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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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sie hatten.«
    »Also ein verheirateter Mann?«
    »Möglich. Sehen Sie sich mal bei dieser Investmentfirma um. Vielleicht ist er da beschäftigt.« Lynley kam auf seine eigenen Informationen zurück und schloß mit den Worten: »Wenn der Liebhaber in London ein verheirateter Mann ist, der Nicola in Fulham als seine ständige Geliebte installiert hatte, wird sie sich gehütet haben, das in Derbyshire an die große Glocke zu hängen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ihre Eltern über so ein Arrangement erfreut gewesen wären. Und Britton wäre auch entsetzt gewesen.«
    »Aber was wollte sie denn überhaupt in Derbyshire?« flüsterte Barbara Nkata zu. »Ihr Verhalten strotzt doch nur so von Widersprüchen. Sagen Sie’s ihm, Winston.«
    Nkata nickte und hob die Hand zum Zeichen, daß er sie gehört hatte. Doch er widersprach den Ausführungen des Inspectors nicht. Statt dessen machte er sich Notizen, und als Lynley zum Schluß kam, rückte er mit den Details über Terry Cole heraus. Angesichts einer solchen Fülle von Informationen, die da in der kurzen Zeit seit Nkatas Rückkehr nach London zusammengetragen worden war, rief Lynley am Ende erstaunt: »Du lieber Himmel, Winnie! Wie haben Sie es geschafft, das alles in so kurzer Zeit herauszufinden? Arbeiten Sie mit Telepathie?«
    Barbara wandte sich vom Fenster ab, um Nkata ein Zeichen zu geben, aber sie kam zu spät. Er sagte schon: »Den Jungen hat Barb sich vorgenommen. Sie war heute morgen in Battersea. Sie hat mit –«
    »Havers?« Lynleys Stimme wurde scharf. »Ist sie jetzt bei Ihnen?«
    Barbara zog unwillkürlich den Kopf ein.
    »Ja. Sie schreibt gerade –«
    »Haben Sie mir nicht gesagt«, unterbrach Lynley ihn, »daß sie die SO10-Akten durchsieht?«
    »Ja, das hat sie auch getan.«
    »Sind Sie schon fertig mit der Arbeit, Havers?« fragte Lynley.
    Barbara seufzte. Lüge oder Wahrheit? Eine Lüge würde zwar im Moment ihren Zwecken dienen, würde ihr aber am Ende das Genick brechen. »Winston meinte, ich sollte nach Battersea rausfahren«, sagte sie zu Lynley. »Ich wollte gerade wieder an den Computer, als er mit den Neuigkeiten über die Frau kam. Wissen Sie, Sir, es ist doch eigentlich völlig unsinnig, daß sie bei Upman gearbeitet hat, wenn man bedenkt, daß sie ihr Jurastudium aufgegeben hatte und in London eine andere Stellung hatte, von der sie sich offenbar aus irgendwelchen Gründen hatte beurlauben lassen. Immer vorausgesetzt, sie hatte überhaupt eine andere Stellung; das müssen wir erst noch überprüfen. Und außerdem – wenn’s einen Liebhaber gab, wie Sie sagen, und sie nichts dagegen hatte, sich von ihm aushalten zu lassen, warum zum Teufel hat sie sich dann den Sommer über in eine Anwaltskanzlei im Peak District gehockt und geschuftet?«
    »Gehen Sie wieder an den Computer«, lautete Lynleys Antwort.
    »Ich habe mit Maiden gesprochen. Er hat uns ein paar Tips gegeben, denen wir nachgehen sollten. Ich gebe Ihnen jetzt einige Namen an, mit denen Sie sich dann befassen können, Havers.« Er begann, die Namen vorzulesen, und buchstabierte sie, wenn es nötig war. Insgesamt waren es fünfzehn.
    Nachdem Barbara sie notiert hatte, sagte sie: »Aber, Sir, denken Sie nicht, daß diese Geschichte mit Terry Cole –«
    Er denke, unterbrach Lynley sie, daß Andrew Maiden als Beamter der SO10 mit dem Abschaum der Gesellschaft in Berührung gekommen sei. Es sei möglich, daß er während seiner Arbeit als verdeckter Ermittler eine Bekanntschaft gemacht habe, die sich Jahre später als tödlich erweisen sollte. Sobald Barbara damit fertig sei, die Typen herauszufischen, die für einen solchen Rachefeldzug am ehesten in Frage kamen, solle sie die Akten noch einmal nach weniger auffälligen Verbindungen durchforsten: Zum Beispiel könne es ja einen verärgerten Spitzel geben, der sich für seine Bemühungen nicht angemessen belohnt gefühlt hatte.
    »Aber denken Sie denn nicht –«
    »Ich habe Ihnen eben gesagt, was ich denke, Barbara. Ich habe Ihnen einen Auftrag gegeben. Ich möchte, daß Sie sich an die Arbeit machen.«
    Barbara verstand. »In Ordnung, Sir«, sagte sie höflich, nickte Nkata zu und ging hinaus. Aber sie entfernte sich nur zwei Schritte von der Tür.
    »Kümmern Sie sich um diese Anlageberatungsgesellschaft«, sagte Lynley. »Ich werde mir jetzt einmal Nicola Maidens Wagen ansehen. Wenn wir den Pager finden können, und wenn der Liebhaber sich gemeldet hat, können wir ihn über die Nummer ausfindig machen.«
    »Wird gemacht,

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