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und der Herr der Loewen

und der Herr der Loewen

Titel: und der Herr der Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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handelte, war reiner Zufall, das dürfen Sie mir glauben.«
    »Noch ein Zufall?« Mrs. Pollifax zwinkerte verschmitzt.
    Bandas Gesicht entspannte sich flüchtig. »Und was waren die magischen Worte, mit denen Sie Miss Hopkirk überzeugten, Sie zu begleiten?«
    »Ich sagte ihr, ich wüßte, wer sie überfallen hat - Joseph nämlich, und daß er noch einmal versuchen würde, sie zu töten, aber daß niemand mir das glauben würde. Ich konnte nur sagen: ›Vertrau mir‹, ich wolle sie eine Zeitlang verstecken, um sie außer Gefahr zu bringen.«
    »Und ich habe ihm vertraut!« warf Kadi ein und schenkte ihm ein strahlendes Lächeln.
    Mrs. Pollifax rügte scherzhaft: »Aber Sie hätten ihre Jeans nicht an die Wäscheleine auf Ihrem Hof hängen sollen. Der Riß, den Kadi mit der von Rakia geborgten roten Wolle zusammengezogen hat, verriet Sie. Ich hatte Ihr Paßfoto zwar bereits in Chinjatas Akte entdeckt, aber ehe ich diese Bluejeans sah - Sie waren gerade dabei, Miss Verstoefel ein Rad zu verkaufen, erinnern Sie sich? -, war ich nicht sicher, konnte ich nicht sicher sein, daß Kadi von sich aus bei Ihnen blieb.«
    »Und daß ich nicht der Löwenmann war«, warf Moses ernst ein.
    »Stimmt, das ebenfalls«, gab sie zu.
    »Und ich wußte auch nicht, wer es war - bis heute. Nur, daß Joseph gefährlich war und er seit Kadis Verschwinden hinter ihnen her war.«
    Mrs. Pollifax schauderte. »Ich spürte sogar, daß ich beobachtet wurde.«
    Moses nickte. »Während Kadi auf der Krankenstation lag, behielt ich Sie im Auge, so gut es sich machen ließ. Wie ich schon erwähnte, befürchtete ich, daß Sie in Gefahr sein könnten, weil Sie für Mr. Kamwi nützlich waren.«
    Sie erinnerte sich, daß Scharma gesagt hatte: ›Es gibt solche Beobachter - und es gibt andere Beobachter. »Waren Sie es, der mich beobachtete, als ich Scharma das erste Mal besuchte?«
    fragte sie. Als Moses nickte, sagte sie: »Und Sie folgten mir auch noch, nachdem Sie Kadi in Ihrem Haus versteckt hatten?«
    Er schüttelte den Kopf. »O nein, sobald sie in Sicherheit war, folgte und beobachtete ich Joseph an seinen freien Tagen und jeden Abend, wie vor zwei Tagen, als er das Grab ausschaufelte...«
    »... und heute.«
    »Ja.« Zu Sammat sagte er: »Sie ist eine großartige Kämpferin, diese Dame. Sie schlug ihn zu Boden - puh!«
    »Aber Moses hat mich gerettet«, warf Mrs. Pollifax nun wieder ein und berührte seine Hand.
    »Sobald Joseph eine Pistole gezogen hatte, war ich so benommen, so erschöpft, daß ich außerstande war, mich weiter gegen ihn zur Wehr zu setzen.«
    Moses sagte fest: »Er war ebenfalls benommen und erschöpft.
    Ich glaube nicht, daß er etwas anderes hätte treffen können als einen Baum oder vielleicht seinen eigenen Fuß.«
    Mrs. Pollifax lachte. »Galanter Moses!«
    Kadi fragte stirnrunzelnd: »Was ist mit den beiden anderen Männern, die mit Joseph auf meine Eltern angesetzt waren?«
    »Ich habe mich kundig gemacht. Sie sind beide tot«, versicherte ihr Moses. »Sie starben unter sehr merkwürdigen Umständen. Ich könnte mir vorstellen, daß Joseph sie zum Schweigen gebracht hat, genau wie er es mit dir vorhatte, Kadi.«
    Sammat seufzte tief und stand auf. »Es waren schreckliche drei Wochen, aber nun, da alles ausgestanden ist, denke ich, daß Dickson Simba genug durchgemacht hat. Inspektor Banda, wir müssen ihn gleich entlassen.«
    Der Inspektor nickte. »Ja, natürlich. Gehen wir. Aber wir sollten Mrs. Pollifax mitnehmen.«
    Er musterte sie eingehend und voller Mitgefühl. »Dr. Kasonde sagte, daß er ihr ein Spritze gegen die Schmerzen gegeben hat, aber offenbar hört die Wirkung bereits auf. Ich glaube, sie hat Schmerzen.«
    »Ein bißchen«, gab sie zu. »Gut, ich komme mit.«
    »Dickson wird natürlich weinen«, sagte Sammat düster. »Er wird sich an meiner Schulter ausweinen, genau wie er es getan hat, als ich ihn im Gefängnis besuchte. Das ist nicht sehr erfreulich.«
    »Vielleicht haben die Ereignisse ihn ein wenig umgänglicher und bescheidener gemacht«, meinte Mrs. Pollifax, »und er wird Ihnen nun eine größere Hilfe sein.«
    Inspektor Banda ging zu Moses hinüber und sagte ernst: »Wir werden uns wiedersehen, Inspektor. Ich glaube, Sie haben mich von meinem hohen Roß geholt. Ich weiß jetzt, daß ich noch sehr viel von Ihnen lernen kann. Wenn Sie gestatten, daß ich mich ratsuchend an Sie wenden darf, bitte.«
    »Ich werde hier sein«, versicherte ihm Moses mit einem Lächeln.

19
    Die Stadt Languka feierte

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