… und der Preis ist dein Leben III - Dunkle Bestimmung (German Edition)
Faust auf seine Schulter einschlug. „Warum hast du vorhin nichts gesagt? Wie konntest du zulassen, dass wir ihn dort zurückließen! Er leidet, und wir ließen ihn zurück!“
„Elizabeth.“ Sie hatte Wood vollkommen ausgeblendet, doch nun trat er wieder in ihr Bewusstsein. Er griff um ihre Taille und zog sie von Riley fort. „Elizabeth!“
„Lass mich los!“ Sich windend und treten versuchte sie sich aus seinem eisernen Griff zu befreien. „Wir müssen zurück! Sofort!“
„Sch ... ruhig, Elizabeth“, sagte Wood in ihr Ohr. Seine Stimme war leise und besonnen. „Natürlich werden wir zurückfahren, und natürlich werden wir ihn da rausholen. So schnell wie nur irgendwie möglich. Aber wir müssen mit Bedacht vorgehen. Wir dürfen nicht den Kopf verlieren. Riley hat völlig richtig gehandelt. Wenn du tief Luft holst und einen Moment darüber nachdenkst, weißt du das auch.“
Einige Sekunden lang wehrte sich Elizabeth noch halbherzig, dann nickte sie und entspannte sich ein wenig. Ihre Wut flaute ab, wurde zu einem Pochen hinter den Augen und in der Kehle. Es gelang ihr, einigermaßen rational zu denken und den Drang, sofort ins Auto zu springen und zurückzufahren, unter Kontrolle zu halten. Fürs Erste zumindest.
Wood wartete noch einen Moment, dann entließ er sie aus seinen schraubstockartigen Armen. „Also“, sagte er, „wie ist das möglich? Wie kann Danny in Camley Hall sein?“ Er wirkte zwar beherrscht, doch die zuckenden Muskeln in seinem Gesicht verrieten, dass auch er damit kämpfte, Ruhe zu bewahren.
„Und wie kann Hamilton ihn überhaupt festhalten?“, ergänzte Elizabeth. Beide blickten Riley an, der in die Hocke gegangen war und seine Hände über die Augen gelegt hatte.
„Ich weiß es nicht“, erwiderte er leise. „Das Ganze war so seltsam. Auch Hamilton …“
„Was meinst du?“, fragte Wood. „Was war mit Hamilton?“
Riley nahm die Hände runter und sah auf. „Ich kann es nicht genau sagen. Er war … falsch. Falsche Schwingungen.“
„Ich dachte, du spürst nur Geister?“, fragte Elizabeth.
„Das tue ich auch. Deshalb war es ja so seltsam. Seine Schwingung war auch nicht wie die eines Geistes, aber doch irgendwie ähnlich. Ich kann mir darauf einfach keinen Reim machen.“
„Ok, wir fahren nach Hause und reden dort weiter“, seufzte Wood. Als Elizabeth zu einem vehementen Protest ansetzte, sagte er schnell: „Keine Sorge, wir lassen ihn sicher nicht im Stich.“ Er legte beide Hände auf ihre Schultern und sah ihr fest in die Augen. „Elizabeth, atme durch und denk nach. Das ist eine gute Nachricht, ja, eine großartige Nachricht! Danny ist nicht ins Licht gegangen, sondern ist noch hier. Du bekommst ihn zurück!“
„Du hast recht …“ Die Erkenntnis drang nur langsam zu ihr durch wie helle und wärmende Sonnenstrahlen, die nach einem schweren Unwetter erst vereinzelt und dann gebündelt durch bedrohlich dunkle Wolken brechen. Daniel war nicht unwiederbringlich fort. Er war hier, und sie würde ihn wiedersehen. Bald! „Du hast recht!“, wiederholte sie begeistert auflachend. „Ich bekomme Danny wieder!“
Angefeuert durch diese Vorstellung sprang mit einem kleinen Satz ihr verstummtes Herz wieder an, füllte sich mit Zuversicht und ersetzte den verkohlten Krater in ihrer Brust. „Worauf warten wir noch? Lasst uns nach Hause fahren und uns überlegen, was wir unternehmen!“
Aufgeregt stieg sie in den Wagen und ließ den Motor an. Rileys Blick huschte abwägend zwischen dem MG und dem Kombi hin und her, dann entschied er sich, mit Elizabeth zu fahren und rutschte auf den Beifahrersitz.
„Können Geister beschworen werden, Riley?“, fragte sie. „Denn ich wette, das ist es, was dieser alte Bastard mit ihm gemacht hat. Bei Sonnenaufgang, weil da die Barriere zwischen den Welten am schwächsten ist.“ Ihre Stimme war zwei Oktaven höher als normal, und sie redete doppelt so schnell. „Aber ich war stärker als er, ich habe Danny gehalten. Deshalb hat er dafür gesorgt, dass ich ihn gehen lasse. Und jetzt hält er ihn irgendwie fest. Wahrscheinlich benutzt er ihn als Anschauungsobjekt für seinen Spiritistenzirkus!“
Riley antwortete nicht, er blickte nur missmutig auf die Straße und nickte hin und wieder.
„Was, denkst du, war ihm wichtiger? Uns zu trennen und mich dadurch von weiteren Recherchen abzuhalten, oder einen echten Geist zum Spielen zu haben?“
Jetzt antwortete Riley doch. „Wenn es nur das ist, warum hat Danny dann solche
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