… und der Preis ist dein Leben II - Ruf der anderen Seite (German Edition)
Flachbildmonster eingetauscht. Auf weiteren technischen Schnickschnack konnte sie gut und gerne verzichten.
Während sie die Platten eine nach der anderen durchging und Daniel ihr zeigte, an welchen ihm besonders viel lag, klingelte es an der Tür. Sobald Kim aus dem Zimmer war, flüsterte Elizabeth: „Wenn das so weitergeht, brauche ich bald eine größere Wohnung.“
Daniel setzte zu einer Antwort an, doch dann hörte er aus dem Flur die Stimme des Neuankömmlings und richtete sich auf. „Was zum …“, murmelte er und war verschwunden.
Neugierig geworden lauschte Elizabeth dem Gespräch zwischen Kim und einem Mann mit tiefer, rauer Stimme.
„Das ist kein guter Zeitpunkt. Jayne schläft, und ...“
„Ich will doch nur nach dem Rechten sehen, Kimberly“
„Das wäre ja mal was ganz Neues“, knurrte Daniel. „Was willst du wirklich? Den Fernseher? Oder die Stereoanlage? Ich muss dich enttäuschen, Geld ist keines mehr hier.“
„Ich kümmere mich um alles, Dad“, sagte Kim nun. „Ich habe alles im Griff.“
Der Mann war Daniels und Kims Vater, begriff Elizabeth. Patrick Mason. Sie hörte ein bellendes Lachen. „Als ob du dein eigenes Leben im Griff hättest!“
„Das ist nicht fair, Dad!“, konterte seine Tochter. „Ich arbeite halbtags und mache ein Abendstudium. Wenn du dich nur ein bisschen für deine Familie interessieren würdest, wüsstest du das!“
„Hör zu, ich suche nur etwas. Wenn ich es gefunden habe, bin ich sofort wieder weg, und du kannst mit dem weitermachen, was immer du gerade tust.“ Ehe Elizabeth sich versah, stand Daniels Vater in der Wohnzimmertüre und blinzelte sie überrascht an, doch dann schien ihm klar zu werden, wen er da vor sich hatte. „Was macht die denn hier“, polterte er.
Elizabeth ließ die Platte fallen, die sie noch immer in den Händen gehalten hatte, und rappelte sich auf.
„Raus hier! Ich will Sie hier nicht haben!” Patrick Mason stürmte auf sie zu und packte sie grob an der Schulter. Elizabeth versuchte sich ihm zu entwinden, doch der große Mann hatte einen Griff wie ein Bär und schob sie zur Tür.
„Nein, das ist schon okay, Dad“, rief Kim, und Daniel schrie: „Lass sie verdammt noch mal in Ruhe!“
Erstaunlicherweise hatte er sich trotz seiner Wut soweit unter Kontrolle, dass einzig die Deckenleuchte direkt über seinem Vater explodierte und ein kleiner Funkenregen auf sie alle niederging. Blitzartig zog Patrick Mason seine Hand zurück und ging in Deckung. Elizabeth flüchtete mit eingezogenem Kopf an Daniels Seite, der in einer beschützenden Geste einen Arm um sie legte.
Kim war alle Farbe aus dem Gesicht gewichen. Mit offenem Mund starrte sie auf die kaputte Lampe und sah dann vielsagend Elizabeth an. Doch ehe sie laut aussprechen konnte, was sie ganz offensichtlich dachte, meldete sich Jayne von der Couch.
„Mami?“
„Alles in Ordnung, Schatz. Schlaf weiter.“
„Ganz großartig im Griff hast du alles“, ätzte Kims Vater. „Ist dir klar, dass sie Dan angestiftet hat, Informationen zu verkaufen? Wahrscheinlich ist sie nur hier, um in seinen Sachen rumzuschnüffeln.“
„Mr Mason“, setzte Elizabeth energisch an, doch Kim war schneller. „Danny hat keine Informationen verkauft, Dad. Und Elizabeth ist mir hier eine große Hilfe.“
„Sie hat hier tausend Mal mehr verloren, als du“, knurrte Daniel. „Weswegen genau bist du eigentlich hier?“
„Dad, such einfach, weswegen du gekommen bist, und lass uns in Ruhe unsere Arbeit machen.“ Kim versuchte es nun in einem beschwichtigenden Ton. „Was ist es denn, was du holen willst?“
„Einen silbernen Anhänger in Form einer Sonne.“
Daniel griff unwillkürlich nach seinem Amulett und tauschte mit Elizabeth einen kurzen, verblüfften Blick.
„Hast du ihn irgendwo gesehen?“
„Darf ich fragen, warum Sie danach suchen, Mr Mason?“, fragte Elizabeth vorsichtig, doch Daniels Vater würdigte sie keines Blickes, geschweige denn einer Antwort.
„Nein, so was habe ich hier nicht gefunden“, antwortete Kim. „Warum suchst du danach?“, wiederholte sie Elizabeths Frage.
„So ein komischer Bursche war kurz vor der Beerdigung bei mir und hat danach gefragt. Hat mir ´ne Menge Geld geboten.“
„Es ist nicht hier“, meldete sich Elizabeth wieder zu Wort.
Mr Mason fuhr zu ihr herum. Sein Blick und seine Körperhaltung waren so aggressiv, dass Elizabeth einen jähen Satz zurückmachte und Daniel sich in verteidigender Pose vor ihr aufbaute.
„Sie haben
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