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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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ICH TUCKER BIN!«
Freund: »Warte mal – ist dir nicht gerade heute Abend schon einer geblasen worden? Und jetzt bist du unterwegs und versuchst wieder was aufzureißen.«
Tucker: »FICK DICH!!«
Freund: »Alter, so was ist uns allen schon passiert, und wir haben ’ s mit anderen auch schon so gemacht. Frauen sind Frauen, und Männer sind Männer. So was passiert jedem.«
Tucker: »SCHEISS DRAUF. ICH BIN TUCKER MAX. ICH BIN BESSER ALS IHR ALLE. MIR PASSIERT SO EIN SCHEISS NICHT!«
Freund: »Oh Mann. Wird das schon wieder so ’ne durchgeknallte Nacht?«
    Ich trank und trank und trank, aber ich konnte mich einfach nicht an den Gedanken gewöhnen, dass mich irgendwelche Frauen verarscht haben könnten und ich nicht einmal wusste, welche von ihnen mir das angetan hatte.
    Das Schlimmste daran war – es nicht zu wissen. Das und die Vorstellung, dass ich zu irgendeinem Zeitpunkt mal ein Mädchen geküsst hatte, an dessen Zähnen noch der Samen klebte, den sie sich 45 Minuten zuvor eingefangen hatte. Ich wusste von einer Exfreundin, dass sie mich betrogen hatte, aber wir wohnten weit entfernt voneinander, und als ich mit ihr zusammen war, hab ich sowieso mehr rumgehurt als Caligula. Deshalb hatte mir das nichts ausgemacht. Aber was war mit all den Mädchen, von denen ich geglaubt hatte, sie stünden nur auf mich? Wie viele von denen hatten hinter meinem Rücken andere Kerle gefickt?
    Die Vorstellung, dass Frauen mit mir das Gleiche machten, was ich mir mit ihnen erlaubte, nur dass ich nicht wusste, dass sie ’ s taten, war einfach ätzend. Mein ganzes Leben lang war ich, bis zu diesem Tag, der Meinung gewesen, alles unter Kontrolle zu haben, war überzeugt, dass ich das Spiel bestimmte und nicht der Spielball war. Aber in Wirklichkeit war ich vielleicht auch nur einer dieser Trottel. Die Illusion, alles im Griff zu haben, war zutiefst erschüttert. Überflüssig zu bemerken, dass diese bescheidene Offenbarung meine Stimmung für den Rest des Abends beeinflusste. Und wenn ich sage: »Es beeinflusste meine Stimmung«, dann meine ich damit: Es kotzte mich total an, und ich kam nicht davon los.
    Manchmal reicht es einfach nicht aus, sehr viel zu trinken. Ich brauchte ’ne regelrechte Therapie, um meine Ängste begraben zu können, und der Alkohol sollte mein Therapeut sein. Ja, Freunde, es sollte eine jener »durchgeknallten« Nächte werden.
    In der ersten Bar ging ich also herum und befragte Mädchen, wie oft solche Sachen passieren.
    Tucker: »Darf ich dir ’ne Frage stellen: Hast du je einem Kerl einen geblasen und bist dann schnurstracks zu ’nem Date mit ’nem anderen spaziert? Also am gleichen Abend. Oder hast du einen gevögelt, kurz nachdem du einem anderen einen geblasen hast, dem Zweiten aber nichts davon gesagt?«
Mädchen: »WIE BITTE?«
Tucker: »Jetzt tu bloß nicht so unschuldig.«
    Wahrscheinlich könnt ihr euch vorstellen, dass ich damit bei den Damen großartig ankam.
    In der zweiten Bar bestellte ich innerhalb der ersten zehn Minuten mindestens drei Runden Schnäpse. Und dann brachte ich Toasts mit lyrischen Ergüssen wie diesem aus:
»Rosen sind rot, Veilchen sind blau,
sie hat mir einen geblasen,
dem andern auch, die Sau.«
    Meine Trinksprüche aufs Betrogenwerden erregten die Aufmerksamkeit einer Gruppe von Mädchen, die daraufhin rüberkamen, um mit uns zu quatschen. Meine Freunde, die noch nicht so weit waren, alle Frauen zum Tod im Fegefeuer und zu ewiger Verdammnis zu verurteilen, erfanden eine Geschichte, um mein Verhalten zu erklären. Sie erzählten den Mädchen, dass die Beziehung zu meiner geliebten Freundin gerade erst zerbrochen sei und ich deshalb nicht wüsste, was ich da so von mir gebe. Ich sei heute den ersten Abend wieder unter Leuten, verbittert und schlecht gelaunt. Mit dem Trinkspruch, den ich zur nächsten Runde Schnaps zum Besten gab, untermauerte ich diese Lüge:
»Dieser Schnaps tut so gut, dieser Schnaps ist so rein, ich kann es nicht fassen: Erst steckt sie sich meinen,
dann seinen Schwanz rein.
Meinen Schmerz zu ertränken,
order ich Schnaps in dieser Bar,
alle Frauen sind Nutten,
ist doch jedermann klar.«
    Die Mädchen, die diese blödsinnige Geschichte von wegen Verlassenwerden zu hören bekommen hatten, meinten nur, ich sei ein komischer Typ. Eine von ihnen versuchte, mich zu trösten, indem sie das Gespräch auf Musik brachte. Ich verklickerte ihr, dass ich ein Countrymusikfan sei, was nicht im Entferntesten stimmt.
    Mädchen: »Echt! Ich denk mir gern eigene Verse

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