Und ubrigens noch was
Hyperantriebs-Pyrotechnik-Show aus dem realen Raum zu verabschieden. Gerade war er noch da, im nächsten Zisch-Popp-Peng war er verschwunden, und es blieb nur noch eine Plasmawolke aus Auspuff im Kielwasser zurück, die sich dann auch schnell auflöste.
»Ahhh«, sagte die Menge im Chor.
Zaphod nutzte seinen angeborenen Sinn für Dramatik und kletterte auf den Sockel der Statue.
»Die Vogonen wurden besiegt«, rief er aus der Krümmung von John Waynes Arm. »Thor hat uns gerettet.«
»Thor hat uns gerettet?«, fragte Hillman verwirrt. »Welcher Thor? Der tote Thor, der spurlos verschwunden ist?«
Zaphod warf ihm einen Blick zu, mit dem er Hillman fragte, wie blöd er eigentlich war, und wenn Zaphod Beeblebrox jemanden für blöd hielt, folgte daraus, dass diese Person noch blöder sein musste als Zaphod selbst, was wirklich verdammt blöd war, aber wahrscheinlich auch zu blöd, um den Blick zu verstehen oder deswegen beleidigt zu sein, falls er ihn doch verstanden hatte.
Hillman war nicht blöd, sondern nur für einen Moment weggetreten gewesen, und der Moment war vorbei.
»Natürlich!«, rief er, wobei seine Stimme immer höher wurde und am Ende in einem Quieken endete: »Thor hat uns gerettet.«
Zaphod sah ihn an. »Ja. Wurde auch Zeit. Thor hat uns alle gerettet.«
Hillman stieg auf den Sockel. »Und wenn wir ihn brauchen, wird er zurückkehren.«
»Jetzt hast duâs begriffen«, sagte Zaphod.
»Thor, der Herr, wird nur über mich zu seinen Anhängern in Kontakt treten!«
»Das kann ich so ziemlich garantieren. Alles, was Hillers sagt, entspricht dem, was Thor, der uns gerettet hat, euch gebietet.«
»Und was ist, wenn wir seine Gebote nicht befolgen?«, fragte Aseed.
Zaphod runzelte die Stirn und blies die Wangen auf, als ob das ein völlig abwegiger Gedanke wäre. »Dann wäre Thor sehr unglücklich. Und sein Hammer auch.«
Hillman sah die Menge mit zusammengekniffenen Augen an und wagte kaum zu hoffen, dass irgendjemand sein improvisiertes Religio-Geschwätz schluckte. Ãberrascht stellte er fest, dass nicht eine einzige Garten- oder Haushaltsklinge auf ihn zukam. Aseed hatte die Hand zwar wieder im Käseeimer, aber selbst er zögerte und überlegte noch.
Sie werden mich nicht umbringen, erkannte Hillman. »Gott sei Dank.«
»Nicht Gott«, sagte Zaphod spitz. »Thor sei Dank.«
Hillman lächelte und kam zum groÃen Finale.
»Nano hat nach einem Opfer verlangt«, sagte er auf dem Sockel balancierend. »Nano hat nach einem Märtyrer verlangt, verdammich â¦Â«
Das Wort »verdammich« wurde später in den Videoaufzeichnungen seiner kurzen Rede durch einen Piepton ersetzt, denn nachdem Hillman sich als Märtyrer geopfert
hatte, wurde allem, was er im Laufe seines ersten Lebens gesagt hatte, plötzlich unendlich viel Bedeutung und Weisheit zugemessen.
Das Nächste, was Hillman sagte, war: »Hurrkkkaarrrshhhhhhhh«, wobei das »shhhhhhhh« am Ende auch von entweichenden Gasen erzeugt worden sein könnte, denn in diesem Moment trudelte ein kegelförmiges Stück Torpedotrümmer, das Thor offenbar übersehen hatte, vom Himmel herab auf die John-Wayne-Statue, streifte sie kurz am Dez, wodurch sich das Schraubgewinde an der Hüfte der zweiteiligen Skulptur löste und der linke Handschuh im Uhrzeigersinn in Bewegung gesetzt wurde und Hillman mit einem Handkantenschlag traf, der ihn buchstäblich in zwei Teile zerschnitt.
»Ach, Kacke«, grunzte Hillman, gefolgt von den drei letzten Worten seiner gegenwärtigen Lebensspanne. »Ich komme, Nano.«
Die Historiker löschten die ersten Worte, den Rest behielten sie bei, worauf diese so oft falsch interpretiert wurden, dass erst fünfzehntausend Jahre später durch den Schreibfehler eines Drittklässlers rein zufällig ihre eigentliche Bedeutung ans Tageslicht kam.
12
E s gibt keine Happy Ends. In jeder Kultur gibt es mindestens einen Leitsatz, der diese Aussage bestätigt, im ganzen Universum hingegen gibt es nicht einen einzigen Grabstein, auf dem steht: »Er liebte alles an seinem Leben, besonders den Tod am Ende«. Rollit Klet, der frühere unabhängige Dentrassi-Filmregisseur, der dann als Koch berühmt wurde, sagte in seinen Memoiren Fisch oder Film â Den ersten Schnitt mache ich!: »Das, was Sie für ein Happy End halten, ist
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