. »Dann ist Kadi dafür bestimmt die beste Zeugin.« Sie hob die Stimme und rief: »Kadi? Komm doch jetzt heraus!« Dann wandte sie sich an Sammat:
    »Seien Sie nett zu ihr. Sie hat ein furchtbar schlechtes Gewissen, weil sie uns solche Sorgen gemacht hat.«
    »Sie ist hier?« krächzte Sammat.
    »Sie war die ganze Zeit hier und dank Moses - oder vielmehr Polizeiinspektor Tembo - völlig sicher!«
    Die Tür von Moses' Haus öffnete sich. Eine sichtlich verlegene Kadi trat in den Sonnenschein heraus und sagte schüchtern: »Hallo, Sammat. Es tut mir schrecklich leid, aber du mußt verstehen, es war wichtig.« Sie ging zu Moses, griff nach seiner Hand und hielt sich daran fest. »Ich habe gehört, was Sie sagten, Inspektor Banda. Vielleicht erinnert sich von ihnen keiner an Philimon, ich aber scho n. Er besuchte uns oft, und einmal hat er eine Trommel für mich angefertigt, an der ich sehr hing. Jetzt, während ich hier war, hat er mir wieder eine gemacht. Wir nannten ihn Philimon, und er war ein Freund.«
    Heftig wandte sie sich an Banda: »Wagen Sie es nicht, ihn einen Schwindler zu nennen!«
    Moses blickte voll Zuneigung auf sie hinunter.
    »Na gut«, murmelte Inspektor Banda widerstrebend, dann fragte er Moses: »Woher wußten Sie, daß sie sich in Gefahr befand?«
    Moses deutete auf Mrs. Pollifax. »Sie erinnerte mich daran, daß Kadi in Gefahr sein könnte.
    Sie hatte mir erzählt, weshalb sie es als ihre Pflicht ansah, Kadi nach Ubangiba zu begleiten.
    Ich mußte mich in die Vergangenheit zurückversetzen, mich erinnern... Wie ich hörte, hatten drei Männer, drei von Simokos
    ›Hexenfängern‹, die Hopkirks erschossen, doch die Tochter hatte gleich danach außer Landes geschmuggelt werden können.
    Ich war sehr traurig, als ich davon erfuhr. Plötzlich berichtete die Free Press vergangene Woche, daß Kadi im Palastgarten überfallen worden sei. Da wußte ich es!« Sein
    Gesichtsausdruck wurde sanftmütig, als er Inspektor Banda ansah und nachdrücklich feststellte: »Dr. Hopkirk war ein herzensguter Mensch. Er unterrichtete meine Söhne. Wir waren Freunde, bis - aber das ist eine andere Geschichte.«
    Banda bat: »Reden Sie weiter - Inspektor.«
    »Als ich in der Zeitung las, auf welche Weise sie verletzt worden war, wurde mir klar, daß Mrs. Pollifax guten Grund hatte, sich um Kadi Sorgen zu machen.

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