Und kein Ende (German Edition)
und legst es auf den Wickeltisch und packst es aus“ sagte gerade meine Mutter zu ihr als ich den Raum betrat.
„Aber ich weiß nicht ob ich das alles kann“ wiederholte sie wie schon sooft monoton.
„Aber das wirst Du doch schon können“ sagte ihre Mutter mit einem gekünstelten Lächeln.
„Und dann machst Du das Fläschchen“ fuhr meine Mutter im ruhigen Ton fort.
„Ich weiß gar nicht wie viel Löffel von dem Milchpulver ich nehmen soll. Soll ich vielleicht doch nicht besser das Kind stillen. Milchpulver ist doch gar nicht so gut“ sagte sie.
„Aber Du hast doch keine Milch“ erwiderte meine Mutter.
„Aber was soll ich denn mit dem Kind machen wenn ich das Fläschchen mache“ sagte sie wie lethargisch.
„Stell Dich doch nicht so an. Man mein ja gerade Du bist ein bisschen blöd“ kreischte ihr Mutter sie an.
„Und wenn Du es nicht kannst kann Dir er ja auch helfen“ sagte sie mit Blick zu mir gerichtet.
Ich stand nur fassungslos da und wusste nicht was ich zu all dem sagen sollte.
Gegen Mittag kam denn der Hausarzt vorbei und meint nur, dass es unverantwortlich war sie aus dem Krankenhaus zu holen. Es wäre wohl das Beste sie zu einem Nervenarzt zu überweisen. Ich machte am selben Tag noch einen Termin für den nächsten Tag.
Am Abend kam dann wie versprochen die Krankenschwester noch vorbei. Mit ruhigem und sachlichem Ton erklärte sie nochmals die einzelnen Handgriffe. Genutzt hatte es wenig.
„Sie ist nur etwas müde“ gab ihre Mutter zu bedenken „Sie muss sich nur ein wenig ausruhen“
Der nächste Tag wurde nicht anders. Sie wehklagte nur, dass sie gar nicht wisse wie sie das alles schaffen sollte und ich versorgte derweilen das Kind. Als wir den Termin beim Nervenarzt hatten sprang meine Mutter als Kindermädchen ein.
„Ihre Frau hinterlässt aber einen ganz gefassten Eindruck. Das was sie mir am Telefon erzählt haben kann ich so gar nicht bestätigen. Na ja, ich verschreibe ihr einmal ein ganz leichtes Beruhigungsmittel. Das wird sich schon alles schnell wieder geben. Kommen Sie dann nächste Woche noch einmal vorbei“
Sichtlich erleichtert verließ ich mit ihr die Praxis.
„Siehst Du, das ist doch alles nicht so schlimm. Der Arzt meinte auch, dass das alles bald wieder vorbei ist“
Ich lief mit ihr durch die Stadt und wir besorgten noch ein paar Kleinigkeiten für Rebecca und ich dachte nur: „Jetzt wird alles gut“
Der Abend verlief dann auch ganz ruhig. Rebecca schlief bereits als wir nach Hause kamen. Aber am nächsten Morgen ging das Theater weiter. Ich hatte nur im Kopf, dass ich bald wieder arbeiten musste ich konnte mir nicht vorstellen wie das alles noch weitergehen sollte.
Ich war mit einem unguten Gefühl zur Arbeit gefahren. Als ich am Abend heimkam war die Wohnung überbevölkert. Das saß meine Mutter, ihre Mutter und ihre Schwägerin Elisabeth. Alle redeten auf sie ein. Sie hatte alle alarmiert kurz nach dem ich aus dem Haus gegangen war. Für die kommenden Tage wurde eine Notschicht organisiert. Ich hatte die darauf folgenden Tage einen Kurs in Heidenheim. Ich war glücklicherweise an den Abenden daheim, sonst hätte ich gar nicht gewusst wie ich das hätte mach sollen. Den Kurs ganz absagen konnte ich nicht, da ich noch in der Probezeit war. Fahrig saß ich im Unterricht und verstand nur wenig.
In derselben Woche waren wir auch noch bei dem Nervenarzt.
„Na ja, vielleicht ist es wirklich ganz gut, wenn sie mal ein wenig Erholung hat. Wenn sich das einrichten lässt, warum nicht.“
So kam es, dass die nächsten beiden Wochen Rebecca bei meinen Eltern war und sie war Zuhause bei ihrer Mutter. Ich wollte sie abends besuchen, aber das wurde mir verwährt, weil es sie dann nur an die Situation Daheim erinnert hätte und das würde nicht zur Erholung beitragen. Nein, um das Kind konnte sich ihre Mutter nicht kümmern.
„Es ist schon besser, wenn das Kind bei Deinen Eltern ist. Wir haben ja auch kein Auto. Wenn was für das Kind besorgt werden muss ist das ja ganz schlecht. Nein es ist schon besser so wie es jetzt ist“ musste ich mir als Erklärung von meiner Schwiegermutter anhören.
Meine neue Stelle in der Firma war die eines Service Technikers. Dies bedingte, dass ich auch nun damit anfangen musste Bereitschaftsdienst zu übernehmen und Kunden in ganz Deutschland betreuen musste. Das war natürlich mit mehrtägigen Reisen verbunden. Ich wusste nicht wie ich das bewerkstelligen
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