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Und wenn wir fliehen (German Edition)

Und wenn wir fliehen (German Edition)

Titel: Und wenn wir fliehen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Crewe
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Schoß, den Fahrersitz, während der Rest von uns sich durch die niedrigsten der Schneeverwehungen auf den Weg zu dem Gebäude machte. Ich versuchte, möglichst nicht daran zu denken, was sich vielleicht unter dem Schnee verbergen könnte.
    Hinter den Fenstern und Türen war nichts zu erkennen. Als wir näher kamen, sah ich, dass sie verbarrikadiert worden waren, Schränke und Raumteiler vor die Fenster geschoben, das Glas an den Stellen, wo es angefangen hatte zu springen, kreuz und quer mit Brettern vernagelt.
    Es war jemand dort drin gewesen. Jemand, der auf keinen Fall wollte, dass irgendwer sonst hineingelangte. Und es schien, als hätten sie damit Erfolg gehabt.
    Und das bedeutete, sie konnten vielleicht immer noch da drin sein.
    Justin lief zum nächstgelegenen Eingang und zerrte an den Türgriffen. Sie bewegten sich nicht. Er schlug mit der Faust auf das Holz. »Hey!«, rief er. »Aufmachen!«
    Ich rannte zur nächsten Tür und trommelte dagegen. »Bitte!«, rief ich. »Wir haben etwas, das der Stadt helfen kann. Wir müssen bloß mit jemandem reden!«
    Nur Schweigen als Antwort. Ich wartete einen Moment und hämmerte wieder auf die Tür ein.
    »Sieh dir doch an, wie die sich nach außen abgeschottet haben«, sagte Gav. »Die scheren sich kein bisschen mehr um die Stadt.«
    »Dann gehen wir eben mit Gewalt rein und zwingen sie, uns zu helfen«, meinte Justin.
    »Nein«, sagte ich und wandte mich um. »Wir geben ihnen Zeit, und wenn niemand …«
    Da versagte meine Stimme. Mir stockte der Atem.
    Gav hatte einen seiner Handschuhe ausgezogen und den Ärmel seiner Jacke hochgeschoben. Er sah mit finsterem Blick zu dem Gebäude … ich war mir nicht einmal sicher, ob er überhaupt merkte, was seine Hand da gerade machte.
    Er kratzte sich an der Innenseite seines Unterarms, so fest, dass seine helle Haut sich ganz rot verfärbte.

Einundzwanzig
    »Schon gut«, versicherte er. »Es ist nichts, Kae.«
    Als er meinen Gesichtsausdruck sah, hörten seine Finger sofort auf zu kratzen, und er lächelte mich mit seinem typischen Alles-klar-Lächeln an. Doch noch während er die Worte aussprach, verzog sich sein Mund und seine Hand ballte sich zur Faust. Da wusste ich es. Das Jucken hatte nicht aufgehört.
    »Verdammt!«, rief Justin und wich zurück.
    »Es ist nichts «, wiederholte Gav. Er zog seinen Handschuh wieder an und steckte schnell die Hände in die Taschen. »Aber wenn wir weiter so rumschreien, erregen wir bloß unnötig Aufmerksamkeit.«
    Aufmerksamkeit hatten wir wahrscheinlich schon mit dem Truck erregt. Ich beschränkte meine Gedanken auf dieses Problem und blendete meine Angst aus. »Wir müssen uns einen Platz suchen, wo wir bleiben können«, sagte ich. »Sieht aus, als könnte es ein paar Tage dauern, jemanden ausfindig zu machen.«
    Leo sah mich an, begann aber keine Diskussion. »Ein Haus mit vielen Wohnungen wäre gut«, antwortete er. »Mehr Türen zwischen uns und der Straße.«
    »Wir brauchen vor allem einen Kamin«, betonte Gav.
    »Es gibt auch Wohnungen mit Kaminen«, erwiderte ich. »Mit richtigen, nicht bloß Gas. Als wir noch hier wohnten, haben wir ein paarmal einen Freund von Dad besucht, der hatte so einen.«
    Wir gingen alle zurück zum Truck. Als wir dort ankamen, blieb Justin jedoch plötzlich auf dem Gehweg stehen.
    »Mit ihm zusammen steig ich nicht ein«, verkündete er den Blick auf Gav gerichtet.
    »Gut«, sagte ich. »Dann kannst du ja zu Fuß gehen.«
    »Was hat denn der Kleine?«, erkundigte sich Tobias, als wir einstiegen. Ich setzte mich hinten neben Gav, während Leo meinen Platz vorne einnahm. Ich wartete noch kurz, bevor ich die Tür zumachte, aber Justin rührte sich nicht von der Stelle. Tobias sah fragend zu mir nach hinten und ich wusste nicht, was ich ihm antworten sollte.
    Und dann war es plötzlich nicht mehr nötig, weil Gav nach vorn zuckte, nieste, und noch einmal nieste.
    Tobias wurde kreidebleich und Leo zuckte zusammen. Gavs Augen wurden mit einem Schlag so weit und angsterfüllt, dass er eher wie ein kleiner Junge aussah, der seine Eltern brauchte, als wie ein Kerl, der schon einmal eine komplette Stadt mobilisiert hatte, um sie zu retten.
    »Scheiße«, sagte er. »Tut mir leid, tut mir leid.« Er fummelte an seinem Schal herum, den er unterhalb des Kinns um den Hals geschlungen hatte. Als ich ihm helfen wollte, begannen seine Hände zu zittern, und er riss den Arm gerade noch rechtzeitig in die Höhe, um eine Hustensalve abzufangen. Kaum hatte der Husten

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