Und Nachts die Angst
Zeitpunkt eine Entdeckung befürchten muss.
Sobald das Mädchen dort ist, wo es sein soll, obliegt es dem Halter, sich um die täglichen Pflichten zu kümmern – füttern, waschen, putzen. Duke hat null Interesse an solch profanen Alltagsdingen. Nein, er holt sich seinen Kick, indem er das Mädchen – und ihren Halter – unter seine Herrschaft zwingt.
Er vergewaltigt das Mädchen immer zuerst: Die Jungfrauen sind seine Prämie.
Duke hat auch finanziell etwas davon, denn natürlich muss eine gewisse Miete bezahlt werden.
Wenn Duke zu Besuch kommen will, muss er nur anrufen, und der Halter trifft die nötigen Vorbereitungen. Perfekt.
Die ehemaligen Knastbrüder sind seine Lakaien. Die Mädchen sein Harem. So hat es jedenfalls wunderbar funktioniert, bis Randy Vanderholt alles kaputt machen musste.
Ärger durchfährt ihn. Es ist schon Tage her, dass er sich eine Begegnung mit einem der Mädchen hat erlauben können. Stattdessen muss er sich mit der Stimulierung durch die elektronische Überwachung zufriedengeben.
Duke rutscht auf seinem Stuhl herum und lässt die Aufnahme zu seiner Lieblingsstelle zurückspulen. Tillys leidenschaftslose Stimme, die auf Jackie Burkes drängende Fragen antwortet.
Er kommt zur Ruhe und lauscht Tillys nüchternen Beschreibungen. Während sie spricht, sieht er die Szene ganz genau vor sich, denn er ist dort gewesen, nicht Vanderholt. Als Tilly erzählt, wie er sie entjungfert und sie geblutet hat, schließt er die Augen und genießt die wachsende Erektion.
Normalerweise wäre jetzt der Zeitpunkt, um einem seiner kleinen Lieblinge einen Besuch abzustatten. Aber es wäre dank Randy Vanderholt ausgesprochen dumm, auch nur daran zu denken.
Tilly ist Dukes Favoritin gewesen – so zart und klein, voller feuchtem Entsetzen –, aber jetzt ist sie weg, und bis sich der Staub ein wenig gelegt hat, muss er die anderen in Ruhe lassen.
Als er sich Vanderholt in seiner Krankenzelle im warmen Bett vorstellt, springt Duke mit einem Fluch auf.
Er braucht eine Zigarette.
Im Kontrollraum stehen zu viele empfindliche und teure Geräte, um eine Verschmutzung durch den Rauch zu riskieren, daher schließt Duke die schwere Tür hinter sich, eilt durch den Flur und das Wohnzimmer in die Küche, wo seine Zigaretten liegen.
Er zündet sich eine mit einem Streichholz an und inhaliert tief. Seine Gedanken klären sich wieder, und er tritt ans Fenster, von dem aus er den Carport und den Garten sehen kann. Er mag diese Aussicht. Es gefällt ihm, hier zu stehen und zu rauchen und seinen Besitz zu überblicken. Es handelt sich um ein ziemlich großes, ungezähmtes Stück Land mit alten Eichen und harzigen Kiefern, das sich von der Straße bis zum Fluss erstreckt. Nicht selten sieht man Rehe, Waschbären, Bisamratten, manchmal sogar einen Fuchs.
Heute bewegt sich jedoch etwas anderes im Busch. Finster mustert Duke den großen roten oder braunen Kater, der durch seinen Garten schleicht. Rasch drückt er die Zigarette aus, greift nach dem Luftgewehr, spannt den Hahn und öffnet die Seitentür einen Spalt. Die Katze duckt sich tief ins Gras und nimmt einen Vogel in vielleicht zwanzig Metern Entfernung ins Visier.
Duke zielt, drückt den Abzug, und das Tier miaut schrill und verschwindet blitzartig im Gebüsch.
Angewidert wirft er das Luftgewehr zu Boden. Er hätte das Mistvieh locker mit einem vernünftigen Gewehr erschießen können, aber er kann kein Risiko eingehen. Die Vorstadt rückt immer näher an sein Land heran, und selbst hier in der Einöde scheint immer irgendein Wichtigtuer draußen herumzulaufen, um einen Zaun zu reparieren oder seinen Hund auszuführen. Außerdem ist da noch der Fluss, und Duke könnte versehentlich ein passierendes Boot treffen. Hier draußen wimmelt es doch nur so von Vollidioten, die sofort die Bullen anrufen und Anzeige erstatten.
Er hebt das Luftgewehr wieder auf, und als er es dorthin zurückstellt, wo es hingehört, rammt er es in seiner Wut auf Randy Vanderholt vielleicht ein bisschen zu fest auf den Boden.
21. Kapitel
G igi’s ist ihnen als bester Italiener in Jefferson City empfohlen worden. Das Restaurant liegt in einer kleinen, schlecht ausgeleuchteten Gasse, die man von der Hauptstraße kaum sieht, doch dank der Wegbeschreibung der Cavanaughs kommen Reeve und Dr. Lerner problemlos an. Dafür, dass es so abgelegen ist, ist der Parkplatz erstaunlich voll.
Köstliche Düfte begrüßen sie, als sie eintreten. Ein angenehmes Summen von Stimmen liegt über der
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