Und in der Hölle mach ich weiter
ein, also lass ich meinen Standardspruch in Sachen Ehe vom Stapel. Der hat noch nie funktioniert, noch nie, nicht ein einziges Mal.
Tucker: »Du bist also verheiratet?«
Verheiratetes Mädchen: »Jaaa!«
Tucker: »Klappt es gut bei euch?«
00.08 Uhr: Verheiratetes Mädchen schaut mich an, schaut auf den Boden, blickt mich wieder an und heult fast los. Nun schüttet mir das verheiratete Mädchen ihr Herz aus. Absinth hat sie wohl keinen getrunken. Weil sie wirklich scharf aussieht, beschließe ich, nett zu ihr zu sein.
00.23 Uhr: Verheiratetes Mädchen ist ganz aufgelöst und fängt nun wirklich an zu weinen. Ich schlage ihr vor, in ein anderes Zim mer zu gehen, damit wir »ungestört reden« können. Verheiratetes Mädchen ist sofort einverstanden und meint, ich sei »so nett«.
00.45 Uhr: Verheiratetes Mädchen und ich kommen uns näher. Verdammte Scheiße, das funktioniert! Nett sein ist klasse! Wer hätte das gedacht?!?
00.47 Uhr: Verheiratetes Mädchen bricht wieder in Tränen aus. Ich tröste sie.
00.51 Uhr: Verheiratetes Mädchen und ich fummeln rum.
00.56 Uhr: Verheiratetes Mädchen heult wieder los. Ich tröste sie. Und öffne ihr den BH. Mit einer Hand. Bin begabt.
00.59 Uhr: Verheiratetes Mädchen und ich fummeln rum.
1.05 Uhr: Verheiratetes Mädchen heult wieder los. Ich starre sie nur an, dann schlage ich vor, dass es jetzt vielleicht das Beste wäre, ihren natürlichen Empfindungen nachzugeben und nicht an andere schmerzhafte Dinge in ihrem Leben zu denken. Als Beweis dafür, dass ich es auch so mache, erzähle ich ihr, dass meine Freunde bald in den Irak müssen und ich trotzdem auf der Party feiere und mit ihr rumfummele. Verheiratetes Mädchen kann dieser Logik folgen.
1.06 Uhr: Verheiratetes Mädchen und ich fummeln rum. Die Klamotten sind jetzt alle abgelegt.
1.12 Uhr: Verheiratetes Mädchen bricht in Tränen aus. Wieder. »Ich weiß nicht. Ich … ich … ich kann das nicht. Ich bin nicht so eine.«
1.13 Uhr: Ich steh auf und kehre zu den Partygästen zurück. Heulen beim Fummeln ist dämlich. Nett sein ist bekloppt.
1.15 Uhr: Ich erzähle Eddie, dass im Schlafzimmer neben dem Gästeklo ein Mädchen auf ihn wartet. »Echt?« Dann drücke ich ihm ein Kondom in die Hand: »Na klar, Kumpel, sie hat mich über dich ausgefragt. Sie ist schon ganz nackt und so. Geh nur.«
1.16 Uhr: Als Eddie in das Schlafzimmer schlüpft, prusten Rich und ich laut los. Wir erwarten natürlich, dass Eddie sofort wieder rauskommt.
1.20 Uhr: Kein Eddie.
1.25 Uhr: Kein Eddie.
1.30 Uhr: Kein Eddie. Ich will mal reinschauen und nachsehen, was da los ist. »Hey – ist schließlich meine Möse. Ich hab sie betriebsbereit gemacht!« Rich hält mich zurück: »Hey, John Maynard Keynes [45] , halt dich zurück. Das könnte für ’ne ganze Weile die letzte Muschi sein, an die er rankommt. Soldatenweiber sind hässlich.«
1.43 Uhr: Der Freund, der mir von dieser Party erzählt hat, soll mich und meine Kumpels rausschmeißen: »Alter, ihr habt alle Leute hier in Angst und Schrecken versetzt. Deine Freunde sind Kleiderschränke, und du hast erfolgreich jeden beschimpft. Dieses eine blöde Mädchen, dem du gesagt hast, der Spaß sei gratis oder so was – Alter, sie hat sich (beim Gastgeber) ausgeheult. Buchstäblich ausgeheult. Du bist wie Attila, der Hunne. Du hast diese Party versaut.«
1.46 Uhr: Rich überredet mich, Eddie allein zurückzulassen: »Mann, der ist cool drauf, der findet allein nach Haus. Der Junge hat sich in Bosnien durchgeschlagen, da wird er auch in Chicago zurechtkommen.«
2.04 Uhr: Rich hat Lust auf ’ne Möse. Also bringe ich ihn zu einem Club. Ich hasse Clubs.
2.05 Uhr: Wir gehen in einen Schuppen, der sich »Rive Gauche« nennt. Müsste eigentlich »’ne Menge Duschen« heißen. Kaum kommen wir rein, fängt so ein dünner, bekloppter Scheißkerl an, mit ’nem Leuchtstab direkt vor meinem Gesicht rumzufuhrwerken. Das macht mich wütend. Ich schubse ihn weg und trete ihm ins Kreuz.
2.05 Uhr: Rich-Bär packt mich und befördert mich in eine VIP-Lounge, bevor irgendjemand mitkriegt, was passiert ist.
2.07 Uhr: In der Lounge trete ich völlig weg.
2.30 Uhr: Ich wache wieder auf und sehe, wie Rich versucht, das Gesicht irgendeiner Schlampe abzulecken. Sie sieht aus, als hätte er sie von seiner Sohle abgekratzt.
2.36 Uhr: Mir geht ’ s gar nicht gut. Herr Absinth präsentiert mir die Rechnung für seine Dienste.
2.44 Uhr: Ich schaff ’ s bis ins Klo und merke, wie die Kotze
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