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UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER

Titel: UND ES WAR SOMMER - Wiggs, S: UND ES WAR SOMMER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Wiggs
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trat dann ans Fenster. Das helle Sonnenlicht blendete ihn, und er kniff die Augen zusammen.
    Als er sah, wer seine Besucherin tatsächlich war, die sich gerade über den Kofferraum ihres Wagens beugte, hellte sich sein Gesicht auf. Rosa hob eben einen Weidenkorb aus dem Auto, über den ein rot-weiß kariertes Tuch gebreitet war. Sie trug ein getupftes rotes Neckholder-Top, rote Caprihosen, goldene Creolen und eine große Sonnenbrille. Ihre Finger- und Zehennägel waren rubinrot lackiert. Alles in allem die nicht ganz jugendfreie Version von Rotkäppchen.
    „Oh Mann“, murmelte er und eilte ins Badezimmer. Dort putzte er sich mit einer Hand die Zähne, während er sich gleichzeitig mit der anderen Wasser ins Gesicht spritzte. Zum Rasieren blieb definitiv keine Zeit. Rasch sprang er in die einzig verfügbaren Klamotten, die halbwegs vorzeigbar waren – knielange Badeshorts. Schließlich schnappte er sich sein Red-Socks-T-Shirt, das an einem Haken hinter der Tür hing, und roch daran. Ging gerade noch. Er zog es sich über den Kopf, fuhr sich mit den Fingern durchs Haar und lief nach unten, um ihr die Tür zu öffnen.
    Dann stand sie vor ihm, frisch wie der Morgentau, und lächelte ihn an. „Ich hoffe, ich habe dich nicht geweckt“, begrüßte sie ihn.
    Er unterdrückte ein nochmaliges Gähnen und hielt ihr die Tür auf. „Überhaupt nicht. Ich stehe im Urlaub grundsätzlich um 6 Uhr 30 auf.“
    „Lügner.“ Sie marschierte mit ihrem Korb, aus dem es unglaublich lecker duftete, an ihm vorbei in die Küche.
    „Wow, du warst ja schon ziemlich fleißig.“ Sie betrachtete bewundernd die frisch gestrichenen Holzvertäfelungen und die Küchenschränke sowie den Fußboden, den er abgeschliffen und neu versiegelt hatte.
    „Jeden Tag bis ein Uhr nachts“, sagte er.
    „Ich wollte eigentlich vorher anrufen“, erklärte sie, „doch es war zu früh, und ich wollte dich nicht wecken.“
    Er versuchte erst gar nicht, ihrer Logik zu folgen. „Rosa, was hast du vor?“
    „Ein Picknick“, verkündete sie und legte ein paar Servietten in den Korb. „Ein Frühstückspicknick, um genau zu sein. Das haben wir als Kinder oft gemacht, erinnerst du dich?“
    Oh, und wie er sich erinnerte …
    Im Korb erspähte er eine Thermoskanne mit Kaffee und ein paar Brötchen, die so frisch und heiß waren, dass sie dampften. „Können wir nicht einfach hier essen?“
    „Dann wäre es doch kein Picknick.“
    „Aber ein Frühstück.“ Er hatte gestern gearbeitet wie ein Tier und merkte erst jetzt, da er wach war, dass er regelrecht am Verhungern war.
    „Darum geht es nicht.“ Sie guckte ihn erwartungsvoll an. „Können wir?“
    Zu dieser Frau – und leckerem Essen – konnte er einfach nicht Nein sagen. Außerdem wollte er wissen, was sie im Schilde führte. Dass sie den Picknickkorb mitgebracht hatte, war schon mal ein gutes Zeichen. Vielleicht war ihr Besuch ja ein Friedensangebot. Er lächelte sie immer noch ein wenig verschlafen an und nahm den Korb. „Klar, Ihr Wunsch sei mir Befehl, gnädige Frau.“
    Sie gingen hinaus in den Garten, der im Laufe der Jahre einiges von seiner Pracht eingebüßt hatte. Alex konnte nicht anders, als auf Rosas enge rote Caprihose zu starren, in der der wundervollste Hintern steckte, den er je gesehen hatte. Selbst Jennifer Lopez konnte von einem solchen Po nur träumen.
    „Du bist so schweigsam“, stellte sie fest.
    Er räusperte sich. „Ich bin noch nicht ganz wach. Tust du das übrigens öfter?“
    „Ja, fast jeden Tag. Ich meine, ich stehe fast immer so früh auf. Sonst habe ich nichts vom Tag, weil ich ja mittags schon ins Restaurant muss.“
    Er konnte den Blick einfach nicht von ihr wenden. „Wenig Schlaf steht dir gut.“
    Sie blieb stehen und sah ihn an. „Meinst du?“
    „Auf jeden Fall.“
    Sie gingen den schmalen, von Heckenrosen beinahe schon zugewachsenen Weg zum Strand hinunter. „Hier kommt wohl nie jemand her“, stellte sie fest. „Auch früher hat diesen Weg nie jemand benutzt, außer …“ Sie brach ab und schob einen Zweig beiseite.
    „Außer uns beiden“, ergänzte er.
    Die meisten Menschen gingen lieber zu den Stränden, die leicht zu erreichen waren und an denen es Parkplätze gab. Doch er selbst hatte dieses kleine Paradies hier immer viel lieber gemocht. Es lag etwas abseits und war durch den alten, halb verfallenen Zaun, der ihn umgab, eine Welt für sich. Das Meer glitzerte im Schein der eben aufgegangenen Sonne.
    Alex liebte die Abgeschiedenheit dieses

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