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Und plötzlich warst du wieder da

Und plötzlich warst du wieder da

Titel: Und plötzlich warst du wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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und dort dann meine Stunden nehme.“ Es muss ja nicht gleich morgen sein, ergänzte Nadia in Gedanken.
    „Nicht nötig. Ich habe kein Problem damit, mich darum zu kümmern.“
    Er kam noch näher. Sein forscher Blick machte sie unsicher. Bildete Lucas sich etwa ein, weil sie miteinander ausgegangen waren, könnte der Abend so enden wie ein normales Date? Dem musste sie schnellstens einen Riegel vorschieben.
    Nadia trat den Rückzug an und sagte mit fester Stimme: „Es ist spät geworden. Du musst jetzt gehen. Gute Nacht.“
    „Nicht so schnell.“
    Lucas umfasste ihr Handgelenk, ging mit ihr ins Wohnzimmer und führte sie zur Couch, sodass sie sich beide setzen mussten. „Erzähl mir doch noch ein bisschen. Was du nach dem Unfall getrieben hast zum Beispiel.“
    Dazu hatte Nadia eigentlich keine Lust. Aber wozu sollte sie jetzt eine Diskussion darüber anfangen? Dadurch bewegte sie ihn bestimmt nicht zu gehen. Schließlich entschloss Nadia sich dazu, ihm eine Kurzfassung zu präsentieren. „Ich bin aufs College gegangen, und in den Semesterferien habe ich für KCL gearbeitet.“
    „Was hast du da gemacht?“
    „Ferienprogramm für die Kreuzfahrtgäste auf Crescent Key.“
    „Das ist diese kleine Karibikinsel, die KCL gehört, nicht wahr?“ Ihre Beine berührten sich. „Und was genau hast du da gemacht?“
    „Ich habe einen Schnorchel-Kurs geleitet und Kajak-Ausflüge. Manchmal habe ich auch bloß ausgeholfen, wenn irgendwo jemand gebraucht wurde.“
    „War das dein erster Job?“
    „Ja. Daddy wollte, dass ich frühestens mit achtzehn anfange zu arbeiten.“
    „Das wolltest du selbst, glaube ich, vorher auch nicht, oder?“
    Natürlich hatte er recht. Warum hätte sie sich auch um einen Job bemühen sollen, wenn sie als Mädchen schon mehr Geld hatte, als sie ausgeben konnte? Nadias Einstellung hatte sich erst geändert, als sie und Lucas begonnen hatten, Pläne zu schmieden. Nach der Hochzeit hätten sie von seinem Einkommen allein nicht leben können. Und Nadia hatte damals ein Job in einer trendigen Boutique vorgeschwebt.
    Unversehens war Lucas näher an sie herangerückt. Sie wollte sich zurücklehnen, um ihm auszuweichen, aber zu spät. Er schlang einen Arm um sie, zog sie an sich und küsste sie.
    Es kam ihr vor, als würde sie von einer riesigen Welle erfasst und von der Brandung fortgerissen, eingetaucht in einen Strudel von Erinnerungen und heimlichen Sehnsüchten. Ihre Versuche, Lucas abzuwehren, waren halbherzig. Es war wie früher. Diesen Mann kostete es keinerlei Mühe, sie in seinen Bann zu ziehen.
    Dennoch fiel Nadia ein Unterschied auf. Seine früheren Küsse waren die eines leidenschaftlichen Jungen gewesen, in spielerischer Weise verführerisch. Jetzt küsste er hingegen wie ein Mann, der entschlossen war, jeden Widerstand zu brechen. Und wenn sie ihn nicht bald bremste, war er auf dem besten Weg, sein Ziel zu erreichen. Vom Verstand her war ihr das klar. Aber der Rest von ihr weigerte sich strikt, der Vernunft zu gehorchen.
    Einen Arm hatte er ihr um die Taille geschlungen, mit der freien Hand streichelte er ihren Rücken, den Hals, das Gesicht und hielt ihren Kopf sanft, um den Kuss zu vertiefen. Sein Duft und sein Geschmack hüllten sie ein, sodass sie sich fast benommen fühlte. Sie erbebte unter seinen Zärtlichkeiten und erschauerte am ganzen Körper. Seine zärtlichen Bisse erregten sie mindestens so sehr wie das herausfordernde Spiel seiner Zunge. Er weckte eine kaum zu bezwingende Lust in ihr.
    Gleichzeitig empfand sie wieder dieselbe Geborgenheit, die sie früher schon in seinen Armen verspürt hatte. Einen Moment lang war ihr, als wären sie nie voneinander getrennt gewesen. Wie hatte sie all das vermisst.
    Dennoch konnte sie die mahnenden Gedanken nicht ganz abschalten. Angesichts des wiedergefundenen Glücks, diesen wunderbaren Körper zu fühlen, oder der Gänsehaut, die das Kratzen seines Nachmittagsbarts verursachte, blieb jeder vernünftige Einwand machtlos. Nadias zu Fäusten geballte Hände entspannten sich wie von selbst, und sie hielt sich an seinen Schultern fest.
    Er beugte sich weiter vor und drückte sie in die Polster. Halb unter ihm liegend, spürte sie, wie unverkennbar erregt auch er war. Sie war stark versucht, sich zu vergewissern. Sie wollte es, sie wollte ihn. Mit knapper Not siegte schließlich doch die Vernunft. Es durfte nicht geschehen. Es konnte nie wieder so sein, wie es einmal gewesen war.
    Mit einer fast verzweifelten Entschlossenheit riss sie

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