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Und die Hölle folgte ihm nach

Und die Hölle folgte ihm nach

Titel: Und die Hölle folgte ihm nach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P Tremayne
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Raum, mit der einen Hand klammerte sie sich verzweifelt an den Felsvorsprung, und ums Handgelenk der anderen schlossen sich Bruder Eolanns Finger. Einen sonderbaren Moment waren ihre Gesichter ganz dicht beieinander, ihre blitzenden grünen Augen starrten in seine hellblauen. Die Zeit schien still zu stehen, und das Einzige, was sie wahrnahm, war die Leere unter ihr. Dann lag sie auf dem schrägen Boden und rang nach Luft. Sie befand sich auf der anderen Seite des Felsüberhangs. Bruder Eolann hielt sie noch immer am Handgelenk.
    »Bist du verletzt?«, fragte er besorgt.
    Fidelma schüttelte den Kopf. Der Griff ums Handgelenk lockerte sich, und unbewusst fing sie an, es mit der anderen Hand zu massieren.
    »Du hast mich im entscheidenden Augenblick zu fassen bekommen«, stellte sie unnötigerweise fest.
    Der junge Mönch war immer noch beunruhigt. »Ich hoffe, ich habe dir nicht weh getan.«
    »Du hast mir das Leben gerettet«, sagte sie ernst. »Da kann ich wohl einen blauen Fleck ertragen.«
    »Ich hatte dir ja gesagt, dass wir eine heikle Stelle überqueren müssen. Aber schau … Jetzt sind wir kurz vor dem Hauptweg zum Gipfel, wir hätten es nicht vor Einbruch der Dunkelheit geschafft, hätten wir die bequemere Strecke genommen.«
    »Dann lass uns weitergehen; je schneller wir von hier wegkommen, umso besser.«
    Er stand auf und ging wieder voran. Der Rest ihrer Wanderung verlief ohne jeden Zwischenfall. Doch lag der Gipfel bereits in der Abenddämmerung, als sie dort hinaufgelangten. In einer Nische in der Bergflanke stand eine kleine Hütte. Genaueres konnte sie im Dämmerlicht nicht ausmachen. Der Himmel war bedeckt, kein Mondenschein erhellte die Gegend. Dennoch fand sich Bruder Eolann sofort zurecht, mit Feuerstein und Zunder entzündete er eine Fackel und entfachte vor der Hütte ein Lagerfeuer. Fidelma fand es ein wenig übertrieben, einen so großen Holzstoß in Flammen zu setzen, dessen Widerschein in weitem Umkreis zu sehen sein musste. Er fand es nicht lustig, als sie scherzend meinte, sie wollte sich nur am Feuer wärmen, aber nicht gleich geröstet werden.
    »Es wird hier oben sehr kalt, Lady. Nachts kann es selbst im Sommer richtig frostig werden. Außerdem … Na ja, es gibt allerlei Tiere, die in der Nacht über die Hänge streifen. Das Feuer wird sie fernhalten.«
    In der Hütte fand sich sogar eine Öllampe. Auch eine Wasserstelle musste in der Nähe sein, denn er füllte einen Krug mit frischem Quellwasser. Bald saßen sie am Feuer, aßenschweigend ihr frugales Mahl und sahen den dunklen Wolken nach, die niedrig über die Berge zogen und feucht-kalte Nebel hinterließen. Es dauerte nicht lange, und sternenlose Dunkelheit umfing sie. Fidelma hatte die unerwartete Anstrengung derart ermüdet, dass sie sich nur unklar erinnerte, wie sie in die Hütte gekrochen war.
     
    Die Sonne schien hell, als sie am nächsten Morgen erwachte und als Erstes die Jagdschreie von Bussarden vernahm. Aus dem Lagerfeuer stieg noch eine Rauchsäule auf, und Bruder Eolann war bereits dabei, die Flammen erneut zu entfachen. Er hatte etwas zu essen hingestellt und zeigte ihr eine Quelle hinter der Hütte, an der sie sich ungestört waschen konnte.
    Der Blick über die Berggipfel, die sie umgaben, war berauschend schön. »Wir befinden uns auf dem höchsten Punkt der Bergkette«, erklärte ihr Begleiter, als er sah, mit welcher Freude sie die Aussicht genoss. Es war ein warmer, angenehmer Tag, die Wolken, die den Mond verdunkelt hatten, waren verschwunden und hellem Sonnenschein gewichen.
    Die Hütte stand in einer geschützten Mulde auf der Bergeshöhe. Warum Colm Bán gerade hier sein Heiligtum errichtet hatte, konnte sie gut verstehen. Nur wenige Schritte entfernt erblickte sie auf der kahlen Bergkuppe ein halbfertiges Bauwerk. Das davor errichtete große Kreuz wies es nachdrücklich als Stätte des Neuen Glaubens aus. Der junge Mönch begleitete Fidelma dorthin, und beide verharrten eine Weile andächtig im Dunkel der kleinen Kapelle.
    »Ich werde mich nur ungern von diesem eindrucksvollen Ort trennen«, gestand Fidelma, als sie wieder in den Sonnenschein hinaustraten. »Sind das Höhlen, da drüben hinter der Hütte?«
    »Ja, das sind Höhlen«, bestätigte ihr Bruder Eolann. »Groß sind sie nicht, doch es heißt, in eine davon zog sich Colm Bán am liebsten zurück, um in aller Stille zu beten, und eben dort soll der großartige Mann in die Arme Christi gesunken sein.«
    »Aber bestattet wurde er doch in der

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