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Und plötzlich warst du wieder da

Und plötzlich warst du wieder da

Titel: Und plötzlich warst du wieder da Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: EMILIE ROSE
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unvermittelt. Ihn überraschte selbst, dass er ihr plötzlich dieses Angebot machte.
    Sie sah ihn verblüfft an. „Wie bitte?“
    „Ich muss Montag früh in Singapur sein, um ein Geschäft abzuschließen. Der Geschäftspartner dort ist noch einer von diesen verbohrten Konservativen, die glauben, Frauen hätten im Beruf nichts zu suchen. Deshalb muss ich Sandi unterstützen.“
    Nadia schüttelte den Kopf und blickte in ihr Sektglas. „Es geht nicht.“
    „Wieso? Für ein paar Tage kannst du deine Spendenkampagne für die Bücherei doch auch am Laptop erledigen.“
    Sie zögerte. Dann verzog sie das Gesicht und erklärte: „Es geht wegen Dads blödsinnigem Testament nicht. Ich bin ein Jahr lang an diese Stadt und an die Wohnung hier gebunden.“
    „Und wenn du dich nicht daran hältst?“
    „Das habe dir schon erklärt. Dann verwirke nicht nur ich mein Erbe, sondern wir alle verlieren es. Jeder von uns, Rand, Mitch und ich haben über ein volles Jahr eine Aufgabe gestellt bekommen. Wenn einer von uns sie nicht erfüllt, geht das gesamte Firmen- und das Familienvermögen für einen symbolischen Dollar an die Konkurrenz. Rand und Mitch sind auf einem guten Wege, ihren Teil zu erledigen. Alles rechnet damit, dass ich diejenige bin, die es vermasselt. Aber das darf auf keinen Fall passieren.“
    Lucas horchte auf. Dass KCL ihm auf diese bizarre Weise durch die Lappen gehen könnte, hatte er nicht erwartet. „Was denn für ein Konkurrent?“, hakte er nach, wobei er sich Mühe gab, nicht allzu neugierig zu wirken.
    Nadia schob sich nun doch ein Stück Schokokuchen in den Mund. „Es ist so ein Quatsch!“, klagte sie, ohne auf seine Frage einzugehen. „Er schreibt mir vor, wann ich zu Hause – also nebenan in seiner Wohnung – sein muss. Er gibt mir ein Taschengeld, trennt mich von meinen Freunden. Wollte er mich noch einmal richtig erziehen? Ich bin doch keine dreizehn mehr.“
    „Ja, das ist schon extrem.“ Aber nicht untypisch für Everett Kincaid, dachte Lucas. „Welchen Konkurrenten meintest du?“, versuchte er es noch einmal. Er musste erfahren, wer ihm KCL möglicherweise vor der Nase wegschnappen konnte.
    Nadia streckte lächelnd die Hand nach ihm aus und streichelte ihm die Wange. „Lass uns nicht mehr über meinen Vater reden. Es war so schön vorhin. Und es würde mir helfen, den ganzen Unsinn mit diesem Testament zu vergessen.“
    Sie ließ die Hand über seinen Hals, die Schulter und die Brust gleiten. Er hätte nur zu gern eine Antwort auf seine Frage gehabt, spürte aber, wie ihre Zärtlichkeiten sein Feuer wieder entfachten. Wie kam es nur, dass sie wie keine andere Frau solche Gefühle in ihm auslöste? Er konnte ihr einfach nicht widerstehen. Sanft nahm er ihre Hand, küsste sie, nahm die Fingerspitzen eine nach der anderen in den Mund und liebkoste sie mit der Zunge.
    „Wenn du schon nicht mit mir kommen kannst, schenk mir wenigstens die Zeit bis Sonntagabend.“
    „Aber die Spenden für die Bücherei …“, wandte sie ein.
    „Wie willst du das eigentlich aufziehen?“, erkundigte er sich und hoffte, sein übermächtiges Verlangen noch eine Zeitlang im Zaum halten zu können.
    „Ich plane eine Versteigerung. Dafür brauche ich geeignete Objekte, die ich die Woche über organisieren will. Und dann muss dafür natürlich noch die Werbetrommel gerührt werden.“
    „Wenn du die Zeit bis Sonntagabend mit mir verbringst, gebe ich dir, bevor ich abfliege, eine Liste von Firmen und Geschäftsleuten in Dallas, die bestimmt gern etwas springen lassen.“
    Nadia lächelte verführerisch und fragte zweideutig: „Bist du sicher, dass sich das für mich lohnt?“
    Was meinte sie damit, ihre Spenden oder noch etwas anderes? Garantiert beides, dachte Lucas amüsiert. „Ich kann dir alles besorgen, was du brauchst. Es werden keine Wünsche offen bleiben“, erwiderte er ebenso zweideutig.
    Nadias Mundwinkel zuckten. Sie lächelte vielsagend und warf ihm einen übermütigen Blick zu. „Na gut, ich nehme dich beim Wort. Da fällt mir ein: Ich kann Rand und Mitch fragen. Die würden sicherlich auch eine Kreuzfahrt dazugeben … Das heißt, wenn uns die Reederei dann noch gehört.“
    Lucas’ Taktik funktionierte. Das Reden hatte sie beide abgelenkt, und ihr Gespräch war wieder bei dem Thema angelangt, das er gern vertiefen wollte. „KCL für einen Dollar – unglaublich! Ich möchte wirklich mal wissen, wem dein Vater dieses Schnäppchen zugedacht hat.“
    „Mardi Gras Cruising“, antwortete

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