und der Meister des Todes
Nehmen wir also an, dass weitere Personen mit dem Fall zu tun haben.«
»So wie wir davon ausgehen können, dass es weitere Personen gibt, die mit deinem Privatleben zu tun haben.« Peter warf ein Kissen nach Bob. »Erst Elisabeth, dann Brenda, kürzlich Mina – ganz zu schweigen von Lesley und Jelena, und jetzt auch noch diese Kitty! Du musst echt aufpassen, dass du die Damen nicht irgendwann verwechselst.«
»Mit Brenda war ich nie aus!«, verteidigte sich Bob.
»Zu deinem nächsten Geburtstag schenke ich dir ein Freundschaftsbuch mit dem Titel Alle meine Flirts .« Peter grinste von einem Ohr zum anderen.
»Das sagst du nur, weil Kelly dich in letzter Zeit anscheinend zum Kotzen findet«, höhnte Bob. »Und das im wörtlichen Sinn.«
»Sie hat eine Lebensmittel…«
»Zurück zum Fall!«, ermahnte Justus seine beiden Freunde. »Wir haben sowieso nur wenig Zeit, da würde ich sie gerne effektiv nutzen.«
»Stimmt, gleich ist ja die legendäre Liebesszene mit Latona dran!« Bob zückte seine Kopie des Drehbuchs.
»Erinnere mich nicht daran«, sagte Justus tonlos. »Ich würde jetzt gerne über den Fall reden.«
»Meinetwegen.« Peter öffnete eine Colaflasche und nahm einen Schluck.
Justus zupfte sich unterdessen wieder an der Unterlippe. »Wir haben es mit nächtlichen Vorkommnissen zu tun, in denen die Marionetten eine bislang ungeklärte Rolle spielen. Überdies gibt es angeblich ein Familiengeheimnis und es ist in der Vergangenheit zu Todesfällen in der Umgebung der Marionetten gekommen. Wir wissen durch das Medaillon mit dem Foto und dem Spruch, dass es eine Verbindung zwischen Federico und dem Vermächtnis der Marionetten-Meister gibt. Es sei dahingestellt, ob es der Zauber des ewigen Lebens oder ein Wertgegenstand ist.«
»Du meinst, ein Edelstein oder so etwas?«, fragte Peter.
»Das wäre doch eine Erklärung dafür, warum sich jemand für die Puppen interessieren sollte«, gab Bob zu bedenken.
»Versehen wir das Geheimnis der Sciuttos lieber zunächst noch mit einem Fragezeichen.« Justus setzte sich auf. »Was wir hingegen definitiv wissen, ist, dass Federico nicht tot ist. Folglich hat Mrs Sciutto uns diesbezüglich angelogen.«
»Vielleicht ist es ihr peinlich gewesen, dass er im Gefängnis war. Es kann doch sein, dass sie deshalb nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte«, mutmaßte Bob. »Sie hat ihn jedenfalls nicht gerade herzlich empfangen.«
»Was in dieser Familie vorgeht, werden wir hoffentlich so bald wie möglich entschlüsseln. Aber zuerst fährt Peter zu der Bekannten von Mr Torrance und lässt sich etwas über die Marionettenstücke erzählen. Alle Spuren führen immer wieder zu den Marionetten, und daher denke ich, dass die Puppen im Mittelpunkt unserer Ermittlungen stehen sollten.«
»Klingt prima«, meinte Peter zuversichtlich. »Ich kann jetzt gut etwas Abstand von diesem Haus vertragen!«
Bzzzzzzt
Peter war erleichtert, dem Sciutto-Haus für ein paar Stunden zu entkommen. Dafür nahm er auch gerne die holprige Fahrt in Bobs Käfer auf sich. Er unterdrückte den Wunsch, einen Abstecher ans Meer zu machen oder Kelly zu besuchen, und nahm den direkten Weg zur Mission Canyon Road, wo die alte Freundin von Mr Torrance wohnte. Ihr Haus stand inmitten von hohen Kakteen auf einem kleinen Hügel. Es war beinahe so heruntergekommen wie das Anwesen der Sciuttos, doch im Gegensatz zu dem herrschaftlichen Gebäude wirkte es freundlich und einladend. Peter stieg aus dem Wagen und klingelte an der Tür. Während er wartete, beobachtete er zwei Eidechsen, die über die heißen Steine im Vorgarten huschten. Nach einer Minute klingelte er erneut, doch niemand öffnete ihm. Der Zweite Detektiv warf einen Blick auf den Carport. Er war leer. Gut möglich, dass Daphne Crane unterwegs war.
Peter war für einen kurzen Augenblick missgestimmt. Er wollte noch nicht wieder zum Sciutto-Haus zurückfahren. Aber dann überlegte der Zweite Detektiv, dass er es ja in einer Stunde noch einmal bei Mrs Crane versuchen konnte. Solange würde er sich etwas in Rocky Beach rumtreiben. Er sah auf die Uhr. Ein Besuch bei Kelly würde zu lange dauern. Sicherlich würde sie alles über die Dreharbeiten – und vor allem alles über Latona – wissen wollen. Auch ein Besuch am Strand war nicht ratsam. Wenn er den Surfern zusah, würde er am Ende noch schwach werden und sein eigenes Brett von zu Hause holen. Und das ging wirklich nicht. Dafür konnte er sich woanders nützlich machen und ein paar Erkundungen
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