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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Constable. Ich betrachte das als eine Schikane.«
    »Sie sieht jung genug aus, um die Rolle des Schulmädchens in der Sexphantasie irgendeines Perversen zu spielen«, schloß Barbara. »Und so wie ihre Wohnung aussieht, würde ich sagen – « Sie schnitt eine Grimasse und brach ab, als ihr bewußt wurde, daß sie sich vollends verraten hatte. Hastig fügte sie hinzu: »Inspector, ich habe Winnie so lang belabert, bis er mich mitgenommen hat. Ehrlich, er wollte, daß ich mich an die Anweisung halte und am Computer bleibe. Ihn trifft überhaupt keine Schuld. Ich fand einfach, wenn wir das Gespräch zu zweit führen, könnten wir eher –«
    »Darüber unterhalten wir uns später«, unterbrach Lynley sie.
    Er warf einen Blick auf die zweite der Postkarten, die in der Mitte seines Schreibtischs gelegen hatte. Die Telefonnummer war die gleiche wie auf der Schulmädchenkarte. Das Angebot jedoch war von ganz anderer Art.
    »Nikki, heiß und verlockend«, stand groß oben auf der Karte, und gleich darunter: »Laß dich in die Geheimnisse der Unterwerfung einweihen«. Danach folgte ein kurzer Text, in dem angedeutet wurde, welche besonderen Genüsse den Interessenten erwarteten: eine vollausgestattete Folterkammer, ein Verlies, ein Operationssaal, ein Schulzimmer. »Auf meiner Spielwiese ist alles erlaubt«, hieß es verlockend am Schluß. Die Telefonnummer folgte. Ein Foto war nicht dabei.
    »Wenigstens wissen wir jetzt, warum sie bei MKR aufgehört hat«, bemerkte Nkata. »Diese Mädchen nehmen gesalzene Preise. Von fünfzig Pfund pro Stunde bis zu fünfzehnhundert pro Nacht ... meinen Quellen zufolge«, fügte er hastig hinzu, als wäre diese Erklärung nötig, um seinen guten Ruf zu wahren. »Ich hab mich mal mit Hillinger von der Sitte unterhalten. Den Typen da ist nichts fremd.«
    Lynley sah – bedrückt und widerstrebend –, wie die verschiedenen Erkenntnisse, die sie über Nicola Maiden zusammengetragen hatten, sich zu einem schlüssigen Bild zusammenzufügen begannen. »Der Funkrufempfänger war also für ihre Freier«, meinte er. »Das erklärt, wieso ihre Eltern nichts von seiner Existenz wußten, Upman und Ferrer – beides Männer, mit denen sie intim gewesen war – dagegen schon.«
    »Sie meinen, sie hat ihr Gewerbe auch in Derbyshire ausgeübt?« fragte Barbara. »Mit Upman und Ferrer?«
    »Vielleicht. Aber selbst wenn sie sich mit den beiden rein privat vergnügt hat, war sie wahrscheinlich Geschäftsfrau genug, um in Kontakt mit ihren Stammkunden bleiben zu wollen.«
    »Telefonsex, solange sie nicht persönlich erreichbar war?« »Möglich ist es.«
»Aber warum ist sie überhaupt aus London weg?«
    Diese Frage war immer noch ungeklärt.
    »Hm, was diese Typen aus Derbyshire angeht ...« meinte Nkata nachdenklich.
    »Was denn?«
»Es gab doch diesen Riesenkrach in Islington.« »Riesenkrach?«
    »Ja, Nicola Maidens Wirtin in Islington hat gehört, wie sie sich mit einem Typen gestritten hat«, warf Barbara ein. »Im Mai. Kurz bevor sie nach Fulham umgezogen ist.«
    »Ich frage mich, ob wir da nicht endlich ein handfestes Motiv haben, das sich mit Julian Britton verknüpfen läßt«, sagte Nkata.
    »Dieser Typ sagte, eher würde er sie umbringen, als sie ›das tun‹ zu lassen ... oder so ähnlich. Vielleicht hat er gewußt, daß sie ihr Studium schmeißen und bei MKR aufhören wollte, um ins Gewerbe einzusteigen.«
    »Und woher soll er das gewußt haben?« entgegnete Lynley, bereit, die Theorie zu prüfen. »Julian und Nicola lebten mehr als dreihundert Kilometer voneinander entfernt. Sie glauben doch nicht im Ernst, daß er nach London gefahren ist, in irgendeiner Telefonzelle eine Karte mitgenommen und die Nummer angerufen hat, um sich ein bißchen malträtieren zu lassen, und dann Nicola Maiden in voller Montur vorgefunden hat. Das ist ein bißchen zuviel des Zufalls.«
    Barbara sagte: »Er könnte nach London gekommen sein, um sie zu besuchen – ohne ihr vorher Bescheid zu sagen. Sir.«
    Nkata nickte. »Er kreuzt in Islington auf, und was sieht er? Seine Freundin, die gerade einem Typen in Ledergeschirr die Brustwarzenklemmen ansetzt. Das hätte doch sicherlich Anlaß für eine heftige Auseinandersetzung sein können.«
    Ja, stimmte Lynley zu, eine solche Szene sei durchaus vorstellbar. Aber es gebe auch noch eine andere Möglichkeit. »Es gibt hier in London noch jemanden, der genauso außer sich gewesen sein könnte, als er von Nicolas Plänen hörte. Wir müssen ihren Londoner Liebhaber

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