Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
und der Herr der Loewen

und der Herr der Loewen

Titel: und der Herr der Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
Vom Netzwerk:
ihn ein paar Tage zuvor ermordet. Aber was mich betraf, hatte Joseph recht«, sagte Sammat bitter. »Ich war so blind! Bin ich das immer noch?
    Was wollte er?« Er schüttelte nachdenklich den Kopf.
    Inspektor Banda sagte trocken: »Vielleicht schockierte ihn Ihre Sparsamkeit. Möglicherweise auch Ihre Integrität. Sie ließen keine Bestechungen zu, keine Korruption, keinen Nepotismus.«
    »Er wollte seinen Cousin in der Regierung unterbringen«, murmelte Mrs. Pollifax. »In Luxus in einem Palast zu leben - wenn auch nur als Diener -, könnte ihm zu Kopf gestiegen sein.
    Und dann machten Sie aus diesem Palast ein Krankenhaus. Ein Schock für ihn! Wenn es ihm gelänge, Sie zu diffamieren, erhoffte er sich, träumte er vielleicht davon...«
    »Wovon?« fragte Sammat.
    »Ein weiterer Diktator zu werden. Reich. Sehr reich. Und mächtig.«
    Kadi sagte düster: »O Gott, neue Todestrupps, und bereits fünf Tote!«
    Stirnrunzelnd warf Mrs. Pollifax ein: »Nichts davon erklärt, weshalb er die schrecklichen Morde plötzlich Dickson Simba angehängt hat. Hat er es mit einem Mal mit der Angst zu tun bekommen? Moses, weshalb schütteln Sie den Kopf?«
    Moses antwortete rauh: »Joseph Angst? Nie! Haben Sie es denn nicht durchschaut? Die Maske und die Klauen in Dicksons Zimmer zu schmuggeln, war ein kalkuliertes Risiko, ein Trick.«
    »Ein Trick?« fragte Sammat.
    »Es gab ihm Zeit.« Moses hob drei Finger. »In etwa drei Tagen hätte sich wahrscheinlich Simbas Unschuld herausgestellt, doch diese drei Tage beabsichtigte Joseph zu nutzen. Was konnte es für eine bessere Möglichkeit geben, Kadi zu veranlassen, aus ihrem Versteck zurückzukehren, als eine seiner Löwenmasken in Simbas Zimmer zu schaffen? Alle sind wieder beruhigt... Dickson wird als der Löwenmann entlarvt.
    Mrs. Pollifax ist ebenfalls beruhigt, ja wird vielleicht sogar unvorsichtig - denn er hat natürlich angenommen, daß sie wußte, wo Kadi sich aufhält -, und führt ihn zu ihr. Wenn nicht...« Er zögerte.
    Da fragte Inspektor Banda: »Und wenn nicht?«
    Moses seufzte. »Sobald Kadi in Sicherheit war, folgte ich ihm jeden Abend. Vorgestern beobachtete ich ihn dabei, wie er eine Grube - ein Grab, nahm ich an - im Wald
    ausschaufelte.«
    Bestürzt fragte Mrs. Pollifax: »Ein Grab für wen? Kadi?«
    Er schüttelte den Kopf. »Für Sie, vermute ich. Offenbar beabsichtigte er einen Mord, der geheim bleiben sollte. Wenn Sie ihn nicht zu Kadi führten - und für ihn sah es schließlich ganz so aus, als wüßten Sie nicht, wo sie war -, sah er seine einzige Hoffnung, sie aus ihrem Versteck zu locken, darin, Sie geheimnisvoll verschwinden und nie gefunden werden zu lassen. Und sobald er mit Kadi fertig war und man Sammat die Schuld daran gegeben hatte, hätte Sammat von Glück reden können, wenn es ihm noch gelungen wäre, aus dem Land zu kommen, bevor er einem Anschlag zum Opfer gefallen wäre.
    Und sein Verleumder, Joseph, wäre zum Retter von Ubangiba geworden.«
    Schweigen setzte ein, bis sich Inspektor Banda schließlich vorwurfsvoll an Moses wandte:
    »Warum - als Sie es ahnten, und später, als Sie es wußten - sind Sie nicht zu mir gekommen, um mich einzuweihen? Als ehemaliger Polizeiinspektor...«
    Moses unterbrach ihn und sagte sanft: »Welche Beweise hätte ich Ihnen denn liefern können?
    Ich hatte zunächst keine Ahnung, daß er der Löwenmann war. Hätte ich beweisen können, daß er Kadi im Palastgarten zu töten versucht hatte? Hätten Sie das gekonnt? Und wer hätte auf Moses, den Fahrradmann, gehört?«
    »Sie hätten mir sagen können, wer Sie sind!«
    »Waren.« Moses lächelte schwach. »Philimon Tembo starb im Gefängnis, Inspektor Banda.
    Ich lasse ihn nur kurz unter uns fünfen wiederauferstehen. Ich bin alt, ich bin müde. Ich ziehe es vor, Moses zu bleiben. Doch um die Tochter meines teuren Freundes Dr. Hopkirk zu retten, betätigte ich mich noch einmal als Detektiv. Aber das gelang mir nur, weil niemand wußte, wer ich einmal war.«
    »So unbeholfen ich auc h gewesen bin«, sagte Inspektor Banda jetzt trocken, »brauche ich also nicht um meine Stellung zu fürchten.«
    Moses lächelte breit. »Was mich angeht, bestimmt nicht. Man wird Ihnen den ganzen Erfolg zuschreiben. Und ich war nie hinter dem Löwenmann her«, erinnerte er ihn. »Nur hinter dem Mörder meiner Freunde, der Hopkirks, der jetzt auch noch ihre Tochter umbringen wollte.«
    Fast verlegen fugte er hinzu: »Festzustellen, daß es sich bei diesem Kerl auch um den Löwenmann

Weitere Kostenlose Bücher