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und der Hongkong-Buddha

und der Hongkong-Buddha

Titel: und der Hongkong-Buddha Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Gilman
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dort nicht mehr zu Hause... Und Mr. Detwiler war immer so zufrieden mit meinen Dinnerpartys als er noch welche gab... Ich habe nämlich einen GourmetKochkurs besucht, müssen Sie wissen.«
    Nur mit Mühe konnte Mrs. Pollifax verbergen, wie sehr sie die monatelange Abwesenheit Mr. Detwilers von zu Hause überraschte, doch es gelang ihr, ganz beiläufig zu fragen: »Er ist wohl auf einer längeren Geschäftsreise?«
    Ein seltsamer Ausdruck stahl sich in Mrs. O'Malleys rundes, biederes Gesicht; eine Mischung von Verwirrtheit und Verlegenheit, entschied Mrs. Pollifax, die versuchte, den Ausdruck genauer zu definieren. »Irgendwelche geschäftlichen Angelegenheiten - ja«, sagte Mrs. O'Malley. »Einmal in der Woche schickt er mir mit einem Botenjungen seine Wäsche; ohne ein Wort der Erklärung, wo er ist. Und ich gebe dem Jungen immer die sauberen und frisch gestärkten Hemden mit... Es ist schon deprimierend, das dürfen Sie mir glauben: Früher, da hatten wir Dinnerpartys - oft zwei oder drei in der Woche. Und er hatte auch seine Freundinnen - doch ja... Überhaupt war das Haus voller Leben - bis vor zwei Monaten. Und jetzt kommt nur noch der Botenjunge einmal in der Woche. Was soll ich anderes tun als fernsehen? Bei Ihrer Umfrage können Sie mich zu den Leuten zählen, die ihre meiste Zeit vor der Kiste verbringen. Ich glaube, ich würde sonst anfangen, mit mir selbst zu sprechen.«
    Zwei Monate! Wie benommen wiederholte Mrs. Pollifax in Gedanken diese Information. Das war äußerst bemerkenswert!
    Hatte Bishop nicht gesagt, daß Detwilers Berichte an das Ministerium seit zwei Monaten irreführend und offenbar gefälscht seien? Laut sagte sie: »Das kann ich sehr gut verstehen, Mrs. O'Malley.« Sie legte die Klemmappe auf den Tisch und zückte ihren Kugelschreiber. »Mrs. Wong von gegenüber geht es auch nicht viel anders. Bei ihr ist die... eh...Kiste auch den ganzen Tag an.«
    Mrs. O'Malleys Miene hellte sich auf. »Sie ist ja ein so liebes Ding. Und seit ihr Schwiegervater gestorben ist, geht es ihr auch viel besser.« Mrs. O'Malley schüttelte mißbilligend den Kopf. »Er war ein fanatischer Nationalist, wissen Sie. Er redete und redete und redete - den ganzen Tag. Und sie war so geduldig, das kleine Ding.«
    »Ein Nationalist?«
     
    »Ja... Das, was China war, ehe die Roten die Macht
    übernahmen. Dieser General Soundso... Tschiang Kaischek, oder so ähnlich, der die Regierung nach Taiwan verlegte und immer davon redete, aufs Festland zurückzukehren.« Mrs. O'Malley, der Mrs. Pollifax' Erstaunen nicht entgangen war, fügte erklärend hinzu: »Für Sie liegt das alles bestimmt lange zurück - das, was damals geschah -, aber nicht hier in Hongkong. Sie dürfen nicht vergessen, daß die meisten der Flüchtlinge damals nach Hongkong flohen, und viele können das alles nicht vergessen - wie der alte Mr. Wong von gegenüber, der die Flagge der Nationalisten jeden Tag in seinem Garten hißte. Ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie froh ich bin, daß das nun vorbei ist. Also, was wollten Sie mich fragen?«
    Mrs. Pollifax begann mit ihrer Umfrage, und Mrs. O'Malley kommentierte, ohne lange überlegen zu müssen, die Sendungen, die sie sich täglich ansah. Als sie fertig waren, hatte Mrs. Pollifax das vollständige TV-Programm von morgens bis Mitternacht auf ihrem Block stehen.
    Als sie endlich Stift und Klemmappe beiseite schob, fragte Mrs. O'Malley: »Sind Sie auch Witwe?«
    Mrs. Pollifax verbannte Cyrus vorübergehend aus ihren Gedanken und bejahte die neugierige Frage. »Schon seit vielen Jahren«, fügte sie hinzu.
    Mrs. O'Malley nickte verständnisinnig. »Und dann noch diese Inflation hier, und was das für die Witwenrenten bedeutet - ich weiß Bescheid!... Wo wohnen Sie eigentlich, meine Liebe?«
    »In der Nähe der Lion Rock Road«, erwiderte Mrs. Pollifax, der im Moment außer der Adresse von Inspektor Wi keine andere einfiel, und mit einem Blick auf ihre Uhr fügte sie hinzu: »Aber ich muß jetzt wirklich gehen. Ich habe noch eine Menge Leute zu befragen, und es ist schon fast fünf...«
    »Die holen das Letzte aus einem heraus, nicht wahr?« seufzte Mrs. O'Malley mit einem Nicken. »Suchen Sie sich doch auch einen Platz als Haushälterin, meine Liebe. Es ist beinahe so, als hätte man ein eigenes Heim, sage ich immer.«
    Mrs. Pollifax erhob sich lachend. »Sicherlich – vorausgesetzt, der Hausherr verschwindet nicht wochenlang.«
»Kommen Sie doch morgen wieder vorbei, wenn Sie noch in der Gegend zu tun

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