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Und ich erobere dich doch!

Und ich erobere dich doch!

Titel: Und ich erobere dich doch! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: LYNNE GRAHAM
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Porträt von Willems Mutter kann ich Mariska nicht zeigen, weil es keines von ihr gibt. Mein Vater hat es nie in Auftrag gegeben.“ Er verzog leicht die Lippen. „Und selbst wenn … ich hätte es nicht aufgehängt.“
    Ihr Blick lag auf seinem Gesicht. „Bist du mit deiner Stiefmutter nicht zurechtgekommen?“
    „Sie war ein Biest, jederzeit auf einen Streit mit Freunden und Familienmitgliedern aus. Sie hat den armen Willem ständig herumgestoßen. Die Leute gingen ihr lieber aus dem Weg. Leider hatte mein Vater nicht die Möglichkeit dazu.“
    „Warum hat er sie dann geheiratet?“, fragte Flora, während sie Seite an Seite die Stufen hinabstiegen.
    „Mit meiner Mutter führte er eine glückliche Ehe, doch Mutter starb, als ich gerade zehn war. Er nahm wohl an, dass die nächste Ehe ebenso gut verlaufen würde, und heiratete relativ überstürzt ein zweites Mal, ohne Myrna gut genug zu kennen.“ Angelos Miene wurde grimmig. „Er war unglücklich mit ihr. Ich glaube fest, dass diese Frau für den Herzinfarkt verantwortlich ist, der ihn umgebracht hat.“
    „Eine schlechte Ehe wirkt sich auch auf die Kinder aus.“ Flora betrat vor Angelo den Salon mit dem großartigen Blick auf den Garten. „Ich habe dir Julies und meine Geschichte ja schon erzählt.“
    „ Sí . Ihre Mutter war die Geliebte deines Vaters.“
    „Nur eine von vielen. Dad war, was Frauen betrifft, kein Kostverächter“, erwiderte Flora trocken. Sie nahm Mariska auf den Arm, die jetzt die Ärmchen nach ihr ausstreckte. Sie lächelte, als die Kleine sie fest drückte und die weiche Wange an ihre schmiegte. Zusammen mit Mariska ging sie zum Sofa und setzte sich.
    Angelo betrachtete das Bild, ohne dass sein Blick preisgegeben hätte, was er dachte. „Ich wollte vorschlagen, dass ich dir heute ein wenig die Gegend zeige.“
    Flora erstarrte. Nur Angelo brachte es fertig, so zu tun, als hätte es den gestrigen Streit nie gegeben. „Ich glaube, ich sollte es heute lieber ruhig angehen lassen, schließlich war ich gestern lange genug unterwegs.“ Sie sah, wie seine Miene sich mit jedem Wort ihrer Absage verhärtete, und fuhr umständlich fort: „Wegen gestern Abend …“
    „Lügen liegt mir nun mal nicht“, sagte Angelo sofort. „Ich bin daran gewöhnt, immer das zu sagen, was ich denke.“
    Also keine Reue! Aber wer hätte es auch gewagt, Angelo van Zaal wegen seiner Direktheit zur Rede zu stellen? Flora konnte sich gut vorstellen, dass viele Frauen dem gut aussehenden Milliardär so unbedingt gefallen wollten, dass sie auch die schlimmsten Beleidigungen ohne Gegenwehr hinnahmen. Doch als Goldgräberin verdächtigt zu werden war etwas, das Flora nicht vergeben konnte. „Jetzt weiß ich zumindest, woran ich bei dir bin. Ich denke, ich weiß, wie wir das regeln können.“
    Angelo war ein großer Mann, und für einen großen Mann bewegte er sich normalerweise mit erstaunlicher Grazie. Jetzt jedoch blieb er vor dem Fenster stehen, ohne sich zu rühren. „Und zwar?“
    „Nun, ganz offensichtlich kann es so nicht weitergehen. Eine solche Auseinandersetzung wie gestern sollten wir ab sofort ausschließen.“ Ihre Züge wirkten angespannt, da sie nicht wusste, wie er auf ihren Plan reagieren würde. „Deine Häuser sind alle sehr groß, es sollte also kein Problem sein, unter einem Dach zu leben, ohne sich ständig über den Weg zu laufen.“
    Vielleicht war es nur Einbildung, aber sie meinte wirklich, dass er unter seiner Bräune blass wurde.
    „Und das ist das, was du willst?“
    Flora seufzte leise. „Im Moment kann ich weder Komplikationen noch Stress gebrauchen. Ich will mich ganz auf Mariska und die Babys, die ich erwarte, konzentrieren.“
    Angelo zuckte vielsagend die Schultern. „Natürlich, das kann ich dir nicht verübeln. Allerdings hatte ich gehofft, wir könnten darüber reden …“
    Floras Augen wurden plötzlich stumpf wie unpolierte Jade. „Es gibt nichts, worüber ich mit dir reden will. Du hast klargemacht, was du über mich denkst, und somit gibt es auch keine Zukunft für uns als Paar. Im Moment brauche ich deine Unterstützung, da ich Drillinge erwarte, doch ich würde es vorziehen, wenn du mich von jetzt an schlicht als Freund … oder besser, als Mitbewohner ansiehst.“
    Eine Falte hatte sich auf seiner Stirn eingegraben. „Willst du das wirklich?“
    Er hatte ganz offensichtlich keine Erfahrung mit einer Frau, die Nein sagte. Es war ihm praktisch unmöglich, sich vorzustellen, dass sie genau wusste, was sie

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