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und du bist weg

und du bist weg

Titel: und du bist weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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Gründe, warum er nicht auf den Verkehr geachtet hat.«
    »Zum Beispiel?«, fragte Gumprecht erneut.
    »Eben deshalb kommen wir zu Ihnen«, erklärte Katharina gewinnend. »Gibt es aus Ihrer Sicht Gründe, warum Herr Burgert zum Beispiel Selbstmord begangen haben könnte?«
    Gumprechts Gesicht verzog sich zu einem Schmunzeln. »Burgert und Selbstmord? Undenkbar. Wissen Sie, den konnte so leicht nichts erschrecken. Gemeinsam mit meinem Vater hat er vor zig Jahren diese Firma aus dem Nichts aufgebaut, dann war er lange Jahre in der Bonner Politik. Bevor den etwas aus der Bahn geworfen hätte.«
    »Herr Gumprecht, wir haben gehört, dass Ihre Firma vor kurzem verkauft worden ist«, übernahm Katharina. »Könnte Burgerts Tod nicht damit zusammenhängen?«
    Der Geschäftsführer strich mit der flachen Hand über seine Krawatte. »Wie kommen Sie darauf? Burgert und ich haben lange nach jemandem gesucht, der uns entweder finanziell unter die Arme greift oder die Firma aufkauft, um sie zu sanieren. Der Verkauf war ein Glücksfall für uns. Und ganz davon abgesehen, Herr Burgert hat sich kaum noch um die Firma gekümmert. Die Geschäfte haben schon lange ich oder Herr Kalinowski, der Prokurist, geführt.«
    »Aber Sie sagten doch gerade, Ihr Geschäftspartner habe sich auch nach potentiellen Käufern umgesehen?«, widersprach Hofmann.
    »Ach, wissen Sie, Burgert hat hin und wieder seine alten Kontakte spielen lassen oder an Sondierungsgesprächen teilgenommen. Aber an und für sich kannte er das Tagesgeschäft gar nicht mehr.«
    »Wann ist der Verkauf denn über die Bühne gegangen?«
    »Am letzten Wochenende, Sonntag, um genau zu sein.«
    »Und wem gehört die Firma jetzt?«
    Gumprecht schlug die Beine übereinander. »Einem amerikanischen Konzern. Warum fragen Sie?«
    »Kommen Sie denn dabei auf Ihre Kosten?«, fragte Hofmann unschuldig.
    »Ich wüsste nicht, was Sie das interessieren könnte«, sagte Gumprecht, jetzt weniger freundlich.
    »Im Prinzip wenig«, stimmte Katharina zu. »Allerdings haben wir Grund zu der Annahme, dass Herr Burgert beim Verkauf der Firma übervorteilt worden ist.«
    Gumprecht lachte laut auf. »Unglaublich«, schnaufte er dann. »Die Unterschrift unter dem Vertrag ist noch nicht einmal trocken, der ganze Papierberg liegt noch beim Notar und dann muss ich mir so etwas anhören. Natürlich springt bei dem Verkauf für mich ein kleiner Gewinn heraus, aber für Burgert ebenso. Hauptsächlich jedoch werden mit der Kaufsumme unsere Verbindlichkeiten abgedeckt, zumindest die dringlichsten.«
    »Und wie viel bleibt für Sie und Burgert unterm Strich übrig?«
    »Meinen Sie nicht, dass Sie allmählich in Gebiete vordringen, die Sie nichts angehen?«, sagte Gumprecht schnippisch.
    »Keineswegs«, gab Katharina bestimmt zurück. »Herr Burgert hat gegenüber einer dritten Person geäußert, das bei dem Verkauf der Firma nicht alles mit rechten Dingen zugegangen sei; angeblich konnte er das auch beweisen.«
    »Und wer ist diese dritte Person?«, fragte Gumprecht.
    »Im Moment tut das nichts zur Sache«, erklärte Hofmann. »Aber immerhin besteht die Möglichkeit, dass es sich bei Burgerts Tod nicht um einem normalen Autounfall gehandelt hat.«
    »Verdächtigen Sie mich etwa, ich hätte etwas mit Burgerts Tod zu tun?«, staunte Gumprecht. »Dann sollte ich besser meinen Anwalt konsultieren, bevor ich mich weiter mit Ihnen unterhalte.«
    »Zurzeit verdächtigen wir niemanden«, sagte Katharina. »Es wäre für uns nur sehr nützlich, wenn wir mit Ihrer Hilfe gewisse Verdachtsmomente ausräumen könnten.«
    Gumprecht stand federnd auf und tigerte eine Runde durch sein Büro. Dabei massierte er mit seiner Linken unablässig seine Kinnpartie.
    »Warum eigentlich nicht«, meinte er mehr zu sich selbst. »Sowohl Burgert als auch ich sollen aus der Kaufsumme jeweils eine halbe Million erhalten. Natürlich ist die Firma wesentlich mehr wert, aber angesichts der Verbindlichkeiten konnten wir froh sein, dass überhaupt etwas übrig bleibt. Burgert wollte sich eh aus dem Geschäftsleben zurückziehen, immerhin ist. war er weit über sechzig. Dank seiner Pension aus Bonn hätte der doch ein bequemes Leben führen können. Also verstehe ich nicht, warum er sich beschwert hat, er sei über den Tisch gezogen worden.«
    »Und was machen Sie noch hier, wenn Ihnen die Firma nicht mehr gehört?«, erkundigte sich Katharina.
    »Ich arbeite weiterhin als Geschäftsführer. Unser Betrieb ist die erste Niederlassung der

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