und ein Hund mit Herzklopfen
und Sebastian kriegen wir schon geregelt.“
Hoffentlich geht es unserem Vater auf dem Papa-Planeten, den Kassia vor einiger Zeit zufällig durch ihr Teleskop entdeckt hat, so richtig gut.
„Mama!?“ Ich wache mit dem mulmigen Gefühl auf, dass ich einen schrecklichen Albtraum hatte. Auch wenn ich mich an seinen Inhalt nicht mehr erinnern kann.
Alle anderen schlafen noch, stelle ich mit einem schnellen Blick fest.
Ich schleiche mich leise zur Treppe und laufe Richtung Küche. Es riecht göttlich nach frischem Backwerk. Marmorkuchen? Schoko-Muffins?
Mama deckt gerade den Küchentisch.
Gott sei Dank!
Irgendwie plumpst mir gerade ein dicker Mühlenstein vom Herzen. Ich habe es tatsächlich für möglich gehalten, dass unsere Mutter nicht zu Hause ist, weil sie in Zukunft viel lieber mit Sebastian Pfeffer frühstücken will.
Aber zum Glück ist sie wie immer hier bei uns, und da gehört sie ja auch hin. Und supergute Laune hat sie, stelle ich fest. Denn sie hat schon wieder eines dieser süßen Sommerkleider an, die sie eigentlich nie anzieht, und lächelt vor sich hin.
„Kommt jemand zum Frühstück?“, frage ich plötzlich misstrauisch.
„Maxieschatz, guten Morgen erst einmal. Ist meine Langschläferin tatsächlich als Allererste wach?“ Sie nimmt mich in den Arm und knutscht mich so laut auf die Wange, dass es in meinem Ohr knallt.
„Natürlich kommt heute jemand zum Frühstück“, antwortet sie lachend und beginnt sogar, Servietten zu falten.
„Wer denn?“ Ich merke, wie hysterisch meine Stimme plötzlich klingt. Ich rechne mit dem Schlimmsten und bereite mich darauf vor, dass in der nächsten Sekunde Sebastian Pfeffer verlegen in unsere Küche stolpert.
Auch Mama hört das heraus und schaut mich überrascht an.
„Wer kommt denn so, Mamaschatz?“, frage ich möglichst harmlos. Ich falte eine Servietten-Seerose und gleich noch eine zweite, damit ich ihr dabei nicht ins Gesicht sehen muss.
„Ist das dein Ernst, Maxie?“
Oh, Mann. Klaro. Wieso redet meine liebe Mutter nur so um den heißen Brei herum? Ich sterbe wirklich nicht, nur weil mein Musiklehrer zum Frühstück kommt. Im Gegenteil. Ich habe sogar vollstes Verständnis dafür. Die zwei haben sich ja schon mindestens sieben Stunden nicht gesehen und waren davor nur gefühlte tausend Stunden miteinander aus.
„Mein voller Ernst!“, antworte ich ihr mit fester Stimme.
„Na gut. Aaaaaaalso es kommen zu meinem tollen Frühstück mit frisch gebackenem Rosinenstuten: du, deine Schwestern Kassia und Jule, deine Freundin Paula, dein Freund Jonas, sein kleiner Bruder Lukas und ich.“ Sie setzt einen Topf mit Milch für Kakao auf die Herdplatte.
„… und sonst niemand?“
Meine Mutter dreht sich abrupt um. „Reicht dir das etwa nicht?“ Sie schüttelt den Kopf. „Oder hast du heimlich noch jemanden eingeladen? Manchmal blick ich bei dir nicht ganz durch, Maxie.“
Ich bei mir selbst auch nicht. Oder warum stelle ich dann so bescheuerte Fragen, die mich in Schwierigkeiten bringen?
„Nö, ist schon in Ordnung“, sage ich schnell. „Ich wollte nur testen, ob du alle Leute zusammenkriegst.“ Ahhh. Mit jeder Silbe wird mein Fettnapf größer. Warum steht nur niemand anders auf und rettet mich?
Zum Glück kocht in diesem Augenblick die Milch über und Mama springt mit einem Aufschrei zum Herd, um das Schlimmste zu verhindern.
„Die Milch brennt an, Mama!“
Jule, meine Sonne!
Schon lange habe ich mich frühmorgens nicht mehr so gefreut, das freche Gesicht meiner kleinsten Schwester zu erblicken.
Sie lugt spitzbübisch um die Ecke. Anscheinend ist sie gerade erst aufgewacht, denn sie ist barfuß und im Schlafanzug. Außerdem hat sie jede Menge Strohhalme im Haar.
„Noch so eine Neunmalkluge!“, ruft unsere Mutter und rührt Kakaopulver in die Milch. „Wo ist Lukas?“ Sie schaut Jule fragend an.
„Der füttert Eddy und macht sein Heu frisch“, antwortet Jule, und als sie Mamas Blick auffängt, fügt sie erklärend hinzu: „Das wollte er unbedingt alles alleine machen.“
„Jule, du kannst mal die anderen zusammentrommeln und Maxie, schneidest du bitte den Rosinenstuten auf?“ Sie zeigt auf den Backofen.
Jule stürmt mit mörderisch lautem Gejohle auf den Dachboden. Ich kichere schadenfroh und freue mich, dass ich bereits wach bin.
Augenblicke später trampeln Paula, Jonas und Kassia laut schimpfend die Treppen herunter.
„Wow!“, sagt Kassia und starrt auf den gedeckten Tisch und die Seerosen. „Kommt jemand
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