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und die feurige Flut

und die feurige Flut

Titel: und die feurige Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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anderen Seite durch eine kleine Mauer begrenzt war. Dahinter fiel das Gelände steil ab und man hatte einen freien Blick auf die Strandpromenade von Venice Beach mit ihren bunten Flohmarktständen und den Straßenkünstlern.
    Justus und Allie gingen bis zu einer wild wuchernden Hibiskus-Hecke, die den Garten des großen Hauses vom Weg abtrennte. Der Erste Detektiv spähte vorsichtig zwischen den Blättern hindurch. Jenseits der Rasenfläche lag eine Terrasse mit Gartenstühlen und einem Sonnenschirm. Carl und der Mann hatten Platz genommen. Neben ihnen lag etwas Braunes am Boden. Es bewegte sich. Der Mann tätschelte es mit einer Hand.
    »Ich kann kaum verstehen, was sie reden«, beschwerte sich Allie.
    »Warte!« Justus kramte in seinem Rucksack. »Ich habe extra meine Abhörausrüstung eingepackt.«
    »Eine Radarpistole mit Kopfhörern?«
    »Es handelt sich um ein Richtmikrofon«, flüsterte Justus. »Ich habe es selbst vor einiger Zeit für solche Gelegenheiten gebaut!« Er setzte die Kopfhörer auf und hielt das Gerät in Richtung Terrasse. Das Mikrofon war nicht besonders leistungsstark, aber es tat seinen Dienst. Mit etwas Anstrengung konnte Justus dem Gespräch der Männer folgen.
    »Nein, ich brauche es jetzt!«, sagte Carls Gegenüber gerade. »Ich kann nicht länger warten!«
    »Es gab Komplikationen«, sagte Carl. »Und Sie wissen ja: Vollmond ist eine notwendige Bedingung für mich.«
    »Es muss doch auch anders gehen! Ich brauche es so bald wie möglich, Parsley – und Sie kennen meine Bedingungen. Ich bin bereit, jeden Preis zu zahlen. Also lassen Sie sich etwas einfallen!«
    »Aber natürlich! Ich werde Ihnen die Ware liefern, versprochen.«
    Justus hielt sein Richtmikrofon tiefer in die Hecke. Die Blätter raschelten. Sofort sprang das braune Etwas auf der Terrasse auf. Es war ein Rottweiler.
    »Was gibt es, Wallace?« Carls Gesprächspartner drehte sich in Richtung Hecke. Der Hund knurrte.
    »Ach du Schande!«, flüsterte Allie, als Wallace mit einem Satz aufsprang und über den Rasen auf sie zulief – dicht gefolgt von seinem Herrchen.
    Justus sah sich nach allen Seiten um. Links und rechts gab es nichts als den langen, schmalen Weg. Sie konnten sich nirgends verstecken, und über die Mauer wollte Justus lieber nicht springen. Das war zu gefährlich. Geistesgegenwärtig zog er Allie zu einer Bank, die dicht neben ihnen stand. Sie war so aufgestellt, dass man die Promenade betrachten konnte und die Gärten dabei im Rücken hatte. Justus warf das Richtmikrofon hinter einen Mülleimer neben der Bank und legte Allie den Arm um die Schulter. Er merkte, wie sie sich anspannte. »Tu so, als würden wir ganz romantisch aufs Meer gucken!«, raunte er ihr ins Ohr. Hinter ihnen raschelte es. Sie hörten, wie der Hund hechelte. Justus musste gegen den Drang ankämpfen, sich kurz umzudrehen oder gar zu dem Mikrofon hinzusehen, das neben dem Mülleimer im trockenen Gras lag. Hoffentlich entdeckte der Mann nicht das Kabel der Kopfhörer! Der Erste Detektiv rückte noch näher an Allie ran. Wenigstens roch sie nicht nach Pferd!
    Nach einer gefühlten Ewigkeit konnten sie hören, wie der Mann wieder zurück zur Terrasse ging. »Nur ein Liebespaar!«, rief er Carl zu. »Ich dachte schon …« Was er dachte, konnten Justus und Allie nicht mehr verstehen, da der Mann die Stimme senkte.
    »Und was nun? Gehen wir zurück zur Hecke und setzen die Lauschaktion fort?«, flüsterte Allie, die immer noch regungslos in derselben Position verharrte.
    »Lieber nicht«, gab Justus zurück. »Wir schnappen uns das Mikrofon und dann verschwinden wir. Ich habe kein Interesse an näherem Kontakt mit einem Monster!«
    »Na, vielen Dank!«, sagte Allie entrüstet.
    Justus nahm den Arm von ihrer Schulter. »Ich meinte eigentlich den Hund.«
     
    Wortlos gingen sie zurück zum Auto. Erst als sie wieder auf der Küstenstraße waren, begann Allie zu reden. »Und, konntest du vorhin etwas verstehen?«
    »Selbstverständlich! Klar und deutlich!« Dass es ein ziemliches Genuschel gewesen war, verschwieg Justus lieber. Er wollte nicht, dass Allie seine selbst gebastelte Ausrüstung anzweifelte. »Sie haben darüber gesprochen, dass Carl etwas liefern soll, und zwar etwas, das er nur bei Vollmond bekommen kann.«
    »Den Inhalt des gläsernen Safes!«, rief Allie. »Er führt also tatsächlich etwas im Schilde!«
    »Da bin ich ausnahmsweise mal ganz deiner Meinung.« Justus rieb sich die Hände. »Ich denke, wir können ihn morgen mit an

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