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und du bist weg

und du bist weg

Titel: und du bist weg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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Zollkriminalamt. Unter Umständen wissen die etwas.«
    »Wieso das?«, fragte Wielert unkonzentriert.
    »Beispielsweise sind Verstöße gegen Exportbeschränkungen deren Sache«, überlegte Gassel.
    »Kinder, das passt doch alles nicht zusammen«, beschwerte sich Wielert unwillig.
    »Auf den ersten Blick nicht«, nickte Gassel. »Aber vielleicht geht es ja auch um etwas ganz anderes. Zum Beispiel um ein weiteres Kapitalverbrechen.«
    »Wie kommst du denn darauf?«, fragte Hofmann.
    »Nun, vorhin meldete sich euer Freund Heini bei mir. Der Zeuge in dem Mordfall Lindemann«, erklärte der Dicke. »Ihm ist tatsächlich noch das Kennzeichen des Wagens eingefallen, in den sein Freund gestiegen ist.«
    »Mach es nicht so spannend«, bat Katharina.
    »Es war derselbe Wagen, in dem Burgert am Dienstagabend verunglückt ist«, lüftete Gassel sein Geheimnis. »Der Benz war ein Leasingfahrzeug, der Vertrag lief auf Burgerts ehemalige Firma.«
    »Ach, Quatsch«, staunte Hofmann. »Das kann doch gar nicht wahr sein.«
    »Und warum sollte jemand wie Burgert.«, begann Katharina, brach aber kopfschüttelnd ab.
    »Konnte jemand anderes als Burgert den Wagen benutzen oder stand der nur ihm zur Verfügung?«, fragte Wielert.
    »Laut Aussage der Sekretärin ausschließlich Burgert«, erklärte Gassel. »Allerdings sind in der Firma für jedes geleaste Fahrzeug Ersatzschlüssel deponiert.«
    »Praktisch«, schnaufte Hofmann. »Also hätte sich im Prinzip jeder die Karre unter den Nagel reißen können.«
    »Nee«, widersprach Gassel. »Die Ersatzschlüssel werden im Tresor der Firma aufbewahrt. Und ich glaube nicht, dass da der Hausmeister oder ein Laufbursche Zugriff drauf hat.«
    »Mal angenommen, Burgert hat diesen Obdachlosen tatsächlich selbst in seinen Wagen verfrachtet und durch die Gegend gejagt«, überlegte Katharina. »Falls jemand davon Wind bekommen haben sollte, ist das doch ein phantastisches Motiv für eine Erpressung.«
    »Und was ist mit der Geschichte, die er seinem Bruder erzählt hat?«, warf Hofmann ein. »Klingt nicht gerade logisch.«
    »Nach meiner Ansicht sollten wir uns auf die Klärung folgender Fragen konzentrieren«, erklärte Wielert. »Nehmen wir an, Burgert hat den Obdachlosen ermordet. Hat ihn eventuell jemand dabei beobachtet? Wenn ja, könnte dieser Jemand versucht haben, Burgert mit seinem Wissen darüber zu erpressen. Dann hätte Burgert ein Motiv für einen Selbstmord gehabt. Andererseits, vielleicht hat Burgert gewusst, wer den Mord verübt hat, und wurde deshalb aus dem Weg geräumt. Dann kommt mir die Story, er fühle sich bedroht, wesentlich wahrscheinlicher vor. Und letztendlich besteht immer noch die Möglichkeit, dass es sich bei Burgerts Tod wirklich nur um einen Unfall gehandelt hat und er mit dem Mord an Lindemann nichts zu tun hatte.«
    »Das ist ja undurchsichtiger als der gordische Knoten«, seufzte Gassel.
    »Zugegeben, die Auswahl an denkbaren Möglichkeiten ist riesig«, nickte Wielert. »Ein möglicher Erpresser von Burgert hätte für den Mord an dessen Bruder kein Motiv. Wenn Burgert allerdings ein störender Zeuge war, hat der Mörder vielleicht gesehen, dass Burgert seinen Bruder besucht hat, und musste befürchten, dass der Priester informiert war.«
    »Das eine ist genauso denkbar wie das andere«, nickte Gassel. »Sollen wir Burgerts ehemalige Firma auf den Kopf stellen?«
    »Ich weiß nicht recht«, zweifelte Wielert. »Für einen Durchsuchungsbeschluss ist das alles ziemlich dünn.«
    »Wir haben noch nicht mit allen aus der Geschäftsführung gesprochen«, meinte Hofmann. »Ich glaube, wir sollten das schleunigst nachholen.«
    »Machen Sie das«, stimmte Wielert zu. »Und schauen Sie bei der Kriminaltechnik vorbei. Die sollen sich Burgerts Wagen noch mal vornehmen. Falls der Obdachlose wirklich darin gesessen hat, muss es Spuren geben.«
    »Bereits erledigt«, nickte Gassel. »Rex war zwar nicht erfreut, aber er hat gleich noch mal zwei seiner Leute auf den Wagen angesetzt.«
    »Mir fällt da etwas ein«, murmelte Katharina mehr zu sich selbst. »Als wir bei Brettschneider den Bericht abgeholt haben,’ hat der die Idee gehabt, dass jemand den Obdachlosen ein paar Tage weggeschlossen hat, bevor die Schnitzeljagd oder was auch immer mit dem armen Kerl gespielt haben. Und das ginge nur auf einem großen, einsam gelegenen Gelände oder in einem dementsprechenden Gebäude. Diese Firma von Burgert liegt doch ziemlich abgelegen, oder?«
    »In der Nähe der Ümminger Seen«,

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