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und die feurige Flut

und die feurige Flut

Titel: und die feurige Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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machte sich auf einen ohrenbetäubenden Knall gefasst, eine Explosion, eine Flamme oder vielleicht einen anderen grausigen Inhalt – ein totes Tier oder Knochen! Justus hielt die Luft an, als unter dem Packpapier eine kleine Schachtel zum Vorschein kam. Mit spitzen Fingern drehte er sie hin und her. An einer Seite fand er einen kleinen Aufdruck: »Ye olde Purple Paddock – Zauberbedarf, 214 Oceanfront Ave, Santa Monica, CA«. Zumindest die Verpackung stammte also aus der Magier-WG. Behutsam griff er nach dem Deckel. Zentimeter für Zentimeter hob er ihn an. Dann beugte er sich vor und blickte ins Innere.
     
    »Und was ist nun in der Schachtel?« Peter Shaw war gekommen, um den Ersten Detektiv abzuholen. Ungeduldig stand er in der Zentrale und klimperte mit den Autoschlüsseln. »Nun mach es nicht extra spannend, Just! Bob wartet auf uns!«
    »Überzeug dich selbst.« Justus hielt seinem Freund das Päckchen hin. Widerwillig nahm dieser es entgegen.
    »Mach es schon auf«, ermutigte Justus den Zweiten Detektiv. »Oder glaubst du, ich würde dir etwas Gefährliches in die Hände drücken?«
    Peter schüttelte den Kopf. Er wusste, dass er Justus vertrauen konnte. Er schnupperte an dem Packpapier. »Also eine tote Ratte ist es bestimmt nicht. Es riecht neutral.« Die Neugierde siegte. Peter klappte den Deckel auf. Dann stutzte er. »Was soll das denn?« Er zog den Inhalt heraus und hielt ihn ins Licht. »Ein Foto! Von Allie.«
    Es war ein älteres, ziemlich ausgeblichenes Bild, das Allie mit ihrer Schimmelstute Queenie zeigte. »Ich weiß ja nicht, wie es dir geht, aber ich finde das nicht besonders bedrohlich.«
    »Dreh es um!«, gebot Justus.
    Peter tat wie geheißen. »Da steht ein Text!«
    »Wer sich einem Fluch in den Weg stellt, beschwört Böses herauf!« , las Justus laut vor.
    »Da will jemand, dass wir unsere Ermittlungen einstellen«, sagte Peter beinahe gleichgültig. »Das hatten wir jetzt schon an die hundert Mal. Und verglichen mit einigen anderen Fällen ist das Paket wirklich harmlos: ein Foto und ein paar böse Worte. Damit kann man uns keine Angst einjagen.«
    »Nein«, gab Justus zu, »gruselig finde ich so etwas auch nicht. Aber es macht mir Sorgen. Jemand aus der WG will uns warnen, und als Druckmittel setzt er oder sie Allie ein.«
    »Wie kommst du darauf?«
    »Weil das Foto daran erinnern soll, dass ihr etwas zustoßen wird. So wie auch schon die Schrift auf dem Spiegel.«
    »Und nun? Sollen wir uns aus dem Fall raushalten, um Allie zu schützen?«
    Justus antwortete nicht sofort. Er nahm das Foto und drehte es hin und her, bis Peter ganz nervös wurde. »Just?«
    »Wir machen weiter!«, beschloss der Erste Detektiv. »Und was Allie betrifft, so müssen wir sie einfach gut beschützen. Einer von uns wird bei ihr bleiben und ein wachsames Auge auf jeden haben, der sich ihr nähert.« Er sah wieder hinab auf das Foto. »Es ist ein altes Foto und es hat irgendwo in der Sonne gestanden oder gelegen. Entweder bei Allie im Zimmer oder bei Tante Patricia. Ich gehe nicht davon aus, dass die anderen Hausbewohner Fotos von Allie haben. Sie ist ja erst letzte Woche bei ihnen eingezogen. Dennoch haben vermutlich alle Bewohner Zutritt zu dem Zimmer von Allies Tante. Wieder einmal stehen alle Hausinsassen unter Verdacht. Aber wir können den Kreis der Verdächtigen einschränken. Der Absender hat den Fehler gemacht, eine persönliche Note zu hinterlassen, als er das Bild beschriftet hat – seine Handschrift.«
    »Saubere, enge Buchstaben. Sieht nach einer Frauenschrift aus!«, fand Peter.
    »Könnte sein«, sagte Justus zweifelnd. »Ich bin mir in diesem Punkt aber nicht ganz sicher. Meine skriptologischen Kenntnisse halten sich leider im Rahmen. Soweit ich es beurteilen kann, handelt es sich allerdings um eine sehr ordentliche, gewissenhafte Person, die zudem äußerst zielgerichtet ist. Die akkurate Verpackung der Schachtel und die fehlenden Fingerabdrücke unterstützen diese Theorie.«
    »Aber dann fallen die Hausbewohner allesamt aus!«, meinte Peter. »Keiner von denen ist gewissenhaft oder gar ordentlich. Ganz im Gegenteil! Bei denen sah es schlimmer aus als in deinem Zimmer!«
    »Genies brauchen immer ein systematisches Chaos«, sagte Justus. Er zog den Reißverschluss seines Rucksacks zu und setzte ihn auf. »Und jetzt lass uns keine Zeit verlieren! Allie braucht unsere Hilfe!«

Allies Ende?
    Peter parkte seinen MG an der Oceanfront Avenue, keine hundert Meter von dem Zauberladen entfernt. Das

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