Und in der Hölle mach ich weiter
abonniert. Das muss ich mir nicht bis zum Schluss ansehen.
Da ich mich nicht vor zehn mit meinen Freunden treffen wollte, blieb ich, als Karen so gegen acht wieder abhaute, noch zu Hause und kippte mir weiter was hinter die Binde. Dann überlegte ich, wie geil es doch eigentlich war, dass es da ein Mädchen gab, das vor ’ner Verabredung mit ’nem anderen bei mir vorbeischaute, um mir einen zu blasen. Ich war zwar nicht Hugh Hefner, aber wahrscheinlich gab es wenige Typen, bei denen so was vorkam.
Irgendwie bekam ich dann fast ein schlechtes Gewissen wegen Karens Date. Dieser arme Tropf konnte ja nicht ahnen, dass das Mädchen, dem er den Stuhl zurechtrücken, das er zum Abendessen einladen und zuvorkommend behandeln würde, vor noch nicht mal einer Stunde meinen Schwanz zwischen ihren Lippen gehabt hatte. Womöglich würde der arme Kerl ihr sogar noch einen Gutenachtkuss aufdrücken. Eigentlich müsste er dabei doch checken, dass ihr Mund trotz Bierfahne nicht so salzig schmecken dürfte.
Irgendwie legten sich meine Bedenken seinetwegen dann doch wieder. Aus ’ner Schlampe kannst du einfach keine Hausfrau machen, und wenn du eine zu ’ner Verabredung ausführst, verbesserst du deine Chancen in dieser Hinsicht nicht unbedingt. Aber manche Typen lernen ’ s wohl nie.
Natürlich konnte er gar nicht wissen, was für eine sie war. Denn um das herauszufinden, fand ja so ein Date statt. Vermutlich stellte sich dabei immer nur heraus, dass man nie wirklich sicher sein konnte … OH SCHEISSE!!
WIE VIELE MÄDCHEN HATTEN MIR DAS WOHL SCHON ANGETAN??
Schockiert schoss ich von meiner Couch hoch und bekleckerte mich dabei überall mit Bier.
War mir so was je passiert? War ich jemals der Angeschissene, der ein Mädchen ausführte, nachdem sie ’nem anderen Typen Bier vorbeigebracht und ihm dann einen geblasen hatte?
Oh. Mein. Gott. So etwas musste mir schon mal passiert sein. MUSSTE. Denn ich war schon mit so vielen Frauen unterwegs, dass es gar nicht sein konnte, dass mir so was noch nie passiert war. Und wenn ich an die moralische Verderbtheit vieler der Mädchen dachte, mit denen ich ’ s getrieben hatte – im besten Fall suspekten Weibern, im schlimmsten abgewrackten Nutten –, war es mehr als wahrscheinlich, dass auch ich zumindest einmal dieser arme Tropf gewesen war.
Wenn Karen das mir zuliebe machte, warum dann nicht auch für andere? Auch wenn ich ein ziemlich abgebrühter Hund war, aber außer mir gab es (das meinten zumindest meine Freunde) schließlich auch noch andere coole Typen auf dieser Welt. Außerdem kannte ich die Frauen ja nicht schon seit jeher so gut wie heute. Gut möglich, dass ich in der Vergangenheit oft schon der Angeschissene gewesen war.
Und warum den Schwanz nur lutschen? Mit wie vielen Mädchen hatte ich wohl schon geschlafen, die sich am gleichen Tag auch noch mit anderen Kerlen getroffen hatten? Oder von ’nem anderen Typen gleich zu mir kamen? Womöglich ohne sich zu waschen? Das konnte ich doch gar nicht wissen, oder? WIE DENN? WIE VERDAMMTE SCHEISSE HÄTT ICH DAS WISSEN SOLLEN? Hätt ich doch gar nicht sagen können, außer wenn ich vielleicht den Samen auf ihrer Brust gerochen hätte. Hätte ich ihn überhaupt gerochen? Gerochen – ODER GAR GESCHMECKT?
Lieber, gnädiger Got t … bitte sag mir, dass ich ihn nicht geschmeckt hab, sonst muss ich kotzen.
Mit einem Mal hatte sich meine gesamte Weltsicht für alle Zeiten verändert. Das war, als würde man zum ersten Mal ein Hotelzimmer mit ’ner Ultraviolettlampe ausleuchten und dabei entdecken, dass alles rundum mit Samenflecken bedeckt ist. Im guten oder im schlechten Sinne ist die Welt danach nicht mehr die gleiche.
Unruhig tigerte ich zwei Stunden lang in meiner Wohnung herum, bis ich dann zum Treffen mit meinen Freunden ging. Als ich ihnen die ganze Sache erklärte, lachten sie, machten sich über mich lustig und meinten nur, ich solle das einfach vergessen. Ging aber nicht.
Tucker: »Wie könnt ihr das so locker sehen? Ich kann doch nicht AM GLEICHEN TAG mit dem Nächsten rumvögeln. Das ist was für Verlierer oder Warmduscher, aber NICHTS für Tucker Max!«
Freund: »Offenbar nicht, Sloppy Joe [58] .«
Tucker: »Jetzt spiel hier nicht den Scherzkeks.«
Freund: »Tucker, hast du dasselbe nicht schon mit Mädchen gemacht? Die eine morgens gefickt, dann bist du ausgegangen, hast die nächste aufgegabelt und die auch noch gefickt.«
Tucker: »ABER HALLO, DAS IST DOCH WAS ANDERES!«
Freund: »Wie bitte?«
Tucker: »WEIL
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