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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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konnte ich nicht dieselbe Zuversicht vermitteln. Hugh will nur in Frieden leben. Die Tatsache, daß er – wie sein Großvater und sein Vater vor ihm – einen wertlosen Streifen Land zwischen zwei feindlichen Parteien regiert, bringt ihn in eine unangenehme Situation, da er nicht annähernd so viele Soldaten zur Verfügung hat wie du oder MacNare. Hugh hat noch nie gegen jemanden die Hand erhoben oder eine Person ungerecht behandelt, und ich habe eingewilligt, ihm im Fall eines Falles zu Hilfe zu kommen. Er ist ein alter Mann, der niemandem etwas Böses will, Connor, und ich lasse nicht zu, daß er angegriffen oder Spielball zweier Feinde wird.«
    »Ich habe ihm Schutz angeboten.«
    »Das weiß ich, aber wenn er dein Angebot angenommen hätte, dann wären seine Leute von MacNare-Männern niedergemetzelt worden. Der König hat etwas für den alten Mann übrig und wäre ziemlich verärgert, wenn Hugh etwas Dummes zustößt. Ich habe all dies auch MacNare erzählt, denn als Mittler des Königs habe ich die Macht, dafür zu sorgen, daß Hugh autonom bleibt und in Frieden gelassen wird.«
    »Hat MacNare ihn bedrängt?«
    »Ja«, antwortete Alec. »Hugh ist zu MacNare geritten, weil er zu der Hochzeitsfeier eingeladen war, doch der alte Mann kam nicht schnell genug wieder weg, so daß er Zeuge von MacNares unappetitlichen Methoden zur Befragung englischer Soldaten wurde.«
    »Das war gewiß nicht besonders schön«, sagte Crispin ohne Humor. »Sind die neun Männer auf dieselbe Art und Weise wie das Pferd der Lady umgebracht worden?«
    Alec hielt Connors Blick stand, als er langsam nickte. »Ich muß wohl kaum erwähnen, daß Hugh von dem, was er sah, erschüttert war. Ich hoffe nur, daß Brenna es nie erfährt.«
    Seine Hoffnung war vergeblich, denn Brenna hatte bereits jedes Wort gehört. Sie war durch die Hintertür hereingekommen, hatte Alecs Stimme vernommen und war sofort im Gang stehengeblieben, um ihr Äußeres in Ordnung zu bringen, bevor sie ihn begrüßte. Sie hatte nicht die Absicht gehabt zu lauschen, bis sie ihren Namen hörte. Da sie genau wußte, daß die Männer das Gespräch sofort abbrechen würden, wenn sie eintrat, wollte sie erst herausbekommen, warum man über sie sprach. Weder Alec noch Connor flüsterten, doch ihre gesenkten Stimmen verrieten ihr, das das Thema ernst und vertraulich sein mußte. Auch wenn sie wußte, daß Lauschen sich nicht gehörte, war ihr die Information, die sie auf diese Art und Weise bekommen konnte, doch im Moment wichtiger.
    Sie hätte sich beinahe verraten, als Alec berichtete, was den neun Soldaten ihres Vaters zugestoßen war. Die Vorstellung bereitete ihr eine solche Übelkeit, daß sie in die Knie ging. Um die Seelen der Männer zu beten, half ihr, sich wieder ein wenig zu fassen, und sie schwor sich, später in ihrer Schlafkammer zu Gott zu sprechen und ihn zu bitten, die Männer zu sich zu nehmen. Danach wollte sie Ihm danken, daß Er ihr Connor geschickt hatte. Wäre er nicht rechtzeitig gekommen, dann wäre sie nun mit dem Teufel persönlich verheiratet. Der Gedanke war so entsetzlich, daß sich ihr der Magen erneut umdrehte.
    Sie konzentrierte sich wieder auf das Gespräch der Männer, um nicht in unkontrollierte Schluchzer auszubrechen und zwang sich zuzuhören, indem sie sich selbst das Versprechen gab, nachher so lange zu weinen, wie es nötig war.
    »Obwohl es erstaunlich ist, daß er so lange Jahre in dieser Position überlebt hat, ist Hugh doch immer noch hoffnungslos naiv«, fuhr Alec fort. »Nun, er kehrte also ziemlich aufgelöst nach Hause zurück. Am nächsten Tag kam einer seiner Krieger zu ihm und berichtete, MacNare habe an seiner Grenze ein Pferd liegenlassen, das Hugh zu dir bringen lassen sollte, Connor. Hugh war überzeugt, daß du es würdest sehen wollen. Wußtest du, daß MacNare es als ein ›Geschenk‹ bezeichnet hat?«
    »Ja«, sagte Connor.
    »Und danach ritt Hugh direkt zu Euch«, schloß Quinlan mit einem Nicken.
    »Ich wollte noch etwas anderes mit dir besprechen, Connor. Es ist wahrscheinlich nicht besonders wichtig, aber es geht mir nicht aus dem Kopf. Es handelt sich um eine Bemerkung, die Hugh gemacht hat …«
    »Und was meinte er?«
    »Hugh hörte von einem der englischen Soldaten, daß Brenna noch ein Kind war, als sie bei dir um deine Hand angehalten hat. Das hast du bei deiner Erklärung geschickt ausgelassen. Und jetzt möchte ich von dir noch einmal hören, daß du dich nicht meinem Befehl widersetzt hast, MacNare in Ruhe

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