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und der Schatz der Moenche

und der Schatz der Moenche

Titel: und der Schatz der Moenche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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Besonderheit: Der Große Lama erklärt kurz vor seinem Tod selbst, in welcher Familie er wiedergeboren werden wird. Seine Voraussage muss zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort der Welt in einer bestimmten Zeremonie offenbart und verkündet werden. Nur so steht sein weiteres Leben unter einem guten Stern. Unter einem guten Kharma , wie die Buddhisten sagen. Die Astrologen unter den Mönchen rechnen Ort und Zeit genau aus. Dann kann die Zeremonie stattfinden.«
    Mit immer heißeren Ohren hatte Justus die letzten Sätze verfolgt. Was Mr Zhang berichtete, fügte sich wunderbar ein in das, was Lama Geshe angedeutet und was er, Justus, vermutet hatte. »Die Mönche aus Kathu haben Rocky Beach errechnet!«, folgerte Justus. »Heute Abend. Bei Sonnenuntergang. Die Zeremonie soll hier in unserer Stadt stattfinden!«
    Mr Zhang schwieg, dann sagte er schnell: »Ich glaube, ich habe viel zu viel erzählt.« Er lachte auf. »Vorne im Laden steht sogar ein Buch, in dem das alles ganz genau beschrieben ist. Es heißt ›Die Geschichte des Buddhismus in Kathu‹.«
    Lesley stand auf, um das Buch zu holen.
    Doch Justus wollte noch mehr von Mr Zhang wissen. Er stieß Peter in die Seite. »Sag mal, hast du den Zettel noch? Den, den wir gefunden haben?«
    »Äh, ja, den Zettel …« Peter wühlte in seiner Hosentasche. »Hier, sehen Sie mal, Mr Zhang.«
    Der Chinese nahm den Zettel. Es war das Papier, das an dem Kästchen gehangen hatte, welches die drei ??? seit einigen Stunden so auf Trab hielt.
    Als Mr Zhang das Schriftstück auseinander faltete, fingen seine Hände an zu zittern. »Wo habt ihr das her?«, fragte er.
    Justus überlegte kurz. Eine Notlüge war in ihrer Situation bestimmt vertretbar. »Er lag auf dem St.-Ann’s-Platz. Direkt vor dem Hotel. Jemand muss es dort verloren haben.«
    »In dem Hotel logiert Lama Geshe«, sagte Mr Zhang nachdenklich.
    Justus konnte seine Neugier kaum noch im Zaum halten. »Was bedeuten die Worte?«, fragte er. »Sie können das doch bestimmt übersetzen?«
    »Das ist in der Sprache von Kathu geschrieben.« Mr Zhang suchte nach den richtigen Formulierungen. Dann sagte er zögernd: » Was geboren wird, wird sterben, – was man zusammensucht, wird verstreut, – was man anhäuft, wird verbraucht, – was mühsam errichtet wird, wird in sich zusammenstürzen, – und was man großzieht, wird erniedrigt. Es ist ein Wort von Buddha.«
    Justus schluckte. Das kannte er. Zumindest sinngemäß. Wenn auch etwas anders übersetzt. Warum hatte ihm Lama Geshe genau dieses Buddhawort zitiert? Der Erste Detektiv spürte, dass das kein Zufall sein konnte. Doch wie war der logische Zusammenhang?
    In dem Moment trat Lesley wieder herein. Sie hatte ein Buch in der Hand. Es war ›Die Geschichte des Buddhismus in Kathu‹.
    »So ist der Kundenservice bei Booksmith!«, sagte sie lächelnd. Sie gab das Buch Mr Zhang, der sogleich darin zu blättern begann. »Ein wunderbares Buch«, murmelte er und fügte mit Stolz hinzu: »Dieses Kapitel über die Anfänge des Buddhismus in Kathu habe ich verfasst.« Er blätterte weiter. »Da findet ihr ein Kapitel über die verschiedenen buddhistischen Strömungen und hier wird die für Kathu gültige alte Zeitrechnung erklärt … Und dort sind ein paar historische Abbildungen …« Sein Finger fuhr über die Seite. »Der Große Lama Sun Gaya als Kind, kurz nachdem er von einem hochrangigen Mönch als legitime Wiedergeburt gefunden wurde.« Er blätterte weiter. »Auch das ist ein interessantes Foto!«
    Justus beugte sich über das Buch. Das Bild zeigte Lama Geshe bei der Feier zu seiner Einweihung als Lama. ›Kathu, Hauptstadt von Kathu, 1986. Der Höhepunkt der Feier‹, las Justus.
    »Die Jahresangabe entspricht unserer Zeitrechnung«, kommentierte Mr Zhang, als ob er Justus’ Gedanken gefolgt wäre. »Die Mönche aus Kathu haben ihre eigene Jahreszählung, die der tibetischen entspricht. Auch darüber findest du ein Kapitel in diesem Buch.«
    Justus nickte und deutete auf eine Person im Hintergrund des Bildes. »Ist das Sun Gaya?«
    »Ja, das ist er«, sagte der Chinese und Ehrfurcht schwang in seiner Stimme mit. »Die Große Sonne. Er hat Lama Geshe gerade seinen persönlichen Begleitspruch übergeben. Nun, das mit dem Begleitspruch kennst du vielleicht noch nicht. Bei der Einweihungszeremonie erhält der neue Lama von jedem hochrangigen Religionsführer einen Spruch, der ihn durch das Leben leiten soll. Im Christentum gibt es ja ähnliche Rituale.«
    Justus

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