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Und wieder Carmel

Und wieder Carmel

Titel: Und wieder Carmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellen May
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Webber
trat heraus. „Die OP ist gut verlaufen, keine Komplikationen. Die Scherbe hat
keine lebenswichtigen Organe getroffen, wir konnten sie ohne Schwierigkeiten
entfernen. Seinen rechten Arm haben wir geschient und die Blutung an seinem
Kopf gestillt. Zurzeit ist er im Aufwachraum.“
„Können wir zu ihm?“, fragte Victoria aufgeregt.
„Natürlich, Schwester Barbara bringt sie gleich hin.“
Victoria und Paul umarmten sich erleichtert, standen auf und folgten der
Krankenschwester, die mit Dr. Webber aus dem OP gekommen war.
Plötzlich kamen Scott und Amy ins Wartezimmer gestürmt.
„Was ist passiert? Wir haben die Sirenen gehört und dann den Abschlepper
gesehen“, rief Amy aufgeregt. „Ich hab auf der Wache angerufen, weil Anna nicht
wiederkam.“
„Oh Amy, das Fahrrad?“, fiel es mir schlagartig ein.
„Das hab ich gefunden und heimgebracht, mach dir keine Sorgen. Ich dachte echt,
dir wäre was passiert.“
„Mir fehlt nichts. Aber Alex ist verletzt.“
Ich erzählte Amy und Scott, der auf dem Weg zu Alex gewesen war und den Amy am
Straßenrand abgefangen hatte, was sich zugetragen hatte. Zu meinen Worten
zeigten sich mir die Bilder des Geschehens und mich überkam das starke Gefühl,
weinen zu müssen. Ich schluckte und mein Hals schnürte sich mehr und mehr zu.
„Entschuldigt bitte“, ich sprang auf, lief aus dem Warteraum durch die Tür nach
draußen. Vor dem Parkplatz bleib ich stehen, lehnte mich mit dem Rücken gegen
eine Hinweistafel, schloss die Augen, hielt mir die Hände vors Gesicht und
weinte. Ich rutschte am Schild hinunter in die Hocke und schluchzte.
„Hey“, hörte ich Scott leise sagen.
„Hey“, ich wischte mir schnell die Tränen aus dem Gesicht und versuchte, Scott
anzulächeln.
„Was ist mit dir?“
„Nichts, ich wollte nur kurz frische Luft schnappen, das war ganz schön heftig,
heute.“
„Du hast Alex gerettet, sagt Sheriff Larson.“
„Ich hab nur Erste Hilfe geleistet, wie es jeder andere auch getan hätte.“
„Und warum weinst du dann? Es geht Alex doch wieder gut. Oder hast du auch was
abbekommen? Steh mal auf!“, Scott zerrte mich hoch und umrundete mich suchend.
„Ist das Blut?“
„Ja, von Alex. Mir fehlt nichts“, beteuerte ich.
„Warum heulst du dann?“, fragte Scott.
„Es war so schrecklich ...“, begann ich und hielt mir die Hände vors Gesicht,
„der Aufprall, das Geräusch und dann das viele Blut, ich ...“, mir liefen
erneut Tränen über die Wangen. Ich wusste, dass Scott nicht die beste Schulter
zum Ausweinen war, aber er war da und er hatte gefragt. Mit zittrigen Knien
stand ich vor ihm und schluchzte. Scott nahm mich in den Arm und hielt mich
eine Weile fest an sich gedrückt. Dann sagte er: „Das wird schon wieder,
Kleines.“ Er zog ein Stofftaschentuch aus seiner Hosentasche und reichte es
mir. Ich trocknete meine Tränen und schnäuzte kräftig aus. „Komm, ich bring dich
heim.“ Scott nahm meine Hand und führte mich zurück in den Warteraum, wo Amy,
Glen und Paul immer noch warteten. Victoria tigerte nervös im Raum auf und ab.
Als sie mich erblickte, kam sie mit offenen Armen auf mich zu und umarmte mich
herzlich. „Hab vielen Dank für die Rettung unseres Sohnes, Anna.“
„Das war doch selbstverständlich“, antwortete ich und erwiderte ihre Umarmung.
„Er ist zwar noch nicht aufgewacht, aber alles spricht für eine schnelle
Genesung.“
„Das freut mich Victoria, ich bin froh, dass ich helfen konnte.“
Paul reichte mir seine Hand, umschloss die meine in seinen und sagte mit einer
Verbeugung: „Ich danke dir, unsere ganze Familie dankt dir.“
    Am nächsten Tag besuchten Amy und ich Alex im
Krankenhaus. Vor der Tür zu seinem Zimmer schlug mir das Herz bis zum Hals. Amy klopfte an.
 „Herein“, kam aus dem Inneren als Antwort.
Wir betraten das Zimmer. Scott saß auf einem Stuhl neben dem Krankenbett.
„Hey Kleines, komm rein“, rief er.
Schüchtern betrat ich den Raum und erblickte Alex, der mich anlächelte. Seine
Kopfwunde war nur mit einem großen Pflaster bedeckt, sein Arm lag wie erwartet
in Gips. Eine Bettdecke umhüllte seinen Oberkörper und hielt seine Verletzung
im Verborgenen.
„Hallo“, sagte ich verlegen.
„Hallo“, antwortete Alex freundlich.
Amy, weniger zurückhaltend, ging zu Alex hinüber und umarmte ihn.
„Wie geht’s dir?“, fragte sie.
„Ganz gut“, erklärte Alex.
„Hast du Schmerzen?“
„Nein, ich bekomme hier 1 A Drogen und bin schmerzbefreit“, scherzte er.
„Ich hau dann mal

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