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Und plotzlich ist es Gluck

Und plotzlich ist es Gluck

Titel: Und plotzlich ist es Gluck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Geraghty Ciara
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Danach werde ich nie wieder etwas für dich tun, versprochen.«
    Ein Haus mit Garten und Büro unter dem Dach. Ich kämpfe gegen die Versuchung an. »Du hättest ihr auch einfach nur eine Rassel kaufen können.«
    »Oh, eine Rassel hab ich auch mitgebracht.« Er greift nach einer riesigen Plastiktüte. »Hätte ich fast vergessen.«
    In der Tüte sind mindestens zwanzig Rasseln, gut zehn weiche Stoffbücher, vier Teddybären und zwei Baby-Mobiles.
    Er deutet auf eines davon. »Das ist für das Gitterbettchen, das ich gekauft habe. Ich habe George gebeten, es in deinem Zimmer aufzubauen. Für eure Besuche bei uns.«
    Ich halte den Kopf gesenkt und starre angestrengt in die Tüte, wo das Knallrot, Gelb, Grün und Blau der Spielsachen zu einem zähflüssigen bunten Klumpen verschmilzt.
    »Du meine Güte, Scarlett, weinst du etwa? Maureen reißt mir den Kopf ab, wenn sie hört, dass ich dich zum Weinen gebracht habe.«
    Ich schüttle den Kopf, wage es aber nicht, etwas zu sagen.
    »Keine Sorge, Declan, heute ist der dritte Tag nach der Geburt, da ist Heulen hormonbedingt angesagt.«
    Ich hebe den Kopf und lächle Filly durch den Tränenschleier hindurch an. Sie hält ein aufgeschlagenes Buch mit
dem Titel Handbuch für die Frühchen-Patentante in der einen und eine Plastiktüte mit pikanten Blätterteigteilchen (für sich selbst), einem Glas Marmite und einem Glas Zitronenaufstrich (für mich) in der anderen.
    »Ich habe auch Mohnsemmeln dabei«, sagt sie und hebt die Tüte mit dem Proviant. »Ich beschmiere dir gleich eine mit Marmite und Zitronenaufstrich, ja?«
    Ich nicke, obwohl ich mir nichts Ekelhafteres vorstellen kann als Marmite und Zitronenaufstrich. Was habe ich mir nur dabei gedacht?
    Sie lässt sich auf der Bettkante nieder, ein einigermaßen schwieriges Unterfangen, wenn man einen Tüllunterrock unter dem Mini trägt. Er ist farblich auf ihre Haare abgestimmt, die heute leuchtend orange sind. Mit ihrem grünen Top und den weißen Beinen sieht sie aus wie eine lebende irische Flagge.
    »Ich hab dir auch ein paar Wegwerfunterhosen mitgebracht«, sagt sie und pfeffert die Packung aufs Bett.
    »Äh, danke, Filly.« Ich lasse sie sogleich unter der Decke verschwinden.
    »Deine Vagina ist doch bestimmt noch ziemlich lädiert, oder?«
    »Nun … Ja, ich schätze, lädiert ist der richtige Ausdruck. «
    »Und diese Unterhosen kannst du einfach in den Mülleimer werfen, wenn du damit durch bist. Praktisch, oder?«
    »Du hast dir die Haare gefärbt«, stelle ich fest, weil ich keine Lust mehr habe, über meine lädierte Vagina und Wegwerfunterhosen zu reden. »Sieht toll aus.«
    »Ich hatte sie nur für Sofias Hochzeit pink gefärbt«, sagt sie und bietet Declan eines ihrer fünf Blätterteigteilchen an. »Und nach allem, was an dem Tag vorgefallen ist, kam es mir irgendwie falsch vor, weiter so herumzulaufen.«

    Zum ersten Mal denke ich an das Desaster, das Sofia Marzonis Hochzeit hätte werden sollen. Ich grinse, dann pruste ich los.
    Filly sieht zu Declan. »Das sind die Hormone«, erklärt sie. »Die Stimmungskurve kann in beide Richtungen ausschlagen. «
    Declan nickt und erhebt sich. Er ist kein großer Fan von Unterhaltungen über Frauenkram, wie er es nennt.
    »Ich gehe Kaffee holen«, verkündet er und ist verschwunden, noch ehe wir reagieren können.
    »Also«, sage ich. »Was war so los in letzter Zeit?«
    »Eine Menge.« Filly greift zu ihrem dritten Blätterteigteilchen, aber sie wird schon bedeutend langsamer und hat sichtlich Zweifel, ob sie das vierte noch schaffen wird. »Nachdem Sofia und Hailey ihr Coming Out hatten …« – sie legt eine Kunstpause ein, um der Dramatik willen – »gab es ein großes Tête-à-tête mit Valentino Marzoni in der Sakristei.«
    »Mit viel Gebrüll, nehme ich an?«
    »Eigentlich nicht, aber dafür hörte man irgendwann ein lautes Klirren.«
    »Hat Valentino mit irgendetwas um sich geworfen?«
    »Nein, aber Hailey dachte, er würde es tun, also wollte sie vorsichtshalber den Dekanter mit dem Altarwein aus der Gefahrenzone schaffen, und dabei hat sie ihn fallen lassen.«
    »Das war das Klirren?«
    »Ja«, sagt Filly, »aber das wussten wir damals noch nicht. Also haben Angelo, Alessandro und Augusto gewissermaßen die Sakristei gestürmt. Du weißt doch, wie sehr diese Jungs es lieben, sich zu prügeln …« Sie sieht mich an, und ich nicke, damit sie weitererzählt. »Sie waren gute zwanzig Minuten da drin. Ich habe nicht viel gehört, nur
gedämpftes Stimmengewirr

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