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Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
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der weiblichen Schikane und Hinterlist bezeichnet hatte. Da Credit ein rückgratloser Duckmäuser ist und die Finger nicht von ihr lassen wollte, sagte er die Reise ab.
JoJo traf die gleiche Entscheidung, die er immer trifft, wenn er sieht, wie eine Truppe weißer Jungs direkt und ungebremst ins Unglück läuft: Er lief in die entgegengesetzte Richtung.
JonBenet hatte die lächerlichste Entschuldigung. Anstatt mit uns zu verreisen, flog er mit seiner Freundin (die auch mit Credits böser Satansschlampe befreundet ist) nach Boston, um sich Wohnungen anzusehen. SICH WOHNUNGEN ANZUSEHE N … ohne Rücksicht auf die Tatsache, dass er erst IN EINEM JAHR dort hinziehen würde. Das ist auch ein Grund dafür, dass er heute nicht mehr zu unserer Truppe gehört.
    Die vier restlichen Reisenden:

Da er gerade ein juristisches Referat zu schreiben hatte, hätte PWJ viele wichtige Fachgespräche führen müssen. Glücklicherweise folgte er dem Ruf seines Schwanzes wie dem einer Wünschelrute und korrigierte seinen Terminkalender.
SlingBlade hatte jede Menge wichtige Dinge zu tun wie allein im Dunkeln sitzen und trinken oder vor seinem Star-Trek-Limited-Seven-of-Nine-Poster wichsen. Er war auf jeden Fall mit von der Partie.
El Bingeroso hatte sowieso eine Reise zu einem Freund in Austin geplant und kombinierte diesen Trip einfach mit unserem. Seine Verlobte lenkte er mit einem funkelnden Schmuckstück von seinen neuen Plänen ab.
Mir gelang es, den Trip zwischen meine dem Saufen und Ficken gewidmeten Ausflüge nach Chapel Hill, die manchmal von Ficken und Saufen unterbrochen wurden, zu quetschen.
     
An einem wunderschönen Donnerstagabend im frühen Oktober machten sich SlingBlade, PWJ, El Bingeroso und ich auf nach Dallas. Bald sollten wir im Staate Texas unter unseren biblischen Namen bekannt sein: Pest, Seuche, Hunger und Tod.
    Unseren ersten Halt machten wir in einem »Steak & Shake« irgendwo in der Nähe von Charlotte, wo wir uns gegenseitig Geschichten über unsere beschissene Jugend erzählten. Ich erinnere mich an eine Kindheit, die geprägt war von elterlicher Instabilität, diversen Scheidungen, Wiederverheiratungen (sieben zwischen meinen biologischen Eltern), Stiefeltern, ständigen Umzügen, Einsamkeit und seelischen Schmerzen. Niemand war über meine Probleme erstaunt, über die jüngste Scheidung meines Vaters hatten alle bereits (im »Time Magazine«) gelesen. Mehr Einzelheiten brauchte es nicht, um zu verstehen, dass ich die Arschkarte gezogen hatte.
    PWJ erzählte von einer schweren Jugend als Sohn eines Colonels der Army, in der weder seine Styx [14] -Jeansjacke noch seine Obsession für alles, was fährt, die Kansas-Tölpel von seinem missratenen Eierkopf und seinem dreistelligen IQ ablenken konnten. Sehr beliebt war er nicht gewesen, aber da keiner von uns einem nor malen Teenagertraum entsprach, fanden wir das auch nicht weiter schlimm. Sein Alter (er war drei Jahre älter als wir) verlieh ihm eine gewisse Weisheit und Reife, die noch keiner von uns besaß, aber unter diesem gefassten und mitfühlenden Äußeren verbarg sich auch die falscheste Schlange der Truppe. Die Tatsache, dass er als cleverer sozialer Außenseiter aufwuchs, zwang ihn dazu, das Spiel auf die harte Tour zu spielen, und verlieh ihm eine böse, rachsüchtige Ader. Obwohl er nicht selten die Stimme der inneren Vernunft verkörperte, konnte er auch absolut kaltblütig ein unschul diges 18-jähriges Mädchen mit Lug und Trug in seine sexuellen Bedürfnisse verwickeln (während wir anderen uns einfach miese verdorbene Hühner suchten und der Natur ihren Lauf ließen).
    SlingBlade servierte uns Geschichten über seine gefühlskalten, risikoscheuen und überbeschützenden Eltern, die ihn entweder angebrüllt oder in seinem Zimmer eingeschlossen hatten. Die Freunde seiner Jugend waren Actionfiguren, und Nintendo war sein Babysitter. Außerdem erzählte er uns die vielleicht prägendste Geschichte seines Lebens: Er und seine Schulfreundin – die Liebe seines Lebens – besuchten verschiedene Studiengänge. Das erste Semester verbrachte er damit, sexuelle Avancen der Mädchen abzulehnen, die sich für ihn interessierten (und das waren nicht wenige), weil er naiv und verliebt war und seine Freundin nicht betrügen wollte. Ihr fehlte allerdings diese Art von Moral, und sie betrog ihn. Und zwar häufig. Natürlich erzählte sie ihm nichts davon, bis er sie einmal besuchte und feststellte, dass alle naselang ein Kerl an ihre Tür klopfte und fragte,

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