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und die feurige Flut

und die feurige Flut

Titel: und die feurige Flut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kari Erlhoff
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deutlich sicherer, falls Allie aufwachen sollte.« Kaum hatte er seinen Satz beendet, als das Mädchen den Kopf drehte. »Was ist …« Sie blinzelte. Justus rückte von ihr ab. »Seht ihr? Sie kommt schon zu sich!«
    »Mir ist …«, murmelte sie.
    »Bleib noch liegen«, empfahl Bob. »Ich hole dir ein Glas Wasser.«
    »Und dann fahren wir dich ins Krankenhaus!«, sagte Peter entschieden. »So kann es doch nicht weitergehen.«
    »Nicht ins Krankenhaus!«, wehrte sich Allie mit schwacher Stimme. »Ich bin okay!«
    »Doch, du musst zu einem Arzt! Und zwar so schnell wie möglich, nicht wahr, Just?« Peter drehte sich zu seinem Freund. Der reagierte nicht, sondern sah über Allie hinweg in den Kamin. Sein Blick wanderte über die aufgetürmten Holzscheite, die schwarze Rückwand, hoch zum Kaminsims mit dem Planetenmodell. Der Erste Detektiv sprang auf. »Es ist ein Mondmodell!«, verkündete er.
    »Das ist ja alles ganz schön, aber sollte Allie nicht ins Krankenhaus?«, fragte Peter mit gerunzelter Stirn. »Den Mond kannst du später auch noch bestaunen.«
    »Hier, das Wasser!« Bob hielt Allie ein Glas hin.
    Justus’ Augen leuchteten. »Peter, du schreibst dir die Autonummer von dem Cadillac auf«, ordnete er an. »Dann fährst du Allie und Emerald zum Saint John’s Health Center. Sag den Ärzten, dass Verdacht auf Kontakt mit einem Neurotoxin vorliegt und man sie auf akute und chronische Vergiftung untersuchen soll.« Er drückte Peter ein Blatt Papier in die Hand. »Das ist der Befund aus unserem Schul-Labor. Mr Lowell hat genau aufgeschrieben, welche Stoffe wir in dem Röhrchen im Formelbuch nachweisen konnten. Vielleicht hilft das den Ärzten. Lass die beiden im Krankenhaus und setze dich dann umgehend mit Inspektor Cotta in Verbindung. Er soll dir sagen, wem der Cadillac gehört.«
    »Halt, nicht so schnell! Wer kann sich das denn alles merken!« Peter machte sich hastig Notizen in einer unleserlichen Schrift.
    »Also, ich soll ins Krankenhaus, dann Cotta anrufen … und dann?«
    »Wenn du den Besitzer des Wagens ausfindig gemacht hast, kommst du wieder hierher.«
    »Und was machst du solange? Und Bob?«, fragte Peter.
    »Ich habe soeben einen Teil des Rätsels gelöst!«, sagte Justus selbstzufrieden. »Und Bob brauche ich, falls es hier zu Komplikationen kommt.«
    Peter hob Allie vom Boden hoch. »Mann, bist du schwer!«
    »Alles Muskeln«, sagte Allie. »Und jetzt lass mich runter! Ich habe zwei Beine und kann selbst gehen.«
    »Diese Beine sind eben noch unter dir weggeknickt wie Strohhalme.« Peter drehte sich zu seinen Kollegen um. »Viel Erfolg beim Rätsel-Lösen!«
    »Vergiss Emerald nicht!«, rief Justus ihm hinterher.
    »Keine Sorge! Ich nehme ihn gleich mit«, erwiderte Peter. »Aber tragen tue ich ihn ganz bestimmt nicht!«
    Justus lachte leise. Dann wendete er sich wieder dem Kamin zu. »Wie du siehst«, sagte er zu Bob, »haben wir hier ein Mondmodell. In dem Brief an Emerald heißt es: Sieh dem Mond entgegen, beweise deine Fähigkeiten. Wenn ich mich so hinstelle, dass ich den Mond im Blick habe, sehe ich unweigerlich auch auf den Kamin – ein großes Viereck mit schwarzen Wänden.«
    »Ein Quadrat, in dem man Wärme erzeugen kann!«, entfuhr es Bob.
    »Du hast es erfasst! Wenn man ganz nah rangeht, erkennt man unter dem Ruß an der Rückseite einen weißen Stern. Ich habe ihn erst entdeckt, als ich neben Allie auf dem Boden kniete. Von Weitem kann man ihn nicht sehen.« Justus beugte sich hinab. »So ergibt das Rätsel endlich einen Sinn! Wir haben den Stern in der Dunkelheit und das Quadrat. Nun müssen wir nur noch für Wärme sorgen!« Er zückte ein Streichholzbriefchen. Mit einer schwungvollen Handbewegung zündete er ein Streichholz an und hielt es an die Pappfetzen unter den fertig aufgeschichteten Holzstücken. Langsam leckten die Flammen über die Pappe. Der Wind heulte im Schornstein und ließ sie flackern.
    »Der alte Jonathan Pendragon hat sein Rätsel gut vorbereitet«, sagte Justus. »Er konnte davon ausgehen, dass jetzt im Hochsommer niemand Feuer im Kamin machen würde. Keiner hätte sein Geheimnis durch Zufall entdeckt.«
    »Welches Geheimnis denn?«
    »Warte, bis das Holz brennt, Bob.« Justus setzte sich im Schneidersitz auf den Teppich. »Ein guter Detektiv braucht nicht nur Intelligenz und Einfallsreichtum, sondern auch Geduld!«
    Es dauerte jedoch nicht lange, bis die Scheite Feuer gefangen hatten. Der Zug im Kamin sorgte für wild züngelnde, fauchende Flammen. Bob, der

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