… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)
sie schockiert an. „Hast du den Verstand verloren?“
Elizabeth hoffte inständig, dass dem nicht so war. Aber Kim brauchte Gewissheit, um zur Ruhe zu kommen, und die konnte ihr nur ein von Worthing erfolgreich durchgeführtes Ritual geben. Dazu musste er jedoch davon ausgehen, dass Daniels ruhelose Seele darauf wartete, von ihm gerettet zu werden. Und dafür wiederum brauchte er einen Beweis seiner Anwesenheit. Blieb zu hoffen, dass Worthings Ritual für Daniel tatsächlich so harmlos war, wie Elizabeth annahm.
„Wir sind doch hier, um ihn aufzuhalten und ihn nicht auch noch zu ermutigen!“, rief Daniel fassungslos. „Willst du mich plötzlich unbedingt loswerden?“ Die Stehleuchte neben der Couch flackerte kurz, ging dann ganz an und nach zwei Sekunden wieder aus, doch da das Wohnzimmer lichtdurchflutet war, fiel das außer Elizabeth Gott sei Dank niemanden sonst auf.
Während Kim ihre Tochter weckte und der Professor sein Gerät bereit machte, suchte Elizabeth Daniels Blick und legte die flehentliche Bitte hinein, ihr zu vertrauen und sich zusammenzureißen.
„Ich hoffe wirklich, du weißt, was du da tust“, flüsterte er kopfschüttelnd.
Glaub mir, niemand hofft das mehr als ich , antwortete sie in Gedanken. Sie streckte ein klein wenig ihre Hand nach ihm aus, und nach einem kurzen Zögern strich er mit seinen Fingern darüber. Zuversichtlich lächelnd nickte sie ihm zu, dann wandte sie sich um und ging zu Jayne.
„Hey, kleine Lady. Hast du gut geschlafen?” Noch nicht ganz wach rieb sich Jayne den Schlaf aus den Augen. „Sag mal, wann hast du Onkel Danny das letzte Mal gesehen?“
„Das darf ich doch nicht sagen“, murmelte sie und versteckte ihren Kopf unter dem Arm ihrer Mutter.
„Warum darfst du das nicht sagen, Schatz?“, wollte Kim stirnrunzelnd wissen.
„Weil Onkel Danny sagt, dass wir ein Spiel spielen, bei dem alle so tun, als ob er nicht da ist. Und wer es am besten macht, hat gewonnen.“
„Wann hat Onkel Danny dir das gesagt?“, hakte Kim atemlos nach.
„Bevor ich eingeschlafen bin.“
„Du meinst heute Nachmittag?“
Jayne nickte und rutschte von der Couch.
„Schatz, kannst du ihn denn jetzt sehen?“ fragte Kim. „Das Spiel ist vorbei, du darfst es ruhig sagen.“
Jayne setzte sich kopfschüttelnd vor ihren Block und begann wieder zu malen.
„Was halten Sie davon, Professor“, wandte sich Kim mit großen, leuchtenden Augen an Worthing. Ihr Gesicht wirkte mit einem Mal belebt, auf ihren Wangen zeigte sich eine erregte Röte.
„Nun, wir sollten die kleine Prinzessin auf jeden Fall testen, so wie es Miss Parker vorgeschlagen hat. Doch ich möchte Ihnen nicht zu große Hoffnungen machen. Die Kleine sagte, sie hätte Mr Mason heute Nachmittag gesehen, doch wie ich vorhin erklärte, werden Geister erst nach Sonnenuntergang aktiv. Ich denke, es ist wahrscheinlicher, dass ihre Tochter mit einer regen Fantasie gesegnet ist oder vielleicht einen Traum hatte.“
„Wir werden ja sehen, was Ihr Gerät uns verrät“, meinte Elizabeth mit einem beredten Blick in Daniels Richtung.
„Du willst, dass ich das Ding dazu bringe, etwas anzuzeigen?“, fragte er ungläubig. „Liz, ehrlich … bitte sag mir, dass du einen Plan hast.“
Elizabeth bemühte sich, als Antwort so viel Optimismus wie möglich in ihren Blick zu legen, und auf Daniel zu übertragen.
Worthing rief Jayne zu sich und legte ihr vorsichtig die Sensoren an. Dann gab er ihr die verkabelten Zylinder. Da die Armmanschette viel zu groß für den dünnen Arm des Mädchens war, legte der diese beiseite.
Seufzend stellte sich Daniel neben den Professor und sah noch mal hinüber zu Elizabeth, wie um sich zu vergewissern, dass sie es sich zwischenzeitlich nicht doch anders überlegt hatte. Sobald Worthing erneut damit begann, an den Knöpfen und Reglern herumzuhantieren, blickte Daniel mit konzentriertem Gesichtsausdruck auf das Gerät hinab. Surrend und piepend erwachte es zum Leben. Die Nadel auf der Farbskala schlug bis zum äußersten Rand aus.
Kim fuhr von der Couch in die Höhe, und Worthing studierte faszinierte die kleine Jayne. „Erstaunlich … Wirklich ganz erstaunlich.“ Offenbar hatte er in keiner Weise mit einer Reaktion seines Messgerätes gerechnet. „Das ist die stärkste EMF-Diskrepanz, die ich jemals gemessen habe“, murmelte er.
„Ich wusste es!“, rief Kim aufgeregt.
„Ja, toll. Du wusstest es“, murrte Daniel und kam an Elizabeths Seite. „Und was jetzt?“
„Professor“,
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