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Und eines Tages kommt das Glück

Und eines Tages kommt das Glück

Titel: Und eines Tages kommt das Glück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sheila O'Flanagan
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ihm erklärt, dass er sie nicht so verwöhnen müsse. Sie sei eine ganz normale Frau, die man nicht in Watte zu packen brauche, doch dann hatte sie plötzlich gestockt, weil er sie weder in Watte packte noch anderweitig verwöhnte  – zumindest nicht mehr.
    Damals, als er sie das erste Mal ausgeführt hatte, hatte sie gegen seine charmante Art nichts einzuwenden gehabt. Im Gegenteil, es hatte ihr gefallen, dass er vollkommen auf sie eingegangen war und ihr damit das Gefühl gegeben hatte, etwas ganz Besonderes zu sein. Und nachdem sie ihr Herz an ihn verloren hatte, hätte sie sich nie vorstellen können, jemals in ihre jetzige Situation zu kommen. Alans Zuwendung und Aufmerksamkeit hatten sie bezaubert, und sie hatte sich gefreut, wenn er sie spontan angerufen und sich erkundigt hatte, wie es ihr gehe, da er gerade an sie denken müsse. Sie war gerührt gewesen, da noch nie jemand ohne einen bestimmten Grund bei ihr angerufen hatte. Außerdem konnte sie mit Alan reden wie mit keinem ihrer Freunde zuvor, und deshalb war er für sie nicht nur ein Liebhaber, sondern auch ein Vertrauter. Und als Liebhaber war er einsame Spitze. Alan fiel es leicht, sie aus der Reserve zu locken, sodass sie ihm Dinge anvertraute, die sie noch nie zuvor jemandem erzählt hatte. Sie verriet ihm alles über ihre Unsicherheit, was ihren Stil und ihr Aussehen betraf, und offenbarte ihm ihre Angst, nicht mithalten zu können mit den Heerscharen an umwerfend aussehenden Frauen, die die Stadt bevölkerten.
    »Aber da kannst du doch locker mithalten.« Verwirrt hatte er sie aus seinen dunklen Augen angesehen. »Wie kommst du nur auf eine so dumme Idee? Du bist wunderschön, Kathryn.«
    »Nein, bin ich nicht«, hatte sie widersprochen. »Meine Augen sind zu groß, meine Nase ist zu lang, und meine Lippen sind nicht voll genug. Meine Augenbrauen sind zu dick  – ich weiß, das ist
momentan in, aber nur wenn sie entsprechend in Form gezupft sind. Meine wuchern einfach vor sich hin, wenn ich sie nicht täglich trimme.«
    »Katy, Katy.« Alan nannte sie Katy, wenn er belustigt war. »Wenn ich eine verwöhnte Luxuszicke haben wollte, würde ich Camille Carson anrufen. Oder eine andere in dieser Preisklasse.« Er grinste und zog sie an sich. Und dann versicherte er ihr, dass sie eine hinreißende Frau sei, deren Schönheit ihn vom ersten Moment an in ihren Bann geschlagen habe, auch wenn sie keine großen Ansprüche stellte. Und dabei habe sie gar nicht versucht, ihn besonders zu beeindrucken in dem strengen schwarzen Hosenanzug, den schwarzen Schuhen und der weißen Bluse … und dann hatte er wieder gelacht und ihr erklärt, dass er wahrscheinlich einen leichten Hang zu dominanten Frauen haben müsse, da er ihre Garderobe ausgesprochen sexy gefunden hätte.
    »Der ist mehr als sexy!« Mit gespieltem Entsetzen sah sie ihn an. »Der Anzug ist von Dolce und Gabbana!«
    »Na ja, nicht nur deswegen«, bestätigte er ihr. »Aber mir hat der Businesslook gefallen.« Er grinste sie an. »Und dir gefällt er offensichtlich ebenfalls  – auch am Abend unserer Verlobung hast du einen Hosenanzug getragen.«
    Drei Monate nach ihrer ersten Begegnung hatte Alan um ihre Hand angehalten. Er hatte sie in den Pool Room im Four Seasons zum Essen ausgeführt und unauffällig ein Samtschächtelchen von Tiffany neben ihrem Teller platziert. Kathryn hatte es beim Anblick des mehrkarätigen Diamantrings buchstäblich die Sprache verschlagen. Sie hatte nicht mit Alans Antrag gerechnet. Niemals wäre sie auf die Idee gekommen, dass er sie würde heiraten wollen. Bis zu dem Moment, als er den Ring herausholte, hatte die Einladung zum Essen  – gleich nach der Arbeit  – keine große Bedeutung für sie gehabt. Und dann war sie vor Schock fast vom Stuhl gefallen.
    Der einzige Mensch, der noch erstaunter über den Antrag wäre,
war wahrscheinlich Veronica, die Kathryns Heiratschancen so niedrig eingeschätzt hatte. Allein schon um das ungläubige Staunen in ihrer Stimme zu hören, hätte Kathryn sich mit Alan verlobt. Aber letzten Endes tat sie es dann doch aus Liebe und weil sie ihn auf keinen Fall wieder verlieren wollte. Außerdem war sie ihm dankbar, dass er ihr damit die Möglichkeit gab, Veronica zu schockieren. Kathryn liebte ihre Mutter, hielt sie aber für ziemlich oberflächlich. Sie hegte zwar nicht denselben verbissenen Groll gegen sie wie Romy (die ihrer Meinung nach schon viel zu lange an diesem Gefühl festhielt), aber sie nahm sie einfach nicht sehr

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