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und ein Hund mit Herzklopfen

und ein Hund mit Herzklopfen

Titel: und ein Hund mit Herzklopfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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„Paula, Jule und ich bleiben hier auf meinem Dachboden und halten die Verbindung mit den Detektiven vor Ort.“
    „Und was ist mit Lukas?“, fragt Jule.
    Kassia nickt zufrieden. „Vorbildlich mitgedacht, Schwesterherz. Um den kümmerst du dich. Macht doch eine Stall-Übernachtungsparty bei Eddy oder so. Damit er uns nicht gleich beim ersten Einsatz auffliegen lässt.“

Eine Weile später gehe ich mit Jule hinüber ins Pfefferhaus.
    Lukas lümmelt gelangweilt auf dem großen Sofa im Wohnzimmer herum und guckt eine Tiersendung. „Bei Eddy übernachten? Auf Stroh und so weiter?“ Er ist gleich Feuer und Flamme und rast sofort los, um seinen Rucksack zu packen.
    „Musst du nicht erst deinen Vater um Erlaubnis fragen?“, rufe ich ihm hinterher.
    Wie schon gesagt: Herr Pfeffer ist von Tieren nicht so begeistert wie seine Kinder. Er lebt in ständiger Angst, dass seine Jungs von Flöhen oder süßen kleinen Mäusen angefallen und aufgefressen werden. Oder dass sie sich mit einer tödlichen Krankheit anstecken.
    „Ich mach das mit Herrn Pfeffer schon“, ergreift Jule die Initiative. „Mich kann er gut leiden.“
    Damit hat Jule Recht. Sie bekommt seit Kurzem sogar Klavierunterricht von Herrn Pfeffer. Ich würde meine Ferien ja nie im Leben freiwillig bei einem Lehrer verbringen. Aber Jule ist das ganz egal. Sie gibt mir zu verstehen, dass sie mit Sebastian alleine sprechen will. Ich darf draußen vor der Tür warten.
    Die Tür zu Sebastian Pfeffers Zimmer steht weit offen. Er sitzt pfeifend über ein Notenblatt gebeugt und kritzelt schwarze Krähenfüße auf Papier. Ähm, ich meine natürlich, er schreibt Notenköpfe.
    Er komponiert also, kombiniere ich. Ich kann mein neues Leben als Detektivin ja schon mal antesten. Also: Er komponiert und er ist gut gelaunt. Deshalb fällt ihm etwas ein. Sein Bleistift fliegt nur so über das Papier.
    Halt! Das ist nur eine mögliche These. Die andere geht so: Herr Pfeffer komponiert und weil ihm etwas einfällt, ist er gut gelaunt. Gar nicht so einfach, alle Indizien richtig miteinander zu verknüpfen.
    Wenn ich es recht überlege, gibt es sogar noch eine dritte Möglichkeit: Sebastian Pfeffer komponiert, es fällt ihm etwas ein, er ist gut gelaunt … und das alles, weil – und jetzt kommt es –, weil er in meine Mutter verknallt ist.
    Na super.
    Bevor ich noch meinen ersten Einsatz mit Jonas hatte, raucht mir schon der Kopf und ich bin vollkommen verwirrt.
    Oder bin ich vollkommen verwirrt und deshalb raucht mir der Kopf?
    Hiiiiiiilfe! So schwierig habe ich mir meine Arbeit als Detektivin nicht vorgestellt.
    „Im Stall?“, höre ich Sebastian Pfeffer plötzlich ausrufen. „Auf gar keinen Fall. Was uns von den Tieren unterscheidet, ist, dass wir in Betten liegen.“
    Augenblicklich habe ich das Gefühl, ich klebe gleich an der Decke vor Wut. Das meiste, was Sebastian Pfeffer sagt, macht mich einfach rasend.
    „Stimmt nicht, Herr Pfeffer“, sage ich schroff. „Daisy, Ihr neuer Lieblingshund, liegt auch bei Paula im Bett und Paula manchmal auf dem Fußboden, wenn es ihr zu eng wird.“
    Jule gibt mir heimlich ein Zeichen, dass ich den Mund halten soll. Wahrscheinlich hat sie Recht. Ich verpatze nur wieder alles.
    Meine kleine Schwester ist nämlich unheimlich raffiniert unterwegs, wenn sie etwas haben will. Und deshalb sollte ich mich besser verdrücken und sie alleine mit Sebastian Pfeffer weiterplaudern lassen. Seit ich sicher bin, dass er in unsere Mutter verknallt ist, reagiere ich empfindlicher auf ihn als ein Stier in der Arena auf ein rotes Tuch.
    „Ähm, ich muss mal“, sage ich entschuldigend und verziehe mich in den Flur, damit Jule freie Bahn hat. Sie zwinkert mir verschwörerisch hinterher.
    Ich möchte lieber gar nicht wissen, mit welchem Märchen sie ihn einwickelt.
    „He, hat es geklappt?“ Jonas taucht wie aus dem Nichts auf und zieht mich in sein Zimmer.
    Ich schüttle den Kopf. „Ist noch nicht klar. Ich hätte es fast vermasselt“, gebe ich freimütig zu. „Aber Jule schafft das schon.“
    Jonas schweigt.
    Ich lasse mich auf sein Sofa plumpsen. „Bist du sauer auf mich?“
    Jonas lächelt mich an. „Quatsch. Wegen so etwas doch nicht. Ich bin ja oft selbst so eine Dummbacke. Wenn ich einfach den Mund halten würde, hätten wir nicht immer so viel Streit, Papa und ich.“
    Ich lächle erleichtert zurück. „Finde ich nicht. Man sollte immer sagen, wenn einen was ärgert. Die Eltern meckern doch auch sofort, wenn ihnen was nicht passt. Aber

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