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und ein Hund mit Herzklopfen

und ein Hund mit Herzklopfen

Titel: und ein Hund mit Herzklopfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Usch Luhn
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Vergnügen. Herrschaftswissen nennt man so etwas.
    „Mama lässt ihre Praxis heute Nachmittag geschlossen“, sagt sie schließlich bedeutungsvoll. „Sie hat was anderes vor.“
    Dass ich schockiert bin, ist noch harmlos ausgedrückt. Ich löse mich vor Überraschung nämlich gerade in winzige Zellen auf.
    „Wieso das denn?“, schreie ich los. „Das hat sie doch noch nie gemacht.“
    Kassia nickt zufrieden. „Volltreffer. Sie fährt mit Sebastian in die Kreisstadt. Das ist anscheinend wichtiger als grippekranke Kanarienvögel. Und der Hammer: Sie will einfach nicht damit herausrücken, was sie dort vorhat!“
    Ich denke angestrengt nach. „Wie fahren sie denn dort hin?“
    Kassia glotzt schon wieder durch ihr Teleskop, als ob sie die Lösung unserer Probleme im Weltall finden könnte. „Mit Mamas Auto“, antwortet sie.
    „Aha“, sage ich aufgewühlt und renne auf dem Dachboden umher wie ein Hamster im Laufrad. „Dann müssen wir ein U-Boot einschleusen. Diese Informationen können wir uns einfach nicht entgehen lassen.“
    Minuten später schnappen Kassia und ich uns Jule und ziehen sie aus Eddys Stall hinaus in den Gemüsegarten. Wir haben etwas streng Geheimes mit ihr zu besprechen.
    Die Gefahr, dass Lukas uns ausspioniert, ist gleich null, denn er sitzt mit einem verklärten Lächeln auf Eddys Rücken und murmelt die ganze Zeit „hüa, hüa“ vor sich hin. So langsam glaube ich, dass Lukas in seinem früheren Leben selbst mal ein Esel war. Anders kann ich mir nicht erklären, dass er so dermaßen verrückt nach ihm ist.
    Kassia erklärt Jule in ihren berühmt-berüchtigten knappen Worten den Ernst der Lage und ich setze nach: „… weil du am kleinsten bist, passt du am besten hinten rein. Du kriegst Kassias Handy für den Notfall. Ist das nicht eine tolle Idee, Süße?“
    Jule schaut uns an, als wären wir nicht ganz dicht. Dann sagt sie mit fester Stimme: „Ich lasse mich auf keinen Fall in den Kofferraum sperren. Da kriege ich ja gar keine Luft.“
    Kassia schnaubt ungeduldig. „Jetzt spiel nicht auf einmal die Barbie. Du bist doch sonst für jeden Spaß zu haben.“
    Jule schüttelt heftig den Kopf. „Das ist aber gar nicht spaßig. Ich habe bei Rosanna mal einen Film gesehen, da ist jemand im Kofferraum fast erstickt. Ich will nicht sterben.“ Ihre Augen füllen sich mit dicken Tränen.
    „Spinnst du, Jule? Das war ein Krimi für Erwachsene, so etwas darfst du gar nicht gucken. Sei froh, dass wir es Mama nicht petzen“, sagt Kassia wütend. „Du fährst mit und damit basta. Gestern warst du noch vollkommen verrückt danach, selbst Detektiv zu spielen.“
    Ich gebe Kassia einen Schubs, aber sie meckert immer weiter. Diplomatie ist echt nicht ihre Welt. Wenn sie sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann muss das auch genau so funktionieren. Sonst wird sie stinksauer.
    „Ihr könnt mich alle mal!“, schreit Jule jammernd auf. „Ich mach nicht mehr mit.“ Sie rennt heulend zurück in den Stall. Einen Augenblick später galoppiert sie auf Eddys Rücken davon.
    „Jetzt sitzen wir echt in der Patsche“, wettere ich. „Wenn uns Jule bei Mama verpetzt, bist nur du schuld.“
    Kassia stampft mit finsterer Miene ins Haus, aber das juckt mich überhaupt nicht. So neunmalklug sie ist, so verbohrt kann sie sein. Sie hat es verbockt. Das weiß sie selbst am allerbesten.
    Lustlos schlendere ich ebenfalls zurück ins Haus. Dort erwartet mich schon die nächste Überraschung.
    „Hey, Maxie, wir wollten doch schon die ganze Zeit zusammen an den See. Heute wäre ein super Tag dafür, oder? Ich habe nur leider meinen Badeanzug vergessen. Leihst du mir den süßen Blauen? Wenn du keine Lust hast, fahre ich mit Jonas alleine.“ Bambi Paula plinkert wieder ganz doll mit den Augen.
    Na prima. Mama und Sebastian flüchten sich in die Stadt und Jonas und Paula verdrücken sich alleine an den See?
    Nee, Leute. Nicht mit mir. In den Kofferraum von Mamas Auto kriegen mich keine zehn Esel, aber am See bin ich dabei. Keine Frage.

Ich weiß wirklich nicht, wie Paula es schafft, jeden um den Finger zu wickeln. Ich habe meinen nicht mehr ganz so blütenweißen Sportbadeanzug aus dem Schwimmunterricht an und sehe darin aus wie meine eigene kleine Schwester. Dafür trägt Paula meinen fetzigen blauen Badeanzug mit den neongelben Notenschlüsseln, als wir Richtung See losradeln.
    Wobei: Jonas und ich treten in die Pedale, Paula thront hinten auf meinem Gepäckträger und kreischt unkontrolliert in meine

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