Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Und in der Hölle mach ich weiter

Und in der Hölle mach ich weiter

Titel: Und in der Hölle mach ich weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tucker Max
Vom Netzwerk:
verwischt hatten. Als es Zeit war, zum Spiel zu gehen, hatten sich auf der Veranda etwa 40 Leute versammelt, die alle zuhören wollten, wie ich die Passanten beleidigte. Wahrscheinlich hat sich nur deshalb niemand getraut, mir in den Arsch zu treten, weil zu meinem Publikum ein paar ganz schön kräftige Jungs gehörten.
    Also ehrlich, es gibt nichts Schöneres als College-Football an einem Samstag im Süden. Es ist warm, es gibt Schnaps bis zum Abwinken, das Barbecue ist üppig belegt, es gibt unzählige leicht bekleidete Mädels, und der Gipfel sind drei Stunden brutale, moderne Gladiatorenspiele zu deinem ganz persönlichen Amüsement. Nach dem Spiel gehst du dann nach Hause, fickst im Suff noch ein bisschen und wirst ohnmächtig. Was gibt es Schöneres?
    Wir gingen also zum Spiel, unsere Plätze befanden sich 20 Reihen oberhalb der 40-Yard-Linie. Klasse. Das einzige Problem: Es spielte UT gegen Miami. Mal ehrlich, zu wem soll man da halten? Zu den Vergewaltigern oder zu den Mördern? Ich hasse beide Mannschaften. Am besten war ich also einfach für mich und versuchte ein nettes Mädel aufzureißen.
    Weil ich einem der schwarzen Mädchen, die am Tresen arbeiteten, sagte, sie sehe aus wie Halle Berry, bekam ich eine Gratiscola. Irgendein Zuschauer versuchte mir in den Arsch zu treten, weil ich, als er seine Freundin suchte, meinte: »Die ist gerade mit einem Trupp Schwarzer verschwunden.«
    Ein Mädchen, das einen tiefen Schluck aus meiner Trinkflasche genommen hatte, erzählte mir, dass sie aus der Studentinnenverbindung geflogen sei, weil sie gebrauchte Kondome vor ihrer Zimmertür gelagert hatte. Sie drehte fast durch, als ich sie fragte, warum sie sich und den anderen den ganzen Ärger nicht erspart hatte, indem sie sich gleich »Ich bin ’ ne Nutte« auf ihren Unterarm hatte tätowieren lassen.
    Mein Idiot von Cousin verbrachte die gesamte Sportveranstaltung damit, praktisch jedem Mädchen einen Schluck aus meiner Flasche anzubieten, um so irgendeine Fummelei anzufangen. Ich fand das nicht weiter schlimm, schließlich tötet Alkohol Keime und Bakterien ab. Aber offenbar nicht diese Keime. Noch vor der Halbzeit trug ich eine ganze Palette von Viren, Keimen und Bakterien aus dem Mund jeder schwanzlutschenden Hure der UT in mir. Als das Spiel vorbei war, war ich krank. Meine Lymphknoten waren so geschwollen, dass man sie für einen Kropf hätte halten können.
    Mein Cousin, ein Freund und ich fanden schließlich mein Auto wieder, das ich in einer Seitenstraße abgestellt hatte und total zugeparkt war. Der Typ hinter mir war bis zu meiner Stoßstange aufgefahren. Mit immer noch genügend von der tödlichen Tucker-Max-Mischung im Blut stieg ich ein, ließ den Motor an und gab abwechselnd dem Auto vor mir und hinter mir einen Schubs. Mich kratzte das nicht weiter, schließlich hatte ich nichts für die Kiste bezahlt. Nachdem ich fünf- oder sechsmal in das Auto hinter mir gedonnert war, kamen ein paar Mädchen aus dem Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite, und eine brüllte mir schon von der Veranda aus zu:
    »HEY! DAS IST MEIN AUTO!«
    »WARUM ZUM TEUFEL HAST DU MICH SO ZUGEPARKT?«
    »HÖR AUF, ES ZU DEMOLIEREN!«
    »Dann komm rüber und beweg es ein Stück. Ich warte.«
    Eigentlich eine logische Bitte, oder?
    Das Mädchen starrte mich aber nur ungefähr fünf Sekunden lang an und hielt dann eine Art Plakat hoch, auf dem Stand »Not So Fast My Friend!«. Da ich Lee Corso [32] hasse, fuhr ich aus Bosheit noch ein paar Mal in ihre Kiste rein und machte mich dann davon. Ich war dann um 18 Uhr zu Hause und um 20 Uhr fast tot. Samstagabend in Knoxville und nichts zum Knutschen. Blöde ausgleichende Gerechtigkeit.
    Ob ich aufgegeben habe? Ach was. Ich rief Melissa an, die mich dann in der Bude meines Cousins besuchte. Wir hatten viel Spaß, aßen Pizza und trieben es ziemlich oft miteinander. Sie blieb sogar über Nacht. Zu diesem Mädchen fällt mir nur eines ein: Sie ist ein Traum. Ich war komplett im Arsch, schnäuzte mich ständig, hustete wie ein TB-Patient, furzte wie Jim Belushi und gab schreckliche Kommentare von mir. Aber sie fand das okay. Wenn man mit Behinderten arbeitet, bereitet einen das wohl ideal für ein Zusammensein mit mir vor.

> Die Pipi-Affäre
    Passiert – Juli 2003
Aufgeschrieben – Juli 2003
    Während eines Aufenthalts in Austin traf ich ein paar Verbindungsbrüder der Universität von Texas. Sie waren ziemlich cool (was bedeutet: Sie verehrten mich), also nahm ich eines

Weitere Kostenlose Bücher