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Undank Ist Der Väter Lohn.

Undank Ist Der Väter Lohn.

Titel: Undank Ist Der Väter Lohn. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth George
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Dezember mit Upman getroffene Vereinbarung, den Sommer über in seiner Kanzlei zu arbeiten, die nötigen Vorbereitungen treffen, um einen Teil ihrer Sachen für diese Zeit nach Derbyshire zurückzutransportieren. Er war deshalb mit dem Land Rover nach London gefahren, anstatt ein Flugzeug oder den Zug zu nehmen; er hatte vorgehabt, einige ihrer Sachen gleich mit zurückzunehmen, falls sie bereit sein sollte, sich schon einige Wochen vor Beginn der Semesterferien von ihnen zu trennen.
    »Aber sie wollte überhaupt nicht nach Hause kommen«, fuhr Maiden fort. »Das war nicht der Grund, weshalb sie mich gebeten hatte, nach London zu kommen. Sie wollte mir ihre Zukunftspläne mitteilen.«
    »Prostitution«, sagte Lynley. »Das Projekt in Fulham.«
    Maiden räusperte sich heiser und flüsterte: »O Gott!«
    Obwohl Lynley sich gegen Mitgefühl gewappnet hatte, brachte er es nicht über sich, den Mann zu zwingen, vor ihm auszubreiten, was er an jenem Tag in London hatte erfahren müssen. Er tat es für ihn: Punkt für Punkt listete er die Tatsachen auf, wie er selbst sie gehört hatte, von Nicolas Anstellung bei MKR Financial Management, zunächst als Praktikantin, dann als Hosteß, bis zu ihrer geschäftlichen Partnerschaft mit Vi Nevin und ihrer Spezialisierung als Domina. Er schloß mit den Worten: »Sir Adrian ist überzeugt, daß es für ihre Rückkehr nach Derbyshire in diesem Sommer nur einen Grund gegeben haben kann: Geld.«
    »Es war ein Kompromiß. Sie hat es mir zuliebe getan.«
    »Sie hatten eine heftige Auseinandersetzung gehabt, aber schließlich hatte er Nicola dazu bewegen können, ihre Verpflichtung Upman gegenüber einzuhalten und wenigstens einmal auszuprobieren, wie die Arbeit in einer Anwaltskanzlei ihr schmecken würde. Nur indem er ihr mehr zu zahlen bereit war, als sie in London hätte verdienen können, sagte er, hätte er ihre Zustimmung gewonnen. Er hatte ein Darlehen bei der Bank aufnehmen müssen, um den Betrag aufzubringen, den sie als Entschädigung verlangte, aber in seinen Augen war es gut angelegtes Geld gewesen.«
    »So zuversichtlich waren Sie, daß sie sich doch noch für die Juristerei erwärmen würde?« fragte Lynley. Er konnte es kaum verstehen.
    »Ich war zuversichtlich, daß sie sich für Upman erwärmen würde«, entgegnete Maiden. »Ich habe ihn in Gesellschaft von Frauen erlebt. Er hat eine sehr gewinnende Art. Ich dachte, er und Nicola ... Tommy, in dem Moment war ich bereit, alles zu versuchen. Ich bildete mir ein, der richtige Mann würde sie wieder zur Vernunft bringen.«
    »Wäre da nicht Julian Britton eine bessere Wahl gewesen? Der war doch sowieso schon in sie verliebt, nicht wahr?«
    »Julian liebte sie zu sehr. Sie brauchte meiner Ansicht nach einen Mann, der sie verführen, aber immer ein wenig im unklaren lassen würde. Und da erschien mir Upman als genau der Richtige.« Maiden schien sich plötzlich seiner eigenen Worte bewußt zu werden; er senkte den Kopf und begann zu weinen. »O Gott, Tommy. So weit hat sie mich getrieben«, sagte er und drückte die Faust an den Mund, als könnte er so seinen Schmerz zurückdrängen.
    Und Lynley war schließlich gezwungen, der Tatsache ins Auge zu sehen, die er nicht hatte sehen wollen. Eingedenk der Vergangenheit dieses Mannes bei Scotland Yard hatte er die ganze Zeit die Augen vor der Möglichkeit seiner schuldhaften Verstrickung verschlossen; dabei hatte doch gerade diese Vergangenheit wie nichts anderes auf eine solche Möglichkeit hingewiesen. Andy Maiden, ein Meister der Täuschung und Verstellung, hatte sich als verdeckter Ermittler jahrzehntelang in jener Zwischenwelt bewegt, wo die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Phantasie, zwischen Illegalität und Ehre sich zuerst verwischten und schließlich völlig verschwanden.
    »Erklären Sie mir, wie es war«, sagte Lynley mit steinerner Miene. »Sagen Sie mir, was für eine Waffe Sie außer dem Messer benutzten.«
    Maiden senkte abrupt die Hände. »Herr im Himmel ...« Seine Stimme war rauh. »Tommy, Sie können doch nicht im Ernst glauben ...« Dann schien er darüber nachzudenken, was er gerade gesagt hatte, um den exakten Punkt des Mißverständnisses zwischen ihnen zu finden. »Sie hat mich dazu gebracht, sie zu bestechen. Sie dafür zu bezahlen, daß sie für Upman arbeitete. Weil ich hoffte, er würde sie für sich gewinnen – damit ihre Mutter niemals erfahren mußte, was aus ihr geworden war. Denn das hätte Nan vernichtet. Aber nein! Nein! Sie können nicht

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