Und kein Ende (German Edition)
irgendwelche Schwierigkeiten geben würde, so wie diese jetzt. Auf den Gedanken, dass sie das alles nicht wollte wäre ich nicht gekommen. sie war ganz entsetzt, als ich sie bei meinem nächsten Besuch ernsthaft fragte, ob sie das wirklich alles wolle. Familie, Ehemann, Kind. Es dauerte nur bis zum nächsten Tag, da hatte ich ihren Arzt am Telefon. Sie war bei Ihm gewesen und hatte sich ausgeheult. Gesagt, dass sie mich liebe und auch für das Kind da sein wolle. Es geht nur momentan nicht, da sie krank ist. Der Arzt forderte mich auf sie anzurufen und ihr zu sagen, dass ich nicht daran denke sie jetzt im Stich zu lassen.
Nein, wie konnte ich auch nur so gemein sein. Ich wollte ein guter Ehemann sein. Es gibt halt eben auch schwierige Situationen im Leben und da kann man nicht einfach einen Rückzieher machen. Ich schämte mich für mein skrupelloses Verhalten. Heute, nach dem ich weiß wie alles kam, kann ich darüber nur den Kopf schütteln.
Anfang März war von der Firma aus wieder ein einwöchiger Kurs in Boston, USA angesagt. Ich wüsste nicht wie ich ohne die Hilfsbereitschaft meiner Eltern das alles geschafft hätte. Rebecca war für die Woche gut versorgt und so konnte ich mich auf den Kurs und seinen Inhalt konzentrieren. Trotzdem waren die Fliegerei, die Zeitumstellung und der Kurs in Englisch ganz schön anstrengend. Nach nur 4 Tagen ging die ganze Tour wieder zurück. Ich kam in der Frühe übernächtigt an und legte mich erst einmal schlafen. Als ich dann am späten Nachmittag aufwachte und Rebecca bei meinen Eltern abholen wollte meinte meine Mutter ich sollte mir einmal einen Abend für mich gönnen, es würde ja genügen wenn ich das Kind dann am Sonntagmorgen abholen würde.
Im Squash-Center spielte eine Band und ich wusste auch, dass ich ein paar Jungs aus der Sportabteilung dort treffen würde. Die Stimmung war ganz gut, aber bei mir konnte keine so rechte Freude aufkommen.
„Hast Du Feuer für mich?“ eine junge Frau mit blonden langen Haaren quatschte mich an. „Willst Du auch eine. Mach Dir Hobby zum Hobby“ lächelte sie.
„Ja“ sagte ich verlegen.
Sie kam aus Österreich und war zu Besuch bei ihrem Cousin.
„Ich habe Dich die ganze Zeit schon beobachtet. Du siehst traurig aus“
„Wieso“ fragte ich ausweichend.
„Ich sehe es an Deinen Augen. Möchtest Du tanzen?“ fragte die Blondine.
„Nein“
Sie ging wieder los. Als ich dann alleine am Tisch saß gesellte sie sich wieder zu mir. Sie bot mir noch mal eine Zigarette an und fragte was mit mir los sei. Ich fing an zu reden. Ich redete und redete. All meine Eindrücke aus dem letzten Jahr, der neue Beruf und die Situation Zuhause.
„Na ihr zwei, wollt ihr nicht nach Hause“ der Wirt hatte bereits die Stühle hochgestellt.
Ich hatte nicht bemerkt, dass schon seit langer Zeit die Musik nicht mehr spielte. Als ich mich umschaute war außer ihr und mir und dem Wirt niemand mehr im Lokal.
„Wie kommst Du nach Hause?“ wollte sie von mir wissen „Ich habe ein Auto dabei“ fügte sie noch hinzu.
„Ich gehe zu Fuß. Ich hab’ es nicht weit“ antwortete ich.
„Soll ich Dich nicht fahren?“ fragte sie weiter.
Ich glaubte in ihren Augen mehr zu sehen und nahm meinen ganzen Mut zusammen und sagte:
„Es würde keinen stören wenn ich Dich jetzt fragte ob Du noch mit zu mir kommen möchtest. Aber ich möchte das nicht. Es war sehr schön mich bei Dir ausquatschen zu können und dafür danke ich Dir“ und gab ihr einen Kuss auf die Wange und sagte „Tschüss“
Sie schaute nicht entsetzt und auch nicht verdutzt, sagte mir eine Telefonnummer und meinte ich könne sie anrufen wenn ich Lust hätte. Ich ging und rief nicht an.
Die Tage liefen jetzt wieder wie gewohnt. Am Morgen schon kamen die Eltern um Rebecca zu versorgen, ich ging zur Arbeit und am Abend kümmerte ich mich um das Kind das jetzt bereits fünf Monate alt war. Sex hatte ich in der Zeit keinen und auch meine Hand war zum Stillstand gekommen die sonst fleißig sich an meinem Ding zu schaffen gemacht hatte. Warum kann ich gar nicht sagen, aber irgendwie schien mein Leben erfüllt zu sein oder besser gesagt war ich abends viel zu müde um auf dumme Gedanken zu kommen. Nein, ich weiß es wirklich nicht was in mir vorging. Es war ein Donnerstag als abends um halb zehn die Türglocke ging. Es war Dieter aus der Sportabteilung. Dieter war noch nicht so sehr lange im Verein und war den meisten dadurch aufgefallen, dass er konsequent
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