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Und erlose uns von dem Bosen

Titel: Und erlose uns von dem Bosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patterson James
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heutzutage? (Bist du für diesen Job bereit?) Kommst du mich bald besuchen? (Kannst du reisen?)
    TERRORIST: Ach, du weißt schon, ich habe eine Frau und zu viele Kinder. Manchmal sind diese Dinge kompliziert. (Er hat ein großes Team.)
    WAFFENHÄNDLER: Um Gottes willen, ich habe dir doch schon früher gesagt – bring deine Frau und die Kinder mit. Du solltest gleich kommen. (Bring jetzt dein gesamtes Team.) TERRORIST: Wir sind alle sehr müde. (Wir werden beobachtet.)

    WAFFENHÄNDLER: Alle sind müde. Aber es wird dir hier gefallen. (Es ist sicher für dich.) Das garantiere ich dir. TERRORIST: Na gut. Ich werde meine Familie gleich einladen. WAFFENHÄNDLER: Ich habe meine Briefmarkensammlung für dich bereitgelegt. (Wahrscheinlich spezielle taktische Waffen.)
    Â 
    Â»Was bedeutet ›meine Briefmarkensammlung‹?«, fragte ich. »Das ist das Schlüsselwort, oder?«
    Â»Sie sind nicht sicher, Alex. Sie glauben, dass es sich um Waffen handelt. Welche Art – wer weiß das genau? Etwas Ernstes.«
    Â»Werden sie das Terroristenteam aufhalten? Oder lassen sie sie nach Frankreich einreisen und observieren sie sie dann?«
    Â»Ich glaube, der Plan ist wie folgt: Sie lassen sie rein und hoffen, dass sie uns zu anderen führen. Zu den höheren Tieren. Alles geht jetzt plötzlich ganz schnell und holterdipolter.«
    Â»Vielleicht ein bisschen zu holterdipolter«, brummte ich.
    Â»Wir gehen hier eben anders vor. Bitte, respektieren Sie das. Versuchen Sie, uns zu verstehen.«
    Ich nickte. »Etienne, ich glaube nicht, dass es hier in Frankreich Kontakte mit höher gestellten Hintermännern gibt. So arbeitet der Wolf nicht. Jeder Spieler hat seine Rolle, aber keinen blassen Schimmer vom Gesamtplan.«
    Der Detective fixierte mich. »Ich werde das weitergeben«, versprach er.
    Ich bezweifelte stark, dass er das tun würde. Dann kam mir ein Gedanke, und der war nicht leicht zu schlucken. Ich bin hier ganz allein, oder? Ich bin der hässliche Amerikaner.

77
    Schließlich zog ich mich um zwei Uhr morgens zurück ins Hotel Rebais. Um halb sieben war ich schon wieder auf den Beinen. Keine Ruhe für die Rechtgläubigen oder die Lächerlichen. Der Wolf wollte nicht, dass wir Ruhe hatten. Er wollte, dass wir alle unter Stress standen, Angst hatten und deshalb leichter Fehler begingen.
    Ich ging zur Préfectur de Police und stellte Überlegungen über den abartigen Verstand desjenigen an, der hinter allem stand. Warum war er so abartig? Angeblich war der Wolf ein KGB-Agent gewesen, ehe er nach Amerika kam, wo er eine mächtige Kraft in der Russenmafia wurde. Er hatte einige Zeit in England und in Frankreich verbracht. Er war clever genug, dass wir weder seine Identität noch seinen Namen kannten. Von seiner kompletten Lebensgeschichte ganz zu schweigen.
    Er dachte groß. Doch weshalb sollte er mit islamistischen Terroristen gemeinsame Sache machen? Es sei denn, er war von Anfang an in der Al Kaida involviert. War das wirklich eine Möglichkeit? Wenn ja, dann jagte mir das eine Heidenangst ein. Weil es so undenkbar war, einfach absurd. Aber so vieles, was in diesen Tagen in der Welt geschah, schien absurd zu sein.
    Aus dem Augenwinkel – ein Blitz!
    Plötzlich sah ich ein silberschwarzes Motorrad auf dem Bürgersteig. Es fuhr direkt auf mich zu. Mein Herz stockte, ich sprang auf die Straße. Ich breitete die Arme aus und war bereit, ganz schnell nach links oder rechts zu springen, je nachdem, wie das Motorrad weiterfuhr.
    Doch dann bemerkte ich, dass keiner der anderen Fußgänger
in meiner Nähe besorgt zu sein schien. Ich musste lächeln. Mir war wieder eingefallen, dass Etienne mir erzählt hatte, dass in Paris gerade diese übergroßen Motorräder in Mode seien und dass die Fahrer sich benahmen, als säßen sie auf viel kleineren Mopeds oder Scootern. Sie wichen manchmal dem Verkehr aus, indem sie über Bürgersteige fuhren.
    Der Biker in blauem Blazer und hellbraunen Hosen war ein Pariser Geschäftsmann, kein Meuchelmörder. Er fuhr vorbei, ohne auch nur zu nicken. Ich schwächelte stark, richtig? Aber das war verständlich. Wer würde nicht unter diesem Druck schwächeln?
    Um Viertel vor neun hatte ich einen Vortragstermin in einem Raum voller wichtiger französischer Polizisten und Armeeleuten. Wir befanden uns im Ministère de l’Intérieur im L’Hotel Beauvau.
    Bis zum

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