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Und führe uns nicht in Versuchung: Kriminalroman (German Edition)

Und führe uns nicht in Versuchung: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Und führe uns nicht in Versuchung: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Hanika
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dem roten Kopf. Ich wette, der weiß jede Menge.«
    »Der Wirt vom Dorf«, sagte Maarten. »Den befrage ich heute noch.«
    »Der spricht aber gar nicht hochdeutsch«, warnte ich ihn. Und ich würde nicht mitkommen und übersetzen. »Und er flucht ziemlich viel. Wenn er also ›Himmearschundzwian‹ oder ›Kraizkruzefix‹ sagt, hat das nichts zu bedeuten.« Maarten starrte etwas verzweifelt zum Schmalzlwirt hinüber.
    »Und wenn er so Sachen sagt wie ›Hoid dei Waffel, Hosenbissla‹, dann würde ich mich verabschieden. Und wenn ein ›Jetzt fongst da glei oane‹ kommt, solltest du dich besser schon in Türnähe aufhalten.«
    »Na, ihr beiden«, sagte Max so nah hinter mir, dass ich quietschen musste.
    »Was macht ihr denn hier?«, fragte er misstrauisch.
    O.k., es sah vielleicht etwas geheimniskrämerisch aus, wie wir so dicht unsere Köpfe zusammensteckten.
    »Ich erklär dem Maarten nur, wer wer ist«, antwortete ich, während Maarten noch röter wurde. Wenn das überhaupt möglich war.
    Max’ Blick in meine Richtung war ziemlich feurig und testosterongeladen.
    »Ach«, sagte er eisig.
    Ich drückte Maarten die Schnitzel in die Hand, und er verdünnisierte sich freiwillig.
    »Und wieso muss ich das machen?«, zischte ich ihm die rhetorische Frage zu. »Weil du deinem armen Praktikanten so einen undankbaren Job gegeben hast. Der versteht hier doch keine Sau.«
    Wir stierten uns eine ganze Weile mit glühenden Blicken an.
    »Ich habe auch keine Sau verstanden am Anfang«, erklärte Max böse und blieb so nah vor mir stehen, dass wir uns fast berührten.
    »Und, wie viele Leberkässemmeln habe ich mit dir gegessen?«, fragte ich und zog die Augenbrauen nach oben. »Mir war schon ganz schlecht von der ganzen Übersetzerei und dem Senf. Das hält ja niemand aus, auf Dauer.«
    »Aber wir sind verliebt«, setzte er mir entgegen.
    »So viel Senf hält keine Liebe aus«, grinste ich sehr zweideutig.
    Seine Miene entspannte sich. »Ach, Holde«, seufzte er, »wenn ich das gewusst hätte.«
    »Hättest du mir Döner mitgebracht?«, schlug ich vor. Sein Gesicht war jetzt so nah an meinem, dass wir uns durchaus auch hätten küssen können. Er begann zu lächeln, und seine Hände krochen von den Hüften zu meinem Hintern. Max kann unglaublich süß lächeln, finde ich. Und er hat auch einen unglaublich besitzergreifenden Machoblick, den ich eigentlich auch unglaublich liebe. Auch wenn ich es gerade eher komisch fand, dass Max ernsthaft der Meinung war, ich sei hinter einem Mann her, der Hosen mit gebügelten Falten trug. Ich seufzte trotzdem verliebt und brachte sogar einen Eins-a-Augenaufschlag hin. Max zog mich noch ein wenig weiter zu sich, bis sich unsere Becken berührten und unsere Brüste und sich ganz am Schluss auch unsere Lippen trafen.
    »Ist dir schon einmal aufgefallen, dass wir uns nur über Mord und Sex unterhalten?«, murmelte ich an seinen Lippen.
    »Sex and Crime. Das bewegt die Menschheit«, flüsterte er mir auf den Mund. Nach dem Kuss, den er mir dann gab, war es mir auch wieder komplett egal, worüber wir eigentlich redeten. »Pass gut auf dich auf«, empfahl er mir noch.
    Da Maarten so nett war, seine Mittagspause mit Großmutter zu verbringen, und Max sowieso ganz allein im Dorf Leute befragte, düste ich wieder in die Redaktion. Ich musste echt sehen, dass ich meine Telefoninterviews gebacken bekam. Noch immer hatte ich das ungute Gefühl, dass die Metzgerin mich durchaus beim Kloausgraben erkannt hatte.
    Das mit den Klos in unserem Dorf war echt die Pest, da musste man nur an die elendige Geschichte mit dem Klostuhl von Ernsdorfers denken, die so lange auch noch nicht zurücklag. Und jetzt schon wieder ein Kriminalfall im Dorf und eine dubiose Kloschüssel. In der letzten Nacht hatte ich ziemlich lange über die Kloschüssel nachgedacht und ob das nun mit den Roidls zu tun hatte oder nicht. Anneliese hatte gemeint, dass es da bestimmt eine Verbindung gebe, aber was für eine Quatschverbindung sollte das denn sein? Dass die Metzgerin alle Teile in ihrer Wohnung wegwarf, die der Roidl schon einmal benutzt hatte? Ich setzte mich mit meinem Kaffee vor den Computer und versuchte, das Klo aus dem Kopf zu bekommen, indem ich mir noch ein Interview mit einem Kommunikationsforscher überlegte und schon mal darüber nachdachte, was ich den über die Gefahren des Internets fragen könnte. Zwischendurch rief ich schnell Maarten an, um mich zu erkundigen, was Großmutter so trieb. Und um ihm außerdem das mit

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