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Und wieder Carmel

Und wieder Carmel

Titel: Und wieder Carmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hellen May
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dabei?“
„Ja, das hört sich alles lecker an. Ähm, ich nehme den Salat und das
Lachsgericht.“
„Kein Dessert?“, fragte Alex.
„Vielleicht später.“
„Ok, für mich das Gleiche bitte.“
„Ein Getränk zum Essen? Wir haben fruchtige Cocktails, zum Beispiel Mango
Zitrone, Erdbeere oder Bananadream , auch
alkoholfrei.“
„Einen Erdbeercocktail bitte für mich“, bestellte ich.
„Ich nehme Mango-Zitrone.“
„Vielen Dank.“ Jill lächelte und entfernte sich.
Ich verschränkte meine Hände nervös unter dem Tisch und sah mich um.
„Und, ist Carmel so, wie du es dir vorgestellt hast?“, fragte Alex und spielte
mit der hübsch gefalteten Serviette, die vor ihm auf dem Tisch lag.
„Nein, nicht mal annähernd.“
„Nicht? Was hattest du dir denn vorgestellt“, fragte er überrascht.
„Im Grunde wie in Deutschland nur, dass ihr Englisch sprecht.“
„Und? Das trifft nicht zu?“
„Nein. Hier ist alles wie im Film.“
„Wie im Film?“
„Ja, so wie ich es aus den amerikanischen Serien und Filmen kenne.“
„Und warum waren deine Vorstellungen anders, wenn du doch schon wusstest, wie
es hier in den Staaten ist?“
“Ich konnte mir nie vorstellen, dass ihr wirklich so seid und es hier wirklich
so aussieht. Es war doch meine Fernsehwelt, so etwas gibt es doch in nicht in
echt.“
Alex lachte. „Bist du enttäuscht?“
„Nein, ganz im Gegenteil, ich bin überwältigt. Ich lebe in meiner Traumwelt.“
Jill brachte die bunten Cocktails und sagte: „Zum Wohl.“
Alex nahm sein Glas und sagte: „Auf dich Anna, meine Heldin.“ Ich lächelte ihn
verlegen an und sah in seine dunklen funkelnden Augen. Er meint das ernst ,
dachte ich. Alex stieß sein Glas klangvoll gegen das Meine und ich nahm einen
kleinen Schluck des fruchtigen, wohlschmeckenden Drinks.
„Was machst du, wenn du wieder in Deutschland bist?“, überraschte mich Alex.
„Oh, ich, ja ...“, stotterte ich verwirrt, denn daran wollte ich nun überhaupt
nicht denken. „Ich werde mein Abitur zu Ende machen und hoffe auf einen
Ausbildungsplatz zur Reiseverkehrskauffrau.“
„Das klingt interessant, was genau macht eine Reiseverkehrskauffrau?“
„Reiseverkehrskaufleute organisieren und vermitteln Reisen. Sie beraten und
informieren ihre Kunden über Reiseziele und Verkehrsverbindungen. Für
Touristikunternehmen stellen sie Baustein- und Komplettangebote zusammen“, gab
ich den Text wieder, den ich so oft in Hamburg an den Berufsinformationstagen
in einer der Broschüren gelesen hatte. „Was ist mit dir, wie geht’s bei dir
nach der High-School weiter?“
„Ich werde aufs College gehen und dann mal sehen, ein Architekturstudium wäre
meine erste Wahl.“
„Warum gerade Architektur?“
„Mir gefällt es, wie sich alles zusammenfügt. Etwas zu entwerfen, es zu bauen,
das fasziniert mich.“
Jill brachte uns den Salat als Vorspeise.
„Ach Jill, könntest du ein Foto von uns machen?“, bat ich sie und reichte ihr
mit zittrigen Händen meine Kamera. Ich linste verlegen zu Alex und hoffte, er
würde mir diesen Wunsch nicht abschlagen oder mit seinen üblichen unerwarteten
Kommentaren mein lang ersehntes Foto von ihm verhindern.
„Sehr gern“, antwortete Jill und stellte sich zwei Schritte von unserem Tisch
für ein Foto auf. Alex beugte sich unerwarteterweise zu mir hinüber und wir grinsten in die Kamera. Jill schoss zwei Fotos und beide
Male stach mir der Blitz in die Augen. Das war mir aber egal, denn endlich
hatte ich ein Foto von ihm.
„Guten Appetit“, sagte Alex.
„Dir auch.“
Alex und ich begannen, die Vorspeise zu essen. Die Sonne spiegelte sich im
Wasser und färbte Meer und Himmel leuchtend rot.
„Ist es schwer für dich, so weit von zu Hause?“, fragte Alex mich weiter aus.
„Nein, nicht sonderlich. Ich vermisse meine Eltern, aber die Larsons und Amy
sind eine tolle Ersatzfamilie.“
„Ich glaube auch, die Larsons sind sehr nette Leute.“
„Die meisten hier sind sehr nett.“
„Die meisten?“
„Ich glaube, Rita-Sue ist kein Fan von mir.“
Alex lachte. „Nein, Rita-Sue nicht. Wie nennt sie Dich noch immer? Die
Deutsche?“
„Ja, ich bin nur die Deutsche. Und Scott nennt mich Kleines.“
„Er kann dich gut leiden. Dein Typ ist er aber nicht, richtig?“
„Nein. Er ist nett, keine Frage …“
„Aber nicht der Hellste sag es ruhig.“
„Richtig. Wie könnt ihr da befreundet sein?“
„Wieso nicht? Wir spielen zusammen Basketball, schrauben an Autos rum und mit
ihm hat man immer Spaß.“
„Wenn man es so

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