Und in der Hölle mach ich weiter
Dickschädel!« Dann schliefen wir beide ein, nachdem ich mich noch etwas darüber amüsiert hatte, wie gerissen ich sein konnte, wenn ich nur wollte.
Am nächsten Morgen wachte ich komplett vollgepisst auf. Ich wusste, dass es sich um Urin handelte, weil es danach ROCH. Mir war auch klar, dass ich schuld daran war, weil meine Seite des Bettes komplett nass war. Sie lag auf der anderen Seite und war nur ein bisschen feucht und unten überhaupt nicht.
(Scheußliche Ironie des Schicksals: Es war noch keine zwei Monate her, dass ein Mädchen in mein Bett gepisst hatte und ich mich gnadenlos über sie lustig gemacht hatte. Ja, die Götter des Alkohols haben irgendwie einen Sinn für Humor, und sie setzen ihn geschickt ein, um ihren Spott mit mir zu treiben.)
Mein Bett war also komplett im Eimer. Pisse, wo man nur hinsah. Was sollte ich tun? Sollte ich einfach die Tatsache akzeptieren, dass ich ein inkontinenter Kasper bin, der sein Bett vollpisst?
Nein. Ich beschloss, den Göttern die Stirn zu bieten, ihnen diesen Spaß auf meine Kosten zu verderben und so ihre Bankrotterklärung zu vernichten. Tucker Max beugt sich dem Schicksal nicht.
Ich stand also auf und zog mich an, das nasse T-Shirt stopfte ich in die Waschmaschine. Dann rollte ich sie vorsichtig auf meine vollgepisste Seite des Bettes und goss ihr anschließend etwas handwarmes Wasser in den Schritt. Währenddessen wachte sie langsam auf, ich aber schüttelte sie, um sie zu verwirren, und rief: »Wach auf. WACH AUF!«
Sie kam langsam zu sich, sah sich um und war offenbar noch betrunken. Noch bevor sie realisieren konnte, was los war, meinte ich, sie solle mal an sich runtergucken. Sie entdeckte den großen dunklen Fleck und spürte ihr nasses T-Shirt. (Wir hatten beide in T-Shirts geschlafen, weil wir zu besoffen/geil gewesen waren, um uns vor dem Ficken richtig auszuziehen.) Ich half ihr auf die Sprünge, falls sie es immer noch nicht verstanden hatte:
Tucker: »Du hast mein Bett vollgepisst, verflucht noch mal. Du hast in mein BETT GEPISST.«
Mädchen: »Was?« Sie fuhr mit der Hand über das Laken. »OH MEIN GOTT!«
Tucker: »Warum hast du das getan? Hast du die Toilette nicht gefunden?«
Mädchen: »Nein, das is t … das ist mir noch ni e … Großer Gott!«
Tucker: »Gott wird diese Pisse wohl nicht aus den Sachen rauswaschen!«
Mädchen: »Es tut mir so leid, ich hab noch ni e … ich kann gar nicht glauben, dass ich so besoffen war. Das ist mir so was von peinlich.« Tucker: »Ganz ehrlich, mir wär’s auch peinlich, wenn ich das Bett von jemandem vollgepisst hätte.«
Nun stand ich auf und ging ins Bad, weil ich das Lachen nicht mehr halten konnte. Als ich zurück ins Schlafzimmer kam, stand sie immer noch ungläubig da, starrte auf das Bett und war den Tränen nahe. Dann sah sie mich an und sagte:
»Ich kann einfach nicht glauben, dass ich gestern so viel getrunken ha b … ich muss sogar immer noch pinkeln. Wie konnte ich im Schlaf so viel pinkeln, und jetzt am Morgen hab ich immer noch was in der Blase???«
Ich wär beinahe durchgedreht und musste, scheinbar verärgert, das Zimmer verlassen und mir in die Hand beißen, um nicht laut loszulachen. Dann ging ich unter die Dusche und lachte dort noch zehn Minuten weiter.
Als ich wiederkam, hatte sie die bepissten Laken bereits abgezogen und in die Waschmaschine auf mein vollgepinkeltes Zeug gelegt, ohne es zu bemerken. Sie entschuldigte sich noch etwa hundertmal, schrieb einen Scheck für eine neue Matratze aus und verschwand, so schnell sie konnte, aus meiner Wohnung. Wie vorherzusehen war, ließ sie mir keine Telefonnummer da.
Ich hätte den Scheck fast eingerahmt, eingelöst hab ich ihn nie, weil es sogar bei mir Grenzen gibt, wenn es darum geht, andere auszubeuten. Ich hatte ihr bereits ihre Würde genommen, da brauchte ich nicht auch noch ihr Geld.
> Tucker besucht ein Eishockeyspiel
Passiert – Oktober 2002
Aufgeschrieben – November 2002
Manchmal muss sogar ich ’ ne Nacht aussetzen, und so beschloss ich, nachdem Donnerstag und Freitag schon heftig genug gewesen waren, zusammen mit Mark, einem Freund von der Highschool, der an jenem Abend gerade in der Stadt war, den Samstag in aller Ruhe rumzuhängen.
So gegen vier Uhr nachmittags tauchte er mit einem 30er-Pack Old-Style-Bier bei mir auf, den wir ziemlich schnell weggeputzt hatten. Als ich gerade überlegte, wie ich bei meinen Nachbarn noch ein paar Flaschen Bier mopsen könnte, lief ein Werbespot über ein Eishockeyteam der
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