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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Abtei.«
    »Die Brüder haben den Leichnam hinunter in die Abtei getragen und unter dem Hochaltar der Kapelle eine Krypta für ihn erbaut.«
    »Auch dort an den Höhlen sollte ich des Heiligen gedenken, bevor wir uns auf den Rückweg machen.«
    Die Höhlen waren wirklich bescheiden. In der größeren war kaum Platz, dass zwei Leute gebückt hineingehen konnten, sie erweckte jedoch den Anschein, als hätte sich dort vor kurzem jemand aufgehalten. Die andere war völlig nichtssagend.
    Fidelma ließ die Höhlen hinter sich, schaute sich um und nahm die Landschaft in sich auf. Knapp unter ihnen wuchs ein Dickicht von Farnkräutern, und tiefer auf dem Südhang hatten sich Koniferen und Buchen angesiedelt. Das waren die Vorboten der dichten Wälder zwischen den Bergmassiven. Noch einmal ergötzte sie sich an dem herrlichen Blick in die Natur. Als sie sich der Hütte zuwandte, fiel ihr etwas im Gestrüpp auf.
    »Was ist denn das da?« Sie wies auf etwas Farbiges, das ganz und gar nicht in die Umgebung passte und wie ein Fetzen bunter Stoff aussah.
    Rasch ging sie darauf zu, Bruder Eolann folgte ihr, hatte es aber weniger eilig. Sie drang schon in das Unterholz ein, als er warnend rief: »Sei vorsichtig, Lady. In einem Gebüsch wie diesem kann die
vipera,
die Giftschlange, liegen. Lass mich lieber vor.« Sie blieb stehen, er nahm einen kräftigen Zweig auf und schlug ihn beim Gehen geräuschvoll auf den Boden.
    »Die
vipera
greift einen nur an, wenn sie sich bedroht fühlt. Sowie sie einen kommen hört, gleitet sie in einen Unterschlupf. Aber wenn du dich ihr lautlos näherst und unerwartet vor ihr stehst, schlägt sie zu.«
    Fidelma war es zufrieden, dass er ihnen einen Weg zu der Stelle bahnte, wo sie einen durch den Wind festgeklemmten Stofffetzen zu sehen glaubte. Doch es war nicht einfach ein Streifen Stoff, der sich an einem Busch verfangen hatte. Es war eine Leiche – die Leiche einer Frau. Sie musste dort schon einige Zeit gelegen haben, denn der üble Verwesungsgeruch hatte bereits allerlei Fliegen und andere Insekten angelockt. Die Kleidung kam Fidelma sonderbar bekannt vor. Mit der Hand bedeckte sie Mund und Nase, kauerte sich nieder und betrachtete das Gesicht. Sie erkannte es sofort.
    »Freifrau Gunora«, keuchte sie.

KAPITEL 11
    Man hatte den Kopf der Frau mit mehreren Hieben eines scharfen Gegenstandes, vermutlich eines Schwertes, so gut wie vom Körper getrennt.
    Fidelma stülpte sich fast der Magen um beim Anblick der verstümmelten Gestalt, und sie brauchte einen Moment, um sich zu fassen. Bruder Eolann neben ihr stammelte mit zitternder Stimme ein Gebet.
    Als Fidelma sich wieder in der Gewalt hatte, tastete sie mit den Augen aufmerksam die nähere Umgebung ab.
    »Was suchst du«, fragte Bruder Eolann. »Glaubst du, die Mörder haben sich hier irgendwo verborgen?«
    »Sie ist bereits einen Tag tot«, erwiderte Fidelma. »So lange würden die hier nicht bleiben. Aber sie hat den jungenPrinzen Romuald bei sich gehabt, als sie gestern in aller Frühe die Abtei verließ. Liegt der womöglich hier auch irgendwo?«
    Immer noch leichenblass, nahm Bruder Eolann mit ihr die Suche auf. Sie durchkämmten das Unterholz, fanden aber keinerlei Anzeichen, die auf einen zweiten Mord hindeuteten. Folglich galt Fidelmas Aufmerksamkeit erneut der Toten. Zwar rümpfte sie angewidert die Nase, bückte sich aber und tastete sorgfältig die Kleidung nach persönlichen Dingen ab. Zu ihrer Überraschung entdeckte sie nichts. Augenscheinlich hatte Freifrau Gunora nicht einmal den kleinen Beutel mit Toilettenartikeln bei sich gehabt, wie ihn die meisten Frauen ihres Ranges um die Taille gegürtet trugen. Oder hatte man sie schon nach persönlicher Habe durchsucht und alles mitgenommen?
    »Ob Perctarit und seine Leute dahinterstecken?«, grübelte Bruder Eolann und betrachtete nachdenklich die Leiche. »Vielleicht haben sie nur Freifrau Gunora umgebracht und den Prinzen mit fortgeschleppt.«
    »Für Mutmaßungen ist es zu früh. Und hier länger zu verweilen, bringt uns auch nicht weiter. Ob sich hier in der Hütte eine Decke findet, die wir nehmen könnten?«
    »Ich glaube schon«, entgegnete Bruder Eolann und war etwas ratlos, worauf sie hinauswollte.
    »Da wir hier sonst nichts ausrichten können, sollten wir wenigstens eine Decke nehmen und darauf die Leiche zur Kapelle schaffen. Dort ist sie vor denen da oben und vor anderen wilden Tieren sicher.« Sie wies auf die Bussarde, die bereits über ihnen kreisten.
    Glücklich war

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