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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Brandgefahr.«
    »Verdammt«, knurrte Hanken und steckte die Zigaretten wieder ein. »Sie waren im Chequers, das stimmt«, fuhr er zu Lynley gewandt fort. »Ich hab mit der Bedienung gesprochen, einer gewissen Margery, die sich sofort an die beiden erinnerte. Unser Freund Upman kreuzt anscheinend des öfteren mit Damen im Chequers auf, und dann will er immer von Margery bedient werden. Sie sagt, er mag sie. Und gibt Trinkgelder wie ein Amerikaner. Dieser Idiot.«
    »Und wo ist die Lüge?« fragte Lynley. »Haben sie ein Zimmer genommen?«
    »Nein, nein. Sie sind gegangen, genau wie Upman uns erzählt hat. Er hat uns allerdings nicht erzählt, wohin sie hinterher gegangen sind.« Hanken lächelte dünn, unverhohlen erfreut, dem Anwalt auf die Schliche gekommen zu sein. »Nach dem Abendessen sind sie in die Casa Upman gefahren«, fuhr er triumphierend fort, »wo Miss Maiden zu längerem Besuch verweilte.«
    Hanken kam in Fahrt. Da er gelernt hatte, einem Anwalt niemals von vornherein zu glauben, hatte er nach dem kleinen Schwatz mit Margery noch ein bißchen weiter herumgeschnüffelt. Ein Abstecher in das Viertel, in dem der Anwalt wohnte, hatte ausgereicht, um der Wahrheit auf den Grund zu kommen. Upman und Nicola Maiden waren gegen Viertel vor zwölf vor dem Haus des Anwalts vorgefahren, beobachtet von einem Nachbarn, der um diese Zeit seinen Hund noch einmal Gassi geführt hatte. Und die überaus zärtliche Art, wie sie miteinander umgegangen waren, ließ keinen Zweifel daran, daß zwischen ihnen einiges mehr lief als eine rein berufliche Beziehung, wie Upman es dargestellt hatte.
    »Haben sich nach allen Regeln der Kunst abgeknutscht«, erklärte Hanken. »Der reinste Mundhöhlenforscher, unser guter Will.«
    »Aha.« Lynley öffnete den Beutel, den er vor sich auf dem Faß stehen hatte, und nahm den Inhalt heraus. »Und wissen wir mit Sicherheit, daß die Frau Nicola Maiden war? Kann es nicht die geschiedene Freundin gewesen sein? Diese Joyce? So hieß sie doch?«
    »O nein, es war eindeutig Nicola Maiden«, versicherte Hanken.
    »Als sie ging – am nächsten Morgen um halb fünf-, war der Nachbar nebenan gerade beim Pinkeln. Als er die Stimmen hörte, hat er zum Fenster rausgeschaut und hat sie im Licht der Innenbeleuchtung von Upmans Wagen gesehen. Also –« Und er zog ein zweitesmal seine Zigaretten heraus – »was werden die da oben wohl fünf Stunden lang getrieben haben?«
    »Hier drinnen nicht, Sir«, sagte Mott prompt.
    »Scheiße«, knurrte Hanken, und steckte die Zigaretten wieder ein.
    »Mir scheint, wir sollten uns noch einmal mit Mr. Upman unterhalten«, meinte Lynley.
    Hankens Miene verriet, daß er es kaum erwarten konnte.
    Danach faßte Lynley kurz zusammen, was er von Nkata und Havers aus London erfahren hatte, und sagte zum Schluß nachdenklich: »Aber hier in Derbyshire scheint keiner zu wissen, daß Nicola Maiden nicht die Absicht hatte, ihr Jurastudium abzuschließen. Seltsam, finden Sie nicht auch?«
    »Entweder hat’s keiner gewußt, oder man hat uns belogen«, erwiderte Hanken anzüglich. Erst jetzt schien ihm aufzufallen, daß Lynley Beweisstücke durchsah. »Was tun Sie da eigentlich?« fragte er.
    »Ich will mich nur vergewissern, daß Nicolas Pager nicht bei diesen Sachen ist. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen.«
    »Nein, nein, nur zu.«
    Der dritte Beutel schien all jene Dinge zu enthalten, die im Kofferraum des Saab gefunden worden waren. Unter diesen Gegenständen befanden sich der Wagenheber, ein Ringschlüssel, eine Garnitur Schraubenzieher, drei Zündkerzen, die aussahen, als wären sie seit dem Tag der Fabrikauslieferung hinten im Kofferraum herumgerollt, und ein Startkabel, in dessen Windungen sich ein kleiner Chromzylinder verheddert hatte. Lynley zog ihn heraus und musterte ihn im Licht.
    »Was ist das?« fragte Hanken.
    Lynley nahm seine Brille heraus und setzte sie auf. Jedes andere Stück aus dem Wagen hatte er sofort erkannt, aber er hatte keine Ahnung, was er mit diesem Zylinder anfangen sollte. Er drehte ihn in seiner Hand herum. Der Zylinder, kaum mehr als fünf Zentimeter lang, war innen und außen vollkommen glatt, und die beiden Enden waren geschliffen und abgerundet. Er schien ganz aus einem Stück gemacht und ließ sich mittels eines Scharniers so öffnen, daß er in zwei genau gleiche Teile auseinanderfiel. Durch jede der beiden Hälften war ein Loch gebohrt, und in jedes der Löcher war ein Ringbolzen eingeschraubt.
    »Sieht aus, als gehörte es zu

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