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Und morgen bist Du tot

Und morgen bist Du tot

Titel: Und morgen bist Du tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter James
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fuhren eine schmale, geteerte Auffahrt entlang, vorbei an Warnschildern, die er nicht verstand.
     
    PRIVATBESITZ
    PARKEN VERBOTEN
    PICKNICKEN VERBOTEN
    ZELTEN STRENGSTENS VERBOTEN
     
    Vor ihnen lagen Hügel. Eine Kuppe wurde von einer Baumgruppe gekrönt. Links von ihnen befand sich ein großer Teich. Sie fuhren eine breite Allee entlang, an deren Rändern sich welkes Laub türmte. Der Wagen rollte langsam über eine Bodenschwelle, dann gab der Fahrer wieder Gas. Links von ihnen lag ein gepflegter Rasen mit einem hohen Fahnenmast in der Mitte. Zwei Frauen standen auf dem Gras. Eine hielt eine Metallstange in der Hand, mit der sie in Richtung eines kleinen weißen Balls ausholte. Er fragte sich, was sie da machten.
    Wieder holperte der Wagen über eine Bodenschwelle und hielt schließlich am Ende der Einfahrt vor einem gewaltigen grauen Gebäude mit einem runden Vorplatz. Rares hatte keine Ahnung von Architektur, aber für ihn sah das Haus sehr alt und prachtvoll aus.
    Davor parkten alle möglichen schicken Autos. Er fragte sich, ob dies wohl ein ganz teures Hotel sein könnte. Arbeitete Ilinca hier? Ja, entschied er, das wäre eine logische Erklärung, er würde dann ebenfalls hier arbeiten.
    Es war sehr abgelegen, aber das war egal, solange er mit Ilinca zusammen sein konnte und sie einen warmen Ort zum Schlafen und genug zu essen hatten und sich nicht vor der Polizei fürchten mussten.
    Der Mercedes bog scharf nach rechts ab, fuhr durch einen Torbogen und hielt an der Rückseite des Hauses, die weniger prächtig aussah, neben einem kleinen weißen Lieferwagen.
    »Ist Ilinca hier?«
    Cosmescu wandte sich nach hinten. »Ja, sie wartet auf dich. Du wirst rasch untersucht, und dann seht ihr euch wieder.«
    »Vielen Dank, Sie sind so freundlich zu mir.«
    Onkel Vlad Cosmescu schaute schweigend nach vorn. Grigore blickte über die Schulter und lächelte, wobei er seine Goldzähne entblößte.
    Rares drückte den Türgriff nach unten, doch nichts geschah. Er versuchte es noch einmal und spürte, wie Panik in ihm aufstieg. Onkel Vlad öffnete von außen und führte den Jungen zu einer weißen Tür.
    Dort empfing sie eine massige Frau in weißem Kittel und weißer Hose mit einem kantigen, strengen Gesicht. Ihr schwarzes Haar war kurz geschnitten und mit Gel zurückgekämmt wie das eines Mannes. Auf ihrem Namensschild stand Draguta. Sie sah ihn aus kalten Augen an, bevor ihre winzigen Lippen sich zu einem angedeuteten Lächeln verzogen. Dann sagte sie auf Rumänisch: »Willkommen, Rares. Hattest du eine gute Reise?«
    Er nickte.
    Da er von den beiden Männern flankiert wurde, blieb ihm nichts anderes übrig, als einzutreten. Der Flur war weiß gefliest wie in einem Krankenhaus. Es roch nach Desinfektionsmitteln. Auf einmal überkam ihn ein tiefes Unbehagen.
    »Ilinca? Wo ist sie?«, wollte er wissen.
    Als er den verwirrten Blick der Frau sah, wurde sein Unbehagen noch größer.
    »Sie ist hier!«, wiederholte Onkel Vlad.
    »Ich will sie jetzt sehen!«
    Auf den Straßen von Bukarest hatte Rares jahrelang nur dank seiner Gewitztheit überlebt. Er hatte gelernt, Gesichtsausdrücke zu interpretieren. Und ihm gefielen die Blicke, die die Frau und die beiden Männer wechselten, ganz und gar nicht. Er drehte sich um, duckte sich unter Cosmescus Armen hindurch und wollte davonlaufen.
    Grigore packte ihn am Kragen seiner Jeansjacke. Rares riss sich los, doch dann traf ihn ein Handkantenschlag Cosmescus im Nacken und er fiel bewusstlos zu Boden.
    Die Frau warf seinen schlanken Körper über die Schulter und trug ihn, gefolgt von den beiden Männern, den Flur entlang und durch eine Doppeltür in den kleinen Vorraum eines Operationssaals. Dort legte sie ihn auf einen stählernen Rollwagen.
    Divide Barbu, ein junger rumänischer Anästhesist, der vor fünf Jahren sein Studium in Bukarest abgeschlossen und dort dreitausend Euro im Jahr verdient hatte, erwartete ihn schon.
    Mit seinem dichten schwarzen Haar, dem Dreitagebart und dem schlanken, gebräunten Körper hätte er auch Tennisprofi oder Schauspieler sein können. Er hatte die Spritze mit Benzodiazepin aufgezogen. Ohne weitere Anweisungen injizierte er dem bewusstlosen Jungen das vorbereitende Medikament. Das würde reichen, um ihn weitere Minuten außer Gefecht zu setzen.
    Dann zogen sie den jungen Rumänen aus und legten ihm einen Venenzugang am Handgelenk, an den sie einen Tropf mit Propofol anschlossen.
    Im Nebenraum, dem eigentlichen OP, öffnete der zweite Chirurg Razvan

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