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Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit

Titel: Und der Wind erzaehlt von Zaertlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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wirklich zu weit! Es war ihr vollkommen egal, wer leben durfte oder sterben mußte, und wenn sie es selbst war, die abgeschlachtet werden sollte! Im Augenblick zählte nur noch eines. Und das war die Kriegsbemalung!
    Sie war so wütend, daß ihr die Tränen in die Augen schossen. Voller Zorn wandte sie sich an Connor. »Ich will nicht! «
     
    Dem Priester fiel die Kinnlade herab. Er hatte noch nie erlebt, daß jemand es gewagt hatte, so mit Connor MacAlister zu sprechen – außer Alec Kincaid natürlich, aber er konnte mit Connor reden, wie immer er wollte –, und von einer so zarten, verschreckten Frau hätte er es nicht einmal im Traum erwartet. Wenn er diese Zeremonie überlebte, dann mußte er sich jedes Wort einprägen, um es nachher seinen Freunden brühwarm wiedergeben zu können.
    Connor holte tief Luft, um sie mit ein paar gezielten Drohungen zur Vernunft zu bringen, doch ihre Tränen ließen ihn zögern. Warum die Kriegsbemalung sie störte, war ihm ein Rätsel, aber ihre Empörung war echt, und er wußte, daß er die Zeremonie niemals hinter sich bringen würde, wenn er sie nicht beruhigen konnte.
    Gott, waren Frauen anstrengend.
    »Brenna«, begann er in einem möglichst überzeugenden, wenn auch drohenden Tonfall. »Ich möchte nicht, daß Ihr mich anbrüllt!«
    »Und ich möchte nicht, daß Ihr mich in Kriegsbemalung heiratet.«
    Himmel, sie klang genauso drohend und überzeugend wie er. Connor war gegen seinen Willen beeindruckt. »Wir werden jetzt fortfahren.«
    Sie ließ seinen Arm los und verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir werden warten.«
    »Falls Ihr glaubt –«
    »Ich werde nie wieder etwas von Euch verlangen.«
    Verflucht! Sie wirkte, als würde sie gleich wie ein tollwütiger Hund um sich beißen. Und dabei sollte sie seine Frau werden! Begriff sie denn nicht, daß das eine Ehre und kein Todesurteil war?
    Nein, sie begriff es ganz offensichtlich nicht. Wenn sie heute noch weiterkommen wollten, dann mußte einer von ihnen wohl Vernunft beweisen, und er nahm an, daß das seine Aufgabe war.
    »Ist es Euch wirklich so wichtig?«
    Sie konnte nicht fassen, daß er diese alberne Frage auch noch stellen mußte. Die Ehe war etwas Heiliges, die Hochzeit ein gesegnetes Ereignis, das wußte ja wohl jeder, und wer in Kriegsbemalung vor den Altar oder in diesem Fall den Priester trat, beleidigte Gott, die Kirche, den Priester und die Braut!
    »Es ist mir sehr wichtig.«
    »Na schön. Dieses eine Mal noch will ich Rücksicht auf Euch nehmen.«
    Connor wandte halb den Kopf, um die Proteste seiner Männer mit einem zornigen Blick abzuwürgen, als er zu seinem Erstaunen sah, daß alle zustimmend nickten. Dann drehte er sich wieder zu seiner Braut um. »Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Das habt Ihr, und ich weiß es wirklich zu schätzen.«
    Plötzlich hatte sie Lust zu lächeln, doch sie riß sich zusammen. Connor ließ sie stehen und entfernte sich mit einem übertrieben lautem Seufzer, der eher wie das Knurren eines Wolfs klang, und Brennas Lippen zuckten. Zum ersten Mal seit langer Zeit hatte sie keine Angst vor der Zukunft, doch dann rief sie sich in Erinnerung, daß sie ja ohnehin schon den Verstand verloren hatte und somit zu keinem vernünftigen Gedanken mehr fähig sein konnte. Connor benahm sich ihr gegenüber rücksichtsvoll, woraus man schließen durfte, daß er doch nicht ganz so primitiv war. Als Basis für eine Ehe schien das nicht gerade viel, doch sie war immerhin eine verzweifelte Frau, für die es ganz und gar richtig war, sich an jeden Strohhalm zu klammern und sich mit Kleinigkeiten zufriedenzugeben.
    Sie lächelte, bis ihr die blaugesichtigen Heiden einfielen, die mit ihrem Bräutigam gekommen waren.
    Und so lag ein indignierter Ausdruck auf ihrem Gesicht, als sie sich zu den Männern umwandte. »Hattet Ihr vor, der Hochzeit beizuwohnen?«
    Mehr brauchte sie nicht zu sagen. Quinlan und die anderen verbeugten sich rasch, dann liefen sie los, um ihren Clansherrn einzuholen. Im Vorbeilaufen warf ihr der eine oder andere über die Schulter ein Lächeln zu.
    Heiden konnten also auch nett sein. Aber vielleicht taten sie nur so, als ob? Brenna beschloß, sich nicht täuschen zu lassen und ihnen zu folgen, um sicherzustellen, daß sie nicht doch noch im letzten Moment einen Rückzieher machten. Sie glaubte ihren Verdacht bestätigt, als sie in Sichtweite kam und die Männer aufgereiht am Ufer stehen sah.
    Weil ihr genug andere Dinge im Kopf herumgeisterten, war ihr nicht in den

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