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...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition)

Titel: ...und plötzlich war alles ganz anders... (Kriminalromane) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olaf Borkner-Delcarlo
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einen Raubüberfall ausschließen.“ Er grinste: „Kein Ladro lässt eine solche Summe einfach beim Opfer stecken.“ Mit dem Zeigefinger zog er ein wenig das rechte Augenlied hinunter und sagte voller Stolz: „Wenigstens nicht bei uns in Italien.“
    „Gibt's sonst irgendwelche Verdachtsmomente?“, fragte Martelli nach. Er ignorierte die Geste des Italieners.
    „No..., niente! Wir gehen davon aus, dass das Motiv für diesen Mord in Deutschland zu suchen ist.“
    „Könnte es nicht sein, dass einer der Firmeninhaber oder einer der Angestellten etwas gegen den Verkauf der Firma hatte und deshalb Signore Manzo umbrachte?“
    „Ma Signor Martelli?, wo denken Sie hin, das ist doch kein Motiv für so einen brutalen Mord!“
    „Auszuschließen ist das nicht“, sagte Martelli, „Wir hatten schon Killer aus der Ukraine, die brachten Leute für weniger als hundert Mark um.“
    „No, no, das können Sie ausschließen. Auch wir haben ermittelt, aber aus der Firma kommt niemand in Frage. Wir haben zwar nicht alle Mitarbeiter abklopfen können, aber diejenigen, die auch nur entfernt dafür in Frage kommen, hatten alle ein Alibi, das haben wir genau überprüft.“
    Es passte dem Italiener nicht, dass ein deutscher Kollege offensichtlich an seinen Ermittlungsmethoden kritisierte, denn sein Gesicht verlor den feisten freundlichen Ausdruck und wechselte über zu bullig böse.
    Doch dann zeigte sich Erstaunen in den Augen von Dini. Mit offenem Mund sah er zur Treppe hinüber, die genau hinter Martellis Rücken vom ersten Stock in die Lobby hinunter führte. Die Stufen knarzten ganz vernehmlich und Martelli drehte sich um.
    „Ma..., ma..., questo è “...“, sagte der Italiener stockend und zeigte mit dem Finger auf Gabler der gerade die Treppe hinunter kam.
    „Aber Kommissario, sehen Sie doch, schauen Sie doch hin!“ Aufgeregt fuchtelte Dini mit den Händen herum.
    „Am Sonntag nach der Tat..., da hab ich diesen Mann der jetzt gerade die Treppe herunter kommt..., den habe ich hier bei uns in Vignola gesehen!“, rief Dini völlig verblüfft.
    Martelli drehte sich um und lachte: „Da müssen Sie sich täuschen Signor Dini“, sagte er, „das ist mein Kollege Gabler.“
    „Ma si..., si..., certo..., da bin ich mir ganz sicher“, erwiderte er, „der war hier in Vignola, da bin ich mir wirklich sicher!“
    Vor lauter Aufregung kam Dini ins Schnaufen.
    „Ich habe ihn gesehen, als wir den Tatort untersucht haben. Er stand genau vor dem Fenster der Gioielleria. Vor dem Aufgang zur Burg. Ich hatte mich schon gewundert, was in dieser Jahreszeit ein Fremder bei uns verloren hat!“
    Er wandte sich wieder Martelli zu und sagte aufgeregt, „so viele Deutsche kommen nicht in unsere Stadt, da fällt so ein blonder Mann schon auf. Nur Luigi, der Sohn vom Schuster, der ist auch blond. Besatzungskind wissen Sie..., aber den kenne ich. Nein, nein, mit dem würde ich ihn niemals verwechseln. Es war Ihr Kollege, den ich dort gesehen habe.“
    Gabler war zwischenzeitlich an die Herren herangetreten. Er zog sich einen etwas abgegriffenen Sessel in die Nähe des kleinen Beistelltisches. Freudestrahlend reichte er Sottotennente Dini die Hand, der angestrengt versuchte aus seinem Sessel hochzukommen.
    Ohne ein Wort zu sagen, winkte er lächelnd ab und setzte sich.
    Zu seinem Freund gewandt sagte er dann, „Was heißt denn „bemühen Sie sich nicht“ auf Italienisch?“
    Doch der machte nur eine fahrige Handbewegung und zuckte mit den Schultern.
    „Na...?, wie sieht's aus?, wann können wir diesen ungastlichen Ort wieder verlassen?“
    Martelli wollte ihm mit einem Zeichen mitteilen, dass der Italiener Deutsch verstand, aber es war bereits zu spät. Dini setzte eine beleidigte Miene auf und sagte : „E s tut mir leid, wenn es Ihnen bei uns nicht gefällt. Nun ja, das Wetter heute ist auch nicht so besonders. Als Sie das letzte Mal da waren, da war es noch warm, auch wenn's an dem Tag auch geregnet hat.“
    Irritiert sah Gabler von Martelli zu Dini und zurück: „Wie bitte?“, fragte er verwirrt und sah Dini erstaunt an.
    „Ja...“, sagte Dini, „als Sie vor drei Wochen hier waren! Warum haben Sie sich nicht bei mir gemeldet, ich hätte Ihnen sicher einige interessante Dinge zeigen können, hier im Ort.“
    „Ich...?, ich soll wo gewesen sein?“, sagte Gabler.
    Der Kommissar nickte: „Signore Dini hat dich vor drei Wochen hier in Vignola gesehen, jedenfalls ist es das, was er mir gegenüber gerade behauptet hat!“
    „Ja,

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